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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

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Schön, Theodor: Zur älteren Geschichte der Pfarrei Unlingen (OA. Riedlingen), [4]
DOI Artikel:
Merk, Gustav: Zur Geschichte des Nonnenklosters in Warthausen, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0149

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141

Unlingen ein MannSmahd Wiese» ui» 45 fl.
erwarb (Perg.-Orig.)- Auch über die
Inhaber der einzelnen Kaplaneicn in jener
Zeit haben wir nur spärliche Nachrichten.
Eine Abschrift der in der kirchcnrätlichen
Registratur zn Stuttgart befindlichen Leries
Lnpellnuorum (Kavl.-Registr.) beginnt
erst mit dem Jahre 1553 und führt gar nie
drei Kapläne nebeneinander an. In jenem
Jahre erscheint Heinrich Schweizer als Kap-
lan in Unlingen, 1564 Blasius N., 1566
Andreas N. und Matthias N.; welches
Benefizinm diese in Besitz gehabt haben,
ist unbekannt. 1575 hatte Hugo Wezel
die Peter- und Paulskaplanei, Johann
Unger die Sebastianskaplanei, Johann
Gerold, der Helfer des Pfarrers, die
Katharinenkaplanei. Weiter werden ge-
nannt: 1576 Jakob Kraus, 1589 Ulrich
N., 1593 Johann Glnitz und Michael
Bendel. 1595 erscheint Bartholomä Schüben
von Riedlingen ncl 3. Uetr. eb ?sul.; er
stiftete den Klosterfrauen in Unlingen
20 fl. Ob Jakob Knnsthafen, der 1610
genannt wird, nach jenem Georg Lauterer
nur eine oder alle drei Pfründen besaß, ist
nicht bekannt.
Während jenes Prozesses mit Truchseß
Christoph wurde die Gemeinde in einen
langwierigen Streitmitdem Kloster
Zwiefalten verwickelt, welcher für die
Unlinger einen schlimmen Ansgang nehmen
sollte. Die Veranlassung war folgende.
Gegen Ende des 16. Jahrhunderts hatte
die Donau ein großes Stück Dangen-
dorfer Wiesen weggerissen und von dem
gegenüberliegenden (Unlinger) Ufer große
Sandlnassen ans das flinke (Dangendorfer)
Ufer hinübergeschwemmt. Da es nun
ungerecht erschien, daß die eine Gemeinde
ans dem Schaden der anderen Nutzen ziehe,
erlaubten sich die Dangendorfer znm Ersatz
für das untergesnnkene Stück ihrer Wiesen
auf dem Unlinger Ufer Futter zu holen.
Die Unlinger ließen dies zu bis znm
Jahre 1600. Damals aber suchten sie es
mit bewaffneter Hand zu verhindern, gingen
jedoch zu weit, indem sie sich am Eigentum
der Dangendorfer vergriffen. Nun begab
sich der Abt Michael Molitor des Klosters
Zwiefalten (1598 —1628), dessen Unter-
ihanen die Dangendorfer waren, mit einigen
Mönchen und Offizialen an Ort und
Stelle, um den Messungen beiznwohnen

und die Sache zu untersuchen. Wie das
die Unlinger sahen, ließen sie die Sturm-
glocke läuten, erregten einen Aufstand im
Ort, machten einen Ausfall und führten
einen Offizialen des Abts gefangen mit
sich fort, den Abt selbst aber hätten sie
mit seinem Reitpferd beinahe in die
Donau Hineingetrieben. Durch das Sturm-
geläute wurden auch die Zwiefalter Unter-
thanen in Zell, Bechingen und Daugen-
dorf unter die Waffen gerufen, um den
Mönchen zu Hilfe zu kommen, und wenig
hätte gefehlt, so wäre es znm blutigen
Kampfe gekommen. Auf dies hin strengte
Abt Michael bei der Bischöflichen Kurie
in Konstanz einen Prozeß gegen die Un-
linger an. Allein Truchseß Christoph von
Waldburg appellierte von dieser :m Namen
der Unlinger an die Kammer zu Speyer.
Die Appellation wurde angenommen und
der Abt selbst vvrgeladen. Allein dieser
schickte dorthin einen Bevollmächtigten,
welcher die Kompetenz des Gerichts
und die Rechtmässigkeit der Appellation
bestritt. Im Jahre 1603 wurde dann zu
Speyer auf beiden Seiten mit großer
Heftigkeit über die Kompetenz des Gerichts
verhandelt; der Truchseß machte seine Rechte
als Territorialherr der Unlinger geltend,
verlangte die Verhandlung des Streits
vor dem weltlichen Gericht und begründete
die Rechtmäßigkeit der Appellation, während
der Bischof von Konstanz seinerseits die
Rechtmässigkeit seiner Jurisdiktion mit
Erfolg darlegte. (Fortsetzung folgt.)
Nur Geschichte doch Monnenlilosterü
in Warchausen.
Von stoä. tl-eol. Gustav Merk.
(Fortsetzung.)
1671 Juni 29. starb die resignierte
Mutter Regina Spaneyn.
1671 Sept. 14. wurde unter Beisein
des Guardian ?. Marqnardus von Ehingen
aus der Mitte der Schwestern Viktoria
Cainin zur Mutter gewählt.
1672 Ja». 3. legte die Schwester
Maria Klarg Noldtin von Arnznm Pro-
feß ab.
1672 Mai 15. wurde Ehristina Eleo-
nora Jägerin von OberSdorf im Allgäu
in den Orden ausgenommen und erhielt
den Namen Anna Katharina.
1673 Ang. 27. trat Anna Maria Ottin
 
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