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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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Aus den Tagen der Regentschaft in Württemberg: (die Anwesenheit und Mission des Marquis d'Argens am Stuttgarter Hofe i. J. 1741)
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Beck, Paul A.: Die Klosterschule in Schussenried vor 100 Jahren, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0040

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mehr Geschmack an den Franzosen fand,
der bnreaukratische eigenwillige Zug in
Hardenbergs Wesen nicht sympathisch
gewesen sein. Auch die Antipathie eines
Friedrichs d. Gr. kann indes H arden-
berg nm das Faktum, oder wie seine
Anhänger sagen würden, nm das Verdienst
nicht bringen, daß er der erste württem-
bergische Staatsmann von Bedeutung ge-
wesen, welcher den protestantischen
Beruf Preußens mit Klarheit erkannt,
dessen Anwartschaft ans die Hegemo-
nie Deutschlands vertreten sowie der-
selben vorgearbeitet hat und so der Vor-
läufer all' der Schwaben geworden ist,
welche in der preußischen Führung Deutsch-
lands das Heil erblickten, wenn auch die
Spuren dieses seines politischen Wirkens
-— abgesehen etwa von der Schn bart-
scheu Muse (namentlich in der „deutschen
Chronik"), in welcher sich die preußische»
Hegemonieidecn, wenn auch nur verschwom-
men, finden — sich alsbald und auch
für die kommenden Jahrzehnte hauptsäch-
lich unter dem Eindrücke der französischen
Revolution und der napolconischen Zeit
wieder verwischt hatte!» Erst ein anderes
altwürttembergisches Genie, Paul Achatins
Pfizer hat etwa 60 Jahre später in
seinem „Briefwechsel zweier Deutscher" rc.
diese politischen Anschauungen entschieden
und mit Geist wieder ausgenommen, ans
welchen dann die Zeit der Gothaer
und all' ihrer zahlreichen Nachtreter folgte.
Der andere, ein eleganter graziöser
Franzose und Schöngeist von großer statt-
licher Erscheinung, ein Sohn des heiteren
Südens, Katholik dem Namen nach, in
Wahrheit aber ein Freigeist und Schädiger
seiner Kirche, umfassende allgemeine Bil-
dung mit den vollendetsten Manieren eines
Welt- und Lebemannes und Kavaliers in
glücklichem Ensemble vereinigend, ein anS-
gczeichneler liebenswürdiger Gesellschafter
und Damenmann pur excelleirce, lebhaften
Temperamentes, dabei gutmütig, fügsam und
diskret, an seinem Herrn nnd Gebieter bis zum
Enthusiasmus attachiert, aber auch etwas
flüchtig, weniger tief nnd nicht frei von man-
cherlei Schwächen, z. V. vom Aberglauben,
worin er den Provenzalen nicht verlengnete
—, hatte nach einem stürmischen, abenteuer-
lichen Vorleben ü In l)on Pinn alsbald
nach seinem kurzen Aufenthalte in Stuttgart,

wo er gleich wieder vergessen war und wo
die wenigsten L>nite von seiner wohl geheimen
Mission auch nur eine Ahnung hatten, den
sicheren Port in der nordischen Königö-
residenz gefunden, war an dem protestan-
tischen Hofe eines mächtigen neu aufstre-
benden Reiches nnd großen kunstsinnigen
Monarchen nicht nur zu einer der glän-
zendsten Stellungen emporgestiegen, son-
dern hatte sich auch, getragen von vollem
Vertrauen, die intime Freundschaft seines
Mäcens erworben, in welcher er sich wie
kein anderer unausgesetzt zu erhalten wußte;
und — am Ende seiner Tage angelangt,
durfte der Lebensglückliche seinen Körper
noch am Vorabende der großen Revolu-
tion in den Schoß der heimatlichen Erde
legen — betrauert und unvergessen von
seinem großen Herrn! — Wenn wirklich
„die Empfindung" über den tragischen Hin-
gang des Herzogs Karl Alexander „zu
allen Zeiten" für das Land Württemberg
„heilsam" sein soll, so Hallen auch wir von
unserem Standpunkte aus es für heilsam und
nützlich, alle diese Ereignisse ans jener
Zeit, insbesondere die hineinspielende myste-
riöse, bisher nirgends erwähnte, geschweige
beachtete oder bekannte Mission d'Argcns
ins Gedächtnis znrückznrufen, weil nur
so, d. h. mit Hereinziehung der früheren
Vorkommnisse sich das Verhältnis- des
Protestantismus zum Katholizismus in
Württemberg, wie es sich seither entwickelt
hat, und auch gewisse neuere Vorgänge
richtig durchschauen und verstehen lasse».
Die Wosterschule in Schuf,'ruried
vor Ivo Jahren.
Von Amtsrichter n. D. Beck.
(Schluß.)
Ans der Natnrlehre.
Naturgeschichte nnd Technolo-
gie. Lehrb ü cher : Inbegriff aller Wissen-
schaften zum Gebrauch für Kinder. Potsdam,
1795. — Bilderbuch für Kinder ec. von F.J.
Berinch, 2. Ausg., Weimar 1796. —
Naturgeschichte nnd Technologie von O. PH.
Funke, 3 Bde., Braunschweig, 1794.
I. Klasse:
E l e m c n t a r b e g r i f f e a u s d e r Natur-
lehre.
Allgemeine und besondere Eigenschaften
; der Körper, Elemente.
 
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