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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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Beck, Paul A.: Oberländer Spitzbuben-Chronik, [5]
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0055

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d. l). MI „verdecklcr Spitzbub" a», welcher
sich für einen Sachsen »nd Künstler in
verschiedenen Sachen, besonders in Fer-
tigung einer gewissen Art Kerzen, anSgab,
welche solitzo multo Ion§ius tempore zu
mennZe brennen sollen. Er fand indes
mit all' seiner Kunst und Beredsamkeit
daselbst schlechtes Gehör und wurde ohne
Audienz entlassen. (Fortsetzung folgt.)
Weinere Mitteilmigen.
Zu der Biographie des Malers Franz
Ioseph § pieglerim „D.-A." XVI, S. 78—80.
Um ganz sicher hinsichtlich der Geburtsstätse üezw.
-zeit des vorgenannten Malers zn gehen, wurden
ans meine Bitten auch noch Nachforschungen in
der grast. Königseggschen Dominialkanzlci zn
Antendorf nach einem etwaigen Nationale des
Sohnes des Malers, welcher daselbst Oberamt-
mann war, angestellt. Nach einem daselbst auf-
gefnndenen, wohl für das nachgenannte Werk be-
stimmten, Schreiben des letzteren an Pfarrer
Joh. Jak. Gr ad in ann in Ravensburg, den Ver-
fasser des „gelehrten Schwaben", war Maler
Spiegler aus der Reichsstadt Wangen i. A.
gebürtig, und mit Rosa, geb. Wehe, Tochter
des verstorbenen Landammanns Wehe in Hohen-
' thengen, verehelicht, aus welcher Ehe sieben Söhne
hervorgingen, von welchen der nachmalige Ober-
amtmann allein am Leben blieb. Da diese vom
Sohne herrührende Gebnrtsortsangabe unmöglich
zn beanstanden ist, nahm Herr Pfarrer Konrad
Lupberger ans meine Veranlassung noch-
mals das Tanfregister der Stadtpfarrei Wan gen,
in welchem eben bisher nicht richtig nachgesucht
worden war, vor und fand in demselben wirklich
folgenden Eintrag: „cVniio 1691, 5. ^prilis natus
est Uranciscus jsosepliiis 8 PIegier.
I'.arentes: Ons. Urniicisciis 8piegler et cliiu.
/Mma ULdstin. Us.tr! nii LcnrsiiU Ons. jsoumiss
Oeargius Oolckbacli et clvL. Ursula
mäniiin". Darnach ist also meine frühere An-
gabe von der Geburt Spieglers zu Opfenbach am
17. Februar 1693 unrichtig und derselbe in der
Reichsstadt Wangen i. A., wie zum Teil schon
früher angegeben wurde, am 6. April 1691
geboren und gehört also der Geburt nach dem
jetzigen Königreich Württemberg an. Die Be-
zeichnungen Ooiiunus, Nomina in dem Eintrag
besagen, daß die Eltern nnd Paten Spieglers
dem reichsstädtischen Patriciat angehörten. Nicht
zu verwechseln mit I. Spiegler ist der Maler
Nikolaus Spiegel aus Meßkirch, welcher
mit dem Bildhauer Matthäus Pelisch aus Meß-
kirch um die Mitte des vorvorigen Jahrhunderts
die, leider nun mit dem Kloster abgebrannte Abts-
kapelle in der Benediktinerabtei Muri, ein
Prachtstück der Nokokokunst, ausschmückte. Uecü. )
Schwäbische Stcinmetze n nufd e in '
Hüttentag zu Straßburg i. I. 1563.
Der Steinmetzen Bruderschaft, Ordnungen und
Artieul, erneuert auf dem Tag zu Straßburg
auf der Haupthütten auf Michaelis anno 1568

haben u. a. folgende schwäbische Meister und
Gesellen helfen setzen, ordnen, erneuern und be-
stätigen: Nicolaus von Lindau, von wogen
Friderichs, stattmeister zu l! lm. Balthazar Wolf,
Werkmeister zu Heilbrunn. Peter Hildebrandt,
stattmeister zu Lindau. Vlesp berwart, Werk-
meister zu Stütz arten. Meister Martin Ver-
warten von Bracken he im. Meister Bastian
Keuffer von Stuttgart. Meister Wolf Vögle
von St. Gallen. Meister Jakob Alther
von R o sch ach (— Rorschach). Meister Kinns
Weyßkopff zu Mörsburg. (!) Meister Melchior
Schertzinger zu Schaffhausen. Meister Jörg
Maurer v. C osten tz. (!) Meister Mathis Lang
von Veltkir ch. — Von Gesellen: Wolfs Geiger
von Schasfhausen. Jörg Siitorvon Langen-
argen. Hans Rudolfs. Jak. Hiltebrand von
Rotenburg. Lenhart Frumen von Schwobis ch cn
Hall. —cb.
Obstbaumzucht im vormaligen Bruder-
Haus Ber n st ein (Zu „D -A." von 1897.
S. 191/192.) Nach einer im Jahre 1769 im
Aufträge der vordorösterr. Regierung in Freiburg
herausgegebenen und unter das Volk verteilten,
jetzt höchst seltenen Broschüre: „Unterricht ans
was Art die Obstbäume in denen vorderösterr.
Landen vermehrt werden können" kamen die besten
Obstarten in Vorderösterreich gar wohl fort und
wird u. a. von den Brüdern in Bernstein
berichtet, daß sie nicht nur das französische
Obst in der Menge haben, sondern sich durch
Pflanzung von solchen jungen Bäumen, die ihnen
von den benachbarten Württembergern reißend
abgetanst werden, jährlich ein großes Geld machen.
Weiter wird aus der Gegend Wachendorf ge-
rühmt, wo man auf das beste Obst eine ganz
besondere Sorge getragen, daher auch einen Baum-
garten zu stände gebracht, dem in der Auscr-
lesenheit des Obstes hierzulande kein anderer,
auch fürstlicher, beikomme. Die Unterthanen
haben auch nach und nach davon Zweige gebrochen
und sind dermalen einige derselben schon im
stände, ein ziemliches davon an das Geld zu
bringen. Weiter: Weiler, wo der dortige
Dekan mit eigener Hand die besten Obstarten ge-
pflanzt und dermalen die schönsten Bäume in
tragbarem Zustande hat. —-clc.
Oberschwäbische Kupferstecher re.
(s. „D.-N." XVII, S. 80). Hieher gehört noch:
81. U. Ulrich. Schiegg im Benedittinerreichs-
stift Ottobeuren (geb. zu Gosbach im „Gaisen-
thäle" 1752, gest. zu München 1810), der große
Mathematiker und Astronom, welcher im Jahre
1773 sechs von seinem Mitkonventualen, regens
cünri U. Fr. Schnitzer komponierte Sonaten
meisterlich aus 24 Kupfertafeln in Stich brachte
und der Oeffentlichkeit übergab. (Diese Kunst
des Notenstechens in Kupfer wurde im vorigen
Jahrhundert vielfach in Klöstern betrieben.) —,dc.

Dieser Nummer ist ein Prospekt der
W. Koh lh ammer sch en Verlagsbuchhandlung
in Stuttgart beigelegt, betreffend: Dierc ch t-
liche Stellung der Geistlichen inWürt-
t e in berg, von Amtmann IM. M i ch e l.

Stuttgart, Buchdruckern dir Akt.-Des. „Deutsches Volkshlatt".
 
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