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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

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Saupp, ...: Denkwürdiges aus der Geschichte des Klosters Wiblingen, [4]
DOI Artikel:
Merk, Gustav: Zur Geschichte des Nonnenklosters in Warthausen, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0135

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127

gelübdes keine große moralischen Defekte
sich zeigten, und daß auch damals sehr
fleißige Bücherabschreiber und auch einzelne
fromme und eifrige Mönche sich fanden.
(Fortsetzung folgt.)
Lur Geschichte dev Mmiiieiililosteed
iu Waechauseii.
Von stuä. Meol. Gustav Merk.
(Fortsetzung.)
1044 Febr. 9. antwvrlet der Provin-
zial Friedrich dem Präsidenten von Ehingen
auf dessen Bericht hin: Die Schwestern
haben recht gethan, daß sie „ferner nichts
fürgenomen, dem der gleichen sachen seien
mit reifen bedacht zu exequieren" und es
sei darauf zu sehen, daß die „Intendierte
Coninnktio» ihren ellectum gewinne". Die
Angelegenheit sei in „Ihrem Uigse zu laßen"
bis man „nck capituirmr zusammen komme".
Er könne aber auch nicht verbergen zu
sagen, daß die Protestatio» der Warthauser
Schwestern unzeitig eingelaufen sei und
die Namensunterzeichnung sämtlicher zeige
an, daß dieses Unterschreiben nicht freiwillig,
sondern gezwungen, in Angst und Schrecken
erfolgt sei. Das sei aber weder in der
„mainung" des Provinzials noch des Defi-
uitors gelegen. Die Protestation komme
ihm „vmb so vil desto leichtsinniger für,
weil sic alle der beschreibung nach tailS
Condition halber nichts sollen, Bolgendts
in anderen Klöstern untauglich oder be-
schwerlich und kam ander Kloster mit Und
bei solchen Persohnen getrost sein würdte".
Was die Briefe des Warthauser und Neu-
burger Pfarrherrn betreffe, so sei nichts
vorzunehmen, bis man nü cnpitulum zu-
sammen komme, wozu sie dann auch ein-
geladen werden sollen.
1644 Febr. 9. antwortet der Provinzial
der Mutter von Warthausen Maria Sillerin
auf ihre Protestation hin also: er habe
ersehen, daß sie ihre» Präsidenten als einen
„gewaltthetigen" anzeigcn. Sie aber seien
unbescheiden und deshalb sei er nicht ge-
sinnt für diesesmal mehr zu antworten,
als den ?. Präsident zu fragen was er
Gewaltthätiges ausgeübt habe „daranß ein
solcher schrecken und Forcht auch über-
schickte Protestation" entstanden sei. Die
Ordnung der Angelegenheit der Klause
stehe aber seiner Ansicht nach doch eher
bei den Patres der Provinz, die mit gutem

Wisse» und Gewissen erkannt haben und
erkennen werden, was sie Gott und der
Welt und namentlich den Stiftern ver-
antworten und die immer bedacht seien,
daß den Schwestern nichts Unbilliges zn-
gemutet werde. Wenn sie aber etwas Er-
hebliches bei der Sache vvrzubringen halten,
so hätte es ohne Protestation oder „grobe
fürwendung deß gewißens" gar wohl ge-
schehen können. Die Protestatio» sei über-
haupt ganz unzeitig.
1644 Febr. 17. schreibt der Präsident
Bernardi» an den Provinzial Friedrich und
widerlegt die vorgetragene Protestation der
Warthauser Schwestern.
Er drückt seine Verwunderung über das
Zustandekommen der Protestation ans und
versichert, den Konsens und die Unterschrift
nicht erzwungen zu haben. Er habe von
vornherein den Schwestern erklärt, er werde
sie „uit zwingen", er habe auch keinen
Grund dazu. Wenn sie aber gleich „gnot-
willig und ainhellig werdten einwilligen, so
well er doch .unerheblichen Ursachen willen
die Exekution der Translation nit vor-
nemen" bis er solches dem Provinzial ge-
meldet und berichtet habe. Ferner habe er
erklärt^ sie sollen Ja oder Nein sagen, ihm
sei es ja gleichgültig und er wolle sich so
wenig darüber alterieren, wenn alle Nein
sagen, als wenn alle Ja sagen. Er be-
gehre ja nichts anderes, als zu hören
wie sie gesinnt seien, und welche Ursachen
sie zur Weigerung halte». Mehrmals habe
er betont, jede Schwester könne ihre Stimme,
die sie zuvor „absündlich" gegeben, wieder
verändern, und allein die „ofentlich" ge-
gebene Stimme habe Gültigkeit. Alle haben
abgestimmt und die Stimmen seien dahin
gegangen, daß sie um Belastung in ihrem
Gotteshaus baten. Wenn es aber der Ge-
horsam absolut verlange, so wollen sie nicht
widerstreben. Darauf haben sie unter-
schrieben. Gleichwohl habe er den Schwe-
stern in „exempium zu gemuet gestiert",
die «Schwestern von Bitingen, die armselig
abgestorben seien, weil sie freventlich und bos-
haft vor etlichen Jahren in gleicher An-
gelegenheit gegen den Gehorsam gehandelt
haben, dann die untere Sammlung zu
Horb, die in „besagter gestalt sich auch
dem Gehorsam opponiert haben, weshalb
dort keine mehr eingekleidet wurden, so
daß sie bis auf 3 alte, nuvermöglichc
 
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