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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 17.1899

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Saupp, ...: Denkwürdiges aus der Geschichte des Klosters Wiblingen, [7]
DOI Artikel:
192 Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15869#0200

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beatum" (zu vergl. auch Beck iin „Arckiv
für christliche Kunst" X, S. 63, XII,
S. 66). Auch Johannes Balmer, später
Abt, Konrad Heggeuziii, Nikolaus von
Diukelsbühl, Konrad Hurter von Mem-
mingen, Georg Spar, Andreas Wahl von
Ulm und ein Jakob Wahl (IraetÄtns
über 6e imitntione Lbristi „c^ui ms
scribebnt, )ncobns Wnbl nomen üabe-
but") sowie die oben genannten Aebte
ans Ulrichs Schule werden als Schrift-
steller genannt. Viktor Nigri schrieb n. a.
ein lateinisch-deutsches Wörterbuch. Die
Bibliothek sei unter Ulrich bedeutend ver-
größert und darin im Jahre 1450 bereits
gegen 200 Codices gezählt worden. Die
angeführten Bücherverzeichnisse weisen außer
den ascetischen und gottesdienstlichen (Bre-
viere, Missale, Antiphonarien rc.) besonders
exegetische und hagiologische Bücher und
Erklärungen der Kirchenväter und Kirchen-
lehrer und auch einzelne naturgeschichtliche
Werke auf.
IVliscellaneL.
Aus den Mscellgneo-HIstoricn sei er-
wähnt, daß im Jahre 1434 das zum
Kloster gehörige Pfarrhaus inUnter-
kirchberg gebaut wurde, sodann daß im
Jahre 1432 die Getreidepreise ungemein
niedrig waren und daß es in Stuttgart
so viel Wein gegeben habe, daß es an
Gefässen dafür fehlte und der Wein sogar
als Zement znm Banen benützt worden
fei, wogegen im Jahre. 1438 eine große
Hungersnot und Teuerung geherrscht habe.
Im Jahre 1433 sei drei Monate lang
ein großer Komet am Himmel gestanden
und am 17. Juni desselben Jahres sei
eine schreckliche Sonnenfinsternis sichtbar
gewesen ,,bestüs ekinm formickubilis".
In der Fastenzeit des Jahres 1462 sei
Langen an durch Feuer zu Grunde ge-
gangen. Im Jahre 1465 sei durch Hagel
und Sturm die ganze Gegend schwer heim-
gesucht worden. Im Jahre 1473 habe
große Hitze und Dürre geherrscht, daß
viele vor Durst verschmachtet seien und
das Maß Wasser einen Obolus gekostet
habe. Auch seien viele Leute au Dissen-
terie gestorben. (Fortsetzung folgt.)

I Ulviuere Mitteilungen.
Ei» schwäbisches Vesperbild in Nord-
tirol (Nachtrag zu de» „Kunstbeziehungen zwi-
schen Schwaben und Tirol-Vorarlberg" im D.-A.,
S. 22 ff.) steht in einem der schmerzhafte» Mutter-
gottes geweihte» Kirchlein auf der sogen. Gall-
wiese bei Innsbruck. Dieses spätgotische Skulp-
turwsrk (wohl aus Lindenholz gefertigt) stand
nach der Beschreibung der Diöcese Brixen II,
S. 248, vor Zeiten bis zum Jahre 1688 in einer
Waldkapelle zu St. Leonhard bei dein
ulmischen Dörfchen Neu Hausen in der
früher ulmischen (in den ersten Zeiten der Refor-
mation vom alten Glauben abgefallenen) Pfarrei
Holzheim «jetzt in Bayern, Bezirkamts Neu-
Ülm) in hoher Verehrung und wurde zu demselben
gewnllfahrtct. lieber die Reformationszeit geriet
es mehr und mehr in Vergessenheit und Ver-
wahrlosung; so fand dasselbe der Oberstwacht-
meister des tirolischen Milizwesens Christoph v.
Kisbach, als derselbe um ca. 1680 mit seiner
Mannschaft im Gebiete von Ulm lag. Er suchte
dasselbe mit zwei in derselben Kapelle ausgestellt
gewesenen, zweifelsohne ebenfalls der Nlmer Schule
ungehörigen Skulpturen der hl. Barbara und Ka-
tharina in seine Hände zu bringen, nahm es mit
sich in seine Heimat und stellte es, ausgebesssrt,
i. I. 1040 in seiner vollendeten Kapelle bei Inns-
bruck aus, wo der Zulauf und die Wallfahrt zu
demselben alsbald in Aufschwung kam und noch
besteht. Es ist ein echtes, tüchtiges, wenn auch
nicht gerade besonders hervorragendes, wohl um
die Wende des 15. und 16. Jahrhunderts ent-
standenes Stück der Ulmer Schule, etwas weich
behmdelt, ohne das; sich der Meister desselben
bis jetzt hätte erheben lassen; an einen der beiden
Syrlin reicht das Stück nicht heran; eher
wird man es deren Schule zuzühlen dürfen. In
der Gegend von Holzheim befanden sich ja in
Kirchen und Kapellen mehrfache Werke der Ulmer
Schule, so in der Pfarrkirche von Reut he ein
schöner Altar mit der Darstellung vom Tode
Marias, ebenso in der von Hausen ein Passions-
altar, welch' letzterer später in den Besitz von
Professor vr. Häßler und vom selben in die
Sammlung vaterländischer Altertümer nach Stutt-
gart kam und von einigen — nicht ohne Wider-
spruch anderer Kunstforscher — Zeitblom zuge-
schrieben wird (s.-Bach, „Zur Kenntnis der Werke
B. Zeitbloms" in dieser Zeitschrift Xll. 18S4,
S. 82), in der von Holzschwang u.s. w. Auch stand
in dieser Gegend zwischen Neuhausen und Fin-
ningen im sogenannten „Buch" eine sogenannte
Kollmannskapelle, welche noch um d. I. 1785 aus-
gebessert, und zu welcher ebenfalls gewallfahrtet
wurde. Die neben dem Vesperbild befindlichen Sta-
tuen sind aber längst nicht mehr die alten, sondern
Arbeiten ans dem vorigen Jahrhundert und wohl
bei der i. I. 176S—1770 erfolgten Renovation
in das Kirchlein hineingekommen. Von dem
Vesperbild existiert eine ordentliche Heliogravüre
von Lemercier, welche der jetzige Besitzer des An-
sitzes Mendelberg mit Gallwies, Herzog Ferd. ^
v. Alencon anfertigen liest. Lecü.

Mit einer Beilage:
Titel und Inhaltsverzeichnis.

Stuttgart, Buchdrnckerei der Akt.-Tcs. »Deutsches Volksblatt".
 
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