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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

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Vor 100 Jahren - Aufzeichnungen aus einem Klostertagebuch, [4]: über die letzten Kriegszeiten der Benediktinerabtei Neresheim (1800-1802)
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Schön, Theodor: Das Frauenkloster in Hirrlingen, OA. Rottenburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0085

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werde, daß er sich also genötigt sehe, un-
sere Luuve Zarcke, welche zu diesem Regi-
ments gehörte, zurückzuziehen, er wolle aber
sogleich an den General Grandjean »ach
Nördlingen schreiben und ihm im Namen
des Generals en Ellek, den Auftrag geben,
daß er uns vier andere Kavalleristen, gute,
ruhige dienstleistende Leute als Lauve §arcke
für unsere Ortschaften zurückschicke. Heute
kamen wirklich vier Kavalleristen vom
6. Regiment hier an, um unsere vier
Husaren vom 9. Regiment abzulöseu. Am
31. Juli: Der Brigadier von unserer alten
Lauve Znrcke verlangte von mir ein Atte-
stat über sein Wohlverhalten. Ich gab
es ihm und zugleich einen Brief au den
General Bertrand. Mit diesem will er
nach Augsburg reiten, um von dem Ge-
nerale auszuwirken, daß er hier auf seinem
Posten bleiben darf, indem er gerne hier
ist und auch wir ihn vor allen andern am
besten brauchen könnten, indem er gut
deutsch spricht und überhaupt ein Mann
von gesetztem Charakter, von seinen Sitten
und der besten Aufführung ist. Die drei
übrigen Husaren werden bis zu seiner
Rückkunft von Augsburg hier bleiben.
Heute ward auch der Gemeinde Elchingen
ein Quartier von 84 Franzosen von der
57. Halbbrigade angekündigt. Ich schrieb
deswegen au General Grandjean nach
Nördlingen, um ihn zu ersuchen, das arme
Ort mit diesem Quartier, wenn es mög-
lich sei, zu verschonen, oder wenigstens zu
erleichtern. Den 1. August: General
Grandjean antwortete mir ans meinen
gestrigen Brief folgendes: Ich habe Ihren
Brief empfangen. Die Einquartierung für
Elchingen ist ganz in Ordnung und dient
zur Erleichterung anderer überbürdeter
Gemeinden u. s. w. Zufolge dieser Anord-
nung rückte also das gestern angekündigte
Quartier heute abends in Elchingen ein. Den
2. August: führte ich die neue Luuve §nr6e
auf ihre angewiesenen Ortschaften, nämlich
nach Elchingeu, Ebnat und Auernheim.
Bei dieser Gelegenheit machte ich auch dem
in Elchingen kommandierenden Offizier
mein Kompliment, um das Ort seiner
Wachsamkeit und seinem Schutze zu em-
pfehlen.
(Fortsetzung folgt.)

Das 4?raucu!ilosti.'r in Wirrlingen,
GU. Korrenüurg.
Von Theodor Schön.
In Hirrlinge», OA. Nottenbnrg, bestand
1358—1781 ein Frauenkloster vom Orden
des St. Dominikus, welches in dem zu-
erst genannten Jahre Marquard v. O w,
Ritter, und sein Bruder Hermann v. O w,
beide zu Hirrlingeu gesessen, stifteten und
zur Fundation und Unterhaltung von vier
Klosterfrauen die Hofstatt mit Haus und
Hosrcite und allem Zngehör zu Hirrlingeu
zwischen dem Bach und der Kirchenmauer,
8 Jauchert Ackers in der Zelg Siockhack,
9 Jauchert Ackers in der Zelg Lijß,
7 Jauchert AckerS samt einem Hanfländ-
leiu in der Zelg „ob Rayhen", 3^ Manns-
mahd Wiesen und den Wald genannt „der
Kolberg" legierten. ') In der GotteS-
ackerkapelle zu Hirrlingeu befindet sich eine
Holztafel mit folgender Inschrift: „Nach
Christi Geburt 1358 nach der naechstcn
Mitwöch ver unsrer Frauen Kcrzwcihung^)
haben Gott und der übergebenedeiten Him-
melskönigin unsrer heiligen Mutter Gottes
Maria zu Lob, wie auch dem Vater
Dominicus und der hl. Catharina von Siena
und ihren Seelen zum Trost die wohledel
geborene Herrn Herrn als Herren Mar-
quart vou Ow, Ritter gesessen samt seinen
böden Herren Söhnen als Conrad und
Marquart von Ow diese — Scheu . . .
lung.an — zu — genommen auf
ewig denen Ordensschwestern St. Dominici
alhero gestiftet, deren Seelen Gott gnedigcr
Richter sein wolle. Amen."
Die Dominikanerinnen, welche dieses neue
Kloster bezogen, verpflichteten sich zum pünkt-
lichen Fasten, Beten und Beichten, zur
Vermeidung weltlicher Vergnügungen »nd
zum strikten Gehorsam gegen den Beicht-
vater und Ordensoberu. Sie waren nicht
nur zu einem klösterlichen Leben vereinigt
und durch förmliche Ordensgelübde gebun-
den, sondern sogar „eingeschlossen". Am
24. Juni 1476 gaben Adelheit Helleriu,
Priorin der Klause zu Hürningen und
ihre Schwestern dem Junker Jerg v. O w
zu Hürningen ihre Wiese daselbst (Abschrift
im Hirrlinger Ratshaus).

') Freihcrrlich v. Omschos Archiv i» Wachcn-
dorf.
'9 31. Januar.
 
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