Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

DOI Artikel:
Mone, Fridegar: Bemerkungen zu Herrn Detzels "Christl. Ikonographie", [9]
DOI Artikel:
Keinere Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0056

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
48

130 (die mittelalterlichen Marienbilder)
die Darstellungen der heiligen Jungfrau
als Kirche und Braut Christi. Die
Identifizierung der Maria mit der Kirche
zeigt die erstere immer ohne Jesuskind.
Es sind vornehmlich drei dieser Darstel-
lungen am meisten bekannt, das sogen.
Schutzmantelbild beim jüngsten Gericht,
das Bild der Maria mit den Waffen
Christi (Marterwerkzeuge) den Leviathan
tötend. Auf diese Auffassung beziehen
sich die Anrufungen virZo poterm und
nuxilium Llrristinnorum in der laure-
tanischen Litanei. — Endlich das bekannte
Bild nach Anselm von Canterbury,
Christus die Wundmale und Maria die
Brust dem himmlischen Vater, resp. der
ersten Person der Gottheit zeigend.
Wenn der Verfasser der vorliegenden
christlichen Ikonographie die älteren Illu-
strationen und bildlichen Darstellungen zu
folgenden Gebeten, Andachten, Liturgien
und Festfeiern in Monographischer Hinsicht
benützt hätte: Der Psalmen Davids, der
zehn Gebote, des Vaterunsers, des nicäni-
schen und des apostolischen Glaubensbe-
kenntnisses, des maAniticmt, der laure-
tanischen Litanei, der Allerheiligen-Litanei,
des Allerheiligenfestes, des allgemeinen wie
desjenigen der Benediktiner (11. Nov.),
der Franziskaner (26. Nov.), der sogen.
Heiligenkalender, des Buches: die Kunst
gut zu sterben, der 5 Gebote der Kirche u. s. w-,
so würde sein Buch auch für den Besucher
der alten Kirchen und der Gemäldegalerien
und Museen belehrend geworden sein. Ja,
man kann sagen, es wäre dann ein unent-
behrliches Handbuch gewesen, das nie-
mand, der sich mit kirchlicher Kunst be-
schäftigt, unbeachtet gelassen hätte.
(Fortsetzung folgt.)

Uteüiere Mitteilungen.
Ein Schwabe Feldprediger (pater
castrensis) Tilltzs. Jakobus v. Eggs, ein
Sohn Hans Ulrichs v. Eggs', 4.11. Or., comes
sacri l palatii 1>aterLrrsnsis Nomas, HosmaNN
und Vizekanzler des Bischofs von Konstanz
(ch 1680) und dessen Gattin Salome Raßler
(st 1625 zu Wurmlingen und begraben daselbst
in der obern Kirche) trat in die Gesellschaft Jesu
ein, wurde pater castrensis apucl Zeneralenr
coinitein äs Nilli und ,,odiit ala tröste Zuecico
§lobulo projectus ixireo Naxäedurgi^ (gsjo
20. Mai 1631). Von seinen Geschwistern war

Anna Barbara v. Eggs unter dem Namen
Serena Nonne, Johann Ulrich v. Eggs, 15
Jahre lang Mitglied der Gesellschaft Jesu, dann
,,c>1> inürmitatsin üiinissns est, creatus 6rae-
ciae (Graß) in 8t)-ria tbeoloIiae cloctor, paro-
clrus all 8. V7al<ldur§anr in oppielo 8t. Viti
(3t. Veit), praesente inatre lexatis suis tronis
ex omni lere parle altelactas societats (d. h.
der Gesellschaft Jesu) pie in Domino oviit,
endlich Anna Maria v. Eggs, lebte in caetibatu
usgue all mortem odiit Lonstantiae, stipenclio
srecto pro toemellis aspirantidns acl statum
rsliZlosum spiritualemczue, izuae alias Ironeste
ciotari nec^uerunt cnnr expressa intentions ac
clausula, guocl, si a ä s i n t consan^uini-
tate junctae, illuci Zauäsre aüectanctes, prae
csleris recipiantur. Uro i^uo stipenclio Ivoo
Ueiclrstlraler Lonstantiae apucl nra^istratuin et
consules sollicitari äelret."
Der Vater des pater castrensis, Hans Ulrich
v. Eggs' war ein Sohn Ludwig Eggs', ch. 1l.
1-icentiatus, Oberamtmann derHerrschaften Rhein-
feldenund Wehr (ch 15. Febr. 1593 zu Saeckingen),
welcher ä. ä. Prag 23. Aug. 1592 von Kaiser
Rudolf II. den Adel erhalten hatte.
Diese Familie v. Eggs war auch längere
Zeit im jetzigen Württemberg ansässig. Karl
Leopold v. Eggs, Deutschordensbeamter, ein
Sohn des Ignaz v. Eggs und der Katharina
H ursch in kaufte sich 1717 ins Patriziat in
Biberach ein. Mit Renate Barbara v. Pslum-
m ern (ch 1742) erheiratete er den halben Laien-
zehnten zu Langens ch em mern und die Vogtei
ans dein Kreuzlanger Lehen. Dieses österr.
Lehen sagte ihm 26. Juni 1715 August Hein-
rich v. Pflummern ans und wurde 31. Dez.
1716 Karl Leopold v. Eggs damit belehnt, ebenso
22. Dez. 1722 Jos. Ant. Gagg v. Lebenberg
und Franz Ferd. v. Eggs als Träger der
Kinder Karl Leopold v. Eggs. Letztere waren
1. Augustin, societatis chssu, chursächsischer Beicht-
vater (ch 1773), 2. Maria Eva (ch 1743), verm.
I. mit Andreas Leutenhammer, Kaiser!. Ad-
jutanten, ll. M. Göldlin, Kaiser!. Lieutenant.
3. Maria Josepha, verm. 1742 mit Joh. Rupert
v.Pflummern, des Rats in Biberach (ch1789),
4. Johann Leopold Karl, geb. 1722 , der
30. Aug. 1749 mit '/« des Laienzehnten zu
Langenschemmern und der Vogtei aus dem
Kreuzlanger Lehen belehnt wurde, 1774 fürstlich
Stifts Buchauischer Hofrat war, 1759 eine ge-
borene Ha an in, Kammerjungfer der Fürst-Aeb-
tissin (ch 26. Febr. 1773) heiratete. Von seinen
Söhnen starb Augustin schon 1770, während
Karl Christian v. Eggs, geboren in Buchau
am Federsee, Königl. württ. Vasall, der '/» am
Zehnten zu Langenschemmern und die Vogtei
im Kreuzlanger Lehen besaß, am 25. März 1833
vom Zivilsenat des Kgl. w. Gerichtshofs für den
Donaukreis als längst verschollen für tot erklärt
wurde.
Außer den drei genannten v. Eggs gehörte
noch der Gesellschaft Jesu an Richard v. Eggs,
geb. 23. Okt. 1621 zu Rheinfelden, ch 1659 in
München. Th. Schö n.

Stuttgart Buchdrnrlere! der Alt.-Des. „Deutsches Volksblatt".
 
Annotationen