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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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Vor 100 Jahren: aus einem alten Neresheimer Klostertagebuch, [5]
DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [9]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0021

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Schilling veranstaltet hatte und Herr
Scheuerle von Nattheim besorgte. Ans den
Abend kam die ganze Gesellschaft (den
General Marcognct nnd Herrn v. Schilling
ansgenommen) wieder ins Kloster zurück,
speisten nnd übernachteten bei uns. —
Den 23. August: Nach eingenommenem
Frühstück ging General Gvandjean mit
seiner Suite von hier ah, um in den
Ohmenheimer Forsten eine Jagd anzu-
stellen, nachdem er zuerst dem Prälaten
nnd mir seinen Dank und seine Zufrie-
denheit bezeigt halte. — Den 24. August
gab der gnädige Herr dem Konvent noch
einmal seinen Elektionstag bei Tische, teils
weil am Tage selbst, wegen der Dazwischen-
knnft des Generals Grandjean und seiner
Suite nicht alle Konventualen daran teil
nehmen konnten, teils weil der Prälat sich
für das von seiten des Konvents ihm ge-
machte Präsent besonders dankbar zeigen
wollte. — Den 27. August mußte ich
wieder nach Augsburg reisen, um die dritte
und letzte Kontributionsdekade mit 1882 fl.
14 kr. zu bezahlen. ?. Aemilian war
mein Begleiter. — Um 10 Uhr in der
Nacht kam General Moreau von Straß-
burg nach Augsburg zurück mit der un-
erwarteten traurigen Nachricht, daß er von
seiner Regierung den Auftrag habe, den
Waffenstillstand aufznknnden.' Deswegen
gingen heute in der Nacht noch mehrere
Kuriere an die DivisionSgeneräle nnd einer
an den General Kray nach Altöttingen
ab. Diese Nachricht verbreitete eine allge-
meine Niedergeschlagenheit in Augsburg,
sowohl unter der Bürgerschaft, als unter
dem französischen Militär. — Den
28/ August brachte ich meine Geschäfte
bei dem Konnte in Ordnung. Dann sah
ich das Spital bei St. Ulrich, welches
gewiß wegen der guten Ordnung, der
Reinlichkeit, der Behandlung der Kranken
gesehen zu werden verdient. Zn Mittag
speiste ich nnd?. Aemilian bei St. Ulrich,
wo wir auch den Herrn Prälaten von
Ochsenhausen noch antrafen. Nach- !
mittags besuchte ich einige Freunde und
Bekannte und erst auf den Abend konnte
ich dem General eu Orek und andern
Generälen meinen Besuch machen, weil sie
den ganzen Tag über zu sehr beschäftigt
waren. Moreau sah zwar etwas herz-
haft ans, war aber gegen mich doch freund- !

lieh und gefällig, erkundigte sich nach dem
Betragen der Offiziere und Soldaten, die
in unserer Nachbarschaft in Kantoniernng
liegen und versprach mir aufs neue, die
Abtei Neresheim stets in gutem Andenken
-n erhalten. Den 29. August morgens
5 Uhr reiste ich von Augsburg wieder ab.
Auf dem Wege begegneten »ns mehrere
Kuriere und Ordonanzen und Kutschen
mit französischen Offizieren, unter anderen
auch der Kommissär orckinnteur en Oirek
Mathien Faviers. Zn Wertingen nahmen
wir ein Frühstück. Zn Dillingen speiste
ich bei dem Kriegskommissär Bertrand zu
Mittag. Abends 7 Uhr kamen wir über
M. Mödlingen in Neresheim an. Heute
kamen auch der Prior Taverins und der
?. Archivar Gregorins von Elchingen
hierher. Sie wollten ein Kapital von
5000—6000 sl. von uns anfnehmen, um
die dritte Dekade der französischen Kontri-
bution bezahlen zu können. Wir fanden
es aber' den Umständen und der Klugheit
nicht angemessen, dieses Ansuchen zu be-
willigen und so mußten sie mit leeren
Händen wieder nach Elchingen abziehen.
(Fortsetzung folgt.)
Geschichte de-k LheaterF in Alm.
Von Theodor Schön.
(Fortsetzung.)
Der Inhalt dieses launigen Stücks war:
1. D i e M u ck e n k o m m e n i n d e n K o p f.
, Die gute Hoffnung des Meisters Eber-
hard betreiben zwei Studiosi dergestalten,
daß nicht nur dessen Hausfrau, sondern
auch das ganze Hans nnd Familie von
Mucken und Grillen wimmelt.
Zwischenspiel
enthält die Schulmucken.
2. Die Mucken vermehren sich
gewaltiglich.
Die gefaßte Hoffnung wird erfüllt und
nach gehabter Audienz Meister Eberhard
zum Bürgermeister ernennet zur allgemeinen
Freude der Seinen.
Ein Tanz
n «Junckro von zwei spanischen Mucken
und zwei deutschen Grillen.
3. Die Mucken werden wieder
vcrtri e b e n.
Da Lisette, die Tochter, auf eine neue
Modi in der französischen Sprache unter-
 
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