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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

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Schön, Theodor: Das Frauenkloster in Hirrlingen, OA. Rottenburg
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Mone, Fridegar: Kritik der Wappen der Minnesinger aus Schwaben, [31]: ein Beitrag zur Geschichte der christlichen Mystik in Schwaben und Alamannien
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0086

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78

Diese Stiftung der Herren v. Ow be-
stand bis 178t. Dann wurde sie ein
Opfer der josephinischen Aufklärungsperiode
und aufgehoben. Am 12. Juli 1789
machte in der schwäbischen Chronik Nr. 93
der Hvfrat in Hirrliugen bekannt: „Bis
Donnerstag den 13. August und die fol-
gende Tage werden die Wohnungen und
Gueter des durch einen allerhoechsten kaiser-
lichen gnaedigsten Befehl aufgehobenen da-
sigen Nonnenklosters einzeln oder im ganzen
sub IremtL verkauft werden. Alle Liebhaber
hiezu können sich vorhero mit allen Theilen
der zu verkaufenden Stüke bekannt machen
und an dem vestgcsetzten Termin bei der
wirklichen Versteigerung sich die annehm-
lichsten Bedingungen versprechen." Wie
das folgende zeigt, fanden sich aber zunächst
keine Käufer. Man scheute den Erwerb
des Kirchengnts.
Seit 1802 ist die Klosterkapelle Ora-
torium der Pfarrkirche; das Kloster selbst
aber teils Schulhaus, teils im Privatbesitz.
Im Jahre 1880 wurde das Klostergebände
restauriert.

Lririk der Wappen der Minnesinger
and Schwaden.
Ein Beitrag zur Geschichte der christlichen Mystik
in Schwaben und Alamannien.
Von Professor a. D. vr. F. Mo ne in Karlsruhe.
'(Fortsetzung.)-
Nr. 123. lieber Rudolf v. Ems,
alias Rudolf der Schreiber, von welchem
im Abschnitte XXII. die.Rede war, muß
hier noch einiges beigefügt werden. Der
Grund, weshalb er nicht mit dem Namen
Ems und mit seinem Wappen, d. h. dem
Wappen seiner Heimat (welches Hierony-
mus Embser führte) genannt wurde, kann
nach meiner Ansicht nur der gewesen sein,
daß Heinrich von Klingenberg und Had-
lanb einer Verwechselung mit der freiherr-
lichen später gräflichen Familie von Ems
„Hohen"-EmS Vorbeugen wollten. Dieses
zuletzt genannte berühmte Geschlecht nannte
sich im 15. und 16. Jahrhundert Grafen
zu der Hohen-Embs. Sie unterscheidet
sich auch durch das Wappen von der
Familie von Embs, oder Embser. Die
später gräfliche Familie hat den ganzen
Steinbock springend im Wappen und zwar
nach dem Donaueschinger Wappenbuche
einmal den goldenen Steinbock in blau,

dann wieder den roten Bock in blau. Da-
gegen zeigt die Züricher Wappenrolle mit
der Beifchrift Xem8 den weißen Steinbock
Hals in blau und als Helmzier zwei
weiße Bären Vorderfnße mit schwarzen
Pranken. Dieses Wappen kann mit dem
der Hohen-Embs nicht verwechselt werden,
stimmt aber mit Ausnahme der Helmzier
mit dem des Hieronymus Embser, gest.
1527 überein. Das Wappen Nr. 372
der Züricher Wappenrolle roter Steinbock,
Hals in weiß und auf dem Helme der-
selbe Hals mit. weißen Hörnern hat keine
Beischrift und wird auch von Fürst Hohen-
lohe-Waldbnrg nicht erklärt. Es ist aber
anzunehmen, daß es dasjenige des Schreibers
Rudolf von Ems sei. Es stimmt im
Schilde, wie in der Helmzier mit dem
Wappen des Hieronymus Emser überein.
Ein M a r x E m b s e r kommt, in
Markdvrf als bischöflich Konstanzer Vogt
1569 vor. Sein Siegel oder Wappen
habe ich noch nicht anfgefnnde». Auf-
fallend scheint es, daß die Züricher
Wappenrolle das Hohenembssche Wappen
nicht enthält. Wenn man sich aber ver-
gegenwärtigt, daß diese Wappenrolle früher
587 Wappen hatte und jetzt nur noch
478, also einige Blätter mit etwa 109
Stück Zeichnungen verloren ginge», so
kann man jenen Mangel leicht erklären.
Unter Nr. 131 führt der Manesse Codex
einen DichteUing Namens Der Dürner
auf, dessen sprechendes. Wappen Nenen-
stein-Zangemeister ans Tafel 57 mitteilc».
Es zeigt eine» kleinen blauen Glvckentnrm
(sog. Dachreiter) mit silberner Glocke,
rotem Dache mit goldenem Knopfe, stehend
auf rotem Dache oder Untersatze in weißen,
Felde, die Helmzier hat dieselbe Figur, nur
mit der Erweiterung oder Ergänzung, daß
auf dem goldenen Knopfe ein goldener
Hahn sich befindet, wodurch das Glocken-
türmchen als Kirchendachreiter, spezieller
charakterisiert wird. Heinrich Schreiber
hat im Taschenbuche für Geschichte 1839,
S. 361 diesen Dichterling Dür u er un-
bedenklich für ein Freiburger-Breisgauer
Kind erklärt. Unanfechtbare Beweise da-
für hat er aber nicht geliefert. So muß
man eben seine Behauptung als einen
AuSbrnch von .Kirchturmspatriotismus be-
trachten. Wollte man nach der redenden
Wappensignr den Namen „des Dürner"
 
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