55
(1241—1243) und Konrad I. oder auch
Kuno (1243—1281). Unter Abt Albert
sei das Patrouatrecht der Kirche in Ring-
schnaid gekauft worden nebst andern Gütern,
die er in Rothnm und Ebersperg besessen
habe. I. I. 1286 habe auch ein Eber-
hard von Schönegg dem Kloster ein
„leuärnrU* in Erlamos geschenkt.
Die Advokatie samt der Grafschaft Kirch-
berg erhielt damals Graf Konrad I. von
Wullenstette», dessen Gemahlin Bertha
eine Tochter des Grafen Albert von Bnrgau
war. Ans dieser Ehe stammten drei Söhne
und eine Tochter. Der älteste, Namens
Wilhelm, hatte den Beinamen Fortis, auch
Herkules von Wnllenstetten genannt, „Oi-
ALirteu8, be11icosu3 ekluriosus" und hinter-
ließ ein schauerliches Andenken. Er habe
nicht bloß einmal zwölf Männer an einem
Tage mit eigener Hand getötet, sonder»
nms Jahr 1250 sogar seinen eigenen Vater
ermordet. So berichte Matthäus Marschalk
de Bierbach, Kanoniker in Augsburg. Die
Blntspuren von diesem Frevel seien auf
dem steinernen Boden in Kirchberg lange
sichtbar gewesen. Kaiser Rudolf I., der
so manchem Vertreter des Fanstrechts und
Raubritter das Handwerk legte, habe auch
diese That gerächt und den Vatermörder
zu Augsburg enthaupten lassen, und zur
ewige» Erinnerung als weitere Strafe hin-
zngefügt, daß die Söhne und Enkel des-
selben ihre Wappen ändern müssen. Sie
sollen nämlich in demselben jetzt eine
Mohrin mit Trauergewand, aufgelösten
Haaren und schwarzem Hut mit schwarzer
Krone führen, während die Brüder Wil-
helms und deren Söhne das alte Wappen,
nämlich eine äthiopische Jungfrau mit rotem
Gewand und Hut, behalten dursten. Auch
sollten die Nachkommen Wilhelms für den
Zeitraum von 200 Jahren von der gräf-
lichen Erbschaft ausgeschlossen sein. Da-
gegen erlangten zum Lohn für ihre Treue
die Söhne und Enkel Konrads 11., des
Bruders Wilhelms, die Grafschaft von Kirch-
berg. Dieser Konrad II. sei i. I. 1310
im Kloster bei seinen Vorfahren beigesetzt
worden. Nach anderen Nachrichten sei der
Vatermörder Wilhelm begnadigt worden
und habe als Büßer in Rom um Nach-
lassung seines Frevels angehalten.
Während im 2. Jahrhundert des Klosters
die Aebte Mühe hatten, die bisherigen Be-
sitzungen und Rechte zu erhalten, erhielt
es vom Jahre 1300 an weitere Besitz-
tümer und Privilegien. In diesem Jahr
erhielt die Kirche zum hl. Martin und
Briccins in Gögglingen ein Ablaßprivileg
für alle Gläubigen, welche an gewissen
Tagen und Festen bußfertig diese Kirche
besuchen würden. I. I. 1323 wurden von
Johannes XXII. Jndnlgenzcn allen Gläu-
bigen verliehen, welche reumütig beichten
und die Kapellen der hl. Maria, des
hl. Benediktns und der hl. Katharina beim
Kloster Wiblingen andächtig besuchen wür-
den. I. I. 1307 wurden dem Kloster
verschiedene wichtige Schenkungen gemacht.
Ein edler und frommer Mann, Hart-
mannus de Bingen, habe mit seiner Frau
Mechtild ein Gut in Holzschwang, drei
Besitzungen in Gögglingen und ein weiteres
Guts Briel genannt, ebendaselbst an der
Brücke geschenkt. Vom Jahre 1318 wird
als Benefaktor des Klosters angeführt
Konrad Höselin, der dem Abt Heinrich II.
und dem Konvent Wiblingen von seinen
Gütern „Irin ju^era in cpualibek parke
(vrÜAo Oesch) absc^ue ulia reluikione
vel arroALtione Irereckurn" übergeben
habe, nur solle alle Jahre für jeden
Morgen eine junge Henne — Aallinula
— an die Vogtei geliefert werden. Als
Zeugen waren bestellt Henricus Kircher
de Schwendi, Henricus Schade, Ulricns
Boze, Carolus Höselin de Aufheimb,
Konrad Höselin von Wasserburg u. a.
Ein Bnzins Lampins a Schnirpslingen
verkaufte i. I. 1344 seine Güter und
Rechte, die er in Wiblingen besaß, an
Abt Heinrich III. um „viAinti tridus
libris obolorunr monetne currenkisN
Ein Udalricns Senior a Griesingen schenkte
i. I. 1347 eine „Villa" in Antenhofen
und ein Gut (kraeckiolum) in Beitelreisch.
I. I. 1349 sodann sei das Patrvnatrecht
in Göttingen samt der Vogtei von Graf
Wilhelm von Kirchberg und Agnes von
Teck an einen Priester „Pfaff Rnhland"
verkauft worden „pro kreoentis libris ollo-
lorurn"; später sei dieses Patronatsrecht
mit der Vogtei ans Kloster gekommen, in-
dem der Konvent 80 libras odolorum
bezahlte. Die Kirche in Göttingen sei
von dem Augsburger Bischof Marguard
i. I. 1349 dem Kloster Wiblingen in-
korporiert worden. Um dieselbe Zeit
(1241—1243) und Konrad I. oder auch
Kuno (1243—1281). Unter Abt Albert
sei das Patrouatrecht der Kirche in Ring-
schnaid gekauft worden nebst andern Gütern,
die er in Rothnm und Ebersperg besessen
habe. I. I. 1286 habe auch ein Eber-
hard von Schönegg dem Kloster ein
„leuärnrU* in Erlamos geschenkt.
Die Advokatie samt der Grafschaft Kirch-
berg erhielt damals Graf Konrad I. von
Wullenstette», dessen Gemahlin Bertha
eine Tochter des Grafen Albert von Bnrgau
war. Ans dieser Ehe stammten drei Söhne
und eine Tochter. Der älteste, Namens
Wilhelm, hatte den Beinamen Fortis, auch
Herkules von Wnllenstetten genannt, „Oi-
ALirteu8, be11icosu3 ekluriosus" und hinter-
ließ ein schauerliches Andenken. Er habe
nicht bloß einmal zwölf Männer an einem
Tage mit eigener Hand getötet, sonder»
nms Jahr 1250 sogar seinen eigenen Vater
ermordet. So berichte Matthäus Marschalk
de Bierbach, Kanoniker in Augsburg. Die
Blntspuren von diesem Frevel seien auf
dem steinernen Boden in Kirchberg lange
sichtbar gewesen. Kaiser Rudolf I., der
so manchem Vertreter des Fanstrechts und
Raubritter das Handwerk legte, habe auch
diese That gerächt und den Vatermörder
zu Augsburg enthaupten lassen, und zur
ewige» Erinnerung als weitere Strafe hin-
zngefügt, daß die Söhne und Enkel des-
selben ihre Wappen ändern müssen. Sie
sollen nämlich in demselben jetzt eine
Mohrin mit Trauergewand, aufgelösten
Haaren und schwarzem Hut mit schwarzer
Krone führen, während die Brüder Wil-
helms und deren Söhne das alte Wappen,
nämlich eine äthiopische Jungfrau mit rotem
Gewand und Hut, behalten dursten. Auch
sollten die Nachkommen Wilhelms für den
Zeitraum von 200 Jahren von der gräf-
lichen Erbschaft ausgeschlossen sein. Da-
gegen erlangten zum Lohn für ihre Treue
die Söhne und Enkel Konrads 11., des
Bruders Wilhelms, die Grafschaft von Kirch-
berg. Dieser Konrad II. sei i. I. 1310
im Kloster bei seinen Vorfahren beigesetzt
worden. Nach anderen Nachrichten sei der
Vatermörder Wilhelm begnadigt worden
und habe als Büßer in Rom um Nach-
lassung seines Frevels angehalten.
Während im 2. Jahrhundert des Klosters
die Aebte Mühe hatten, die bisherigen Be-
sitzungen und Rechte zu erhalten, erhielt
es vom Jahre 1300 an weitere Besitz-
tümer und Privilegien. In diesem Jahr
erhielt die Kirche zum hl. Martin und
Briccins in Gögglingen ein Ablaßprivileg
für alle Gläubigen, welche an gewissen
Tagen und Festen bußfertig diese Kirche
besuchen würden. I. I. 1323 wurden von
Johannes XXII. Jndnlgenzcn allen Gläu-
bigen verliehen, welche reumütig beichten
und die Kapellen der hl. Maria, des
hl. Benediktns und der hl. Katharina beim
Kloster Wiblingen andächtig besuchen wür-
den. I. I. 1307 wurden dem Kloster
verschiedene wichtige Schenkungen gemacht.
Ein edler und frommer Mann, Hart-
mannus de Bingen, habe mit seiner Frau
Mechtild ein Gut in Holzschwang, drei
Besitzungen in Gögglingen und ein weiteres
Guts Briel genannt, ebendaselbst an der
Brücke geschenkt. Vom Jahre 1318 wird
als Benefaktor des Klosters angeführt
Konrad Höselin, der dem Abt Heinrich II.
und dem Konvent Wiblingen von seinen
Gütern „Irin ju^era in cpualibek parke
(vrÜAo Oesch) absc^ue ulia reluikione
vel arroALtione Irereckurn" übergeben
habe, nur solle alle Jahre für jeden
Morgen eine junge Henne — Aallinula
— an die Vogtei geliefert werden. Als
Zeugen waren bestellt Henricus Kircher
de Schwendi, Henricus Schade, Ulricns
Boze, Carolus Höselin de Aufheimb,
Konrad Höselin von Wasserburg u. a.
Ein Bnzins Lampins a Schnirpslingen
verkaufte i. I. 1344 seine Güter und
Rechte, die er in Wiblingen besaß, an
Abt Heinrich III. um „viAinti tridus
libris obolorunr monetne currenkisN
Ein Udalricns Senior a Griesingen schenkte
i. I. 1347 eine „Villa" in Antenhofen
und ein Gut (kraeckiolum) in Beitelreisch.
I. I. 1349 sodann sei das Patrvnatrecht
in Göttingen samt der Vogtei von Graf
Wilhelm von Kirchberg und Agnes von
Teck an einen Priester „Pfaff Rnhland"
verkauft worden „pro kreoentis libris ollo-
lorurn"; später sei dieses Patronatsrecht
mit der Vogtei ans Kloster gekommen, in-
dem der Konvent 80 libras odolorum
bezahlte. Die Kirche in Göttingen sei
von dem Augsburger Bischof Marguard
i. I. 1349 dem Kloster Wiblingen in-
korporiert worden. Um dieselbe Zeit