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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [10]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Schulordnung des Reichsgotteshauses Weingarten O. S. Bened., in Oberschwaben pro 1787
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0067

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Olt», Vertrauter des Cono.
Odilo, Eremit.
Christian, Köhler.
Stephan,

Jacob,

seine Söhne.

Valentin, Bettler.
Hofstaat, Soldaten.
, 1775 wurde aufgeführt: „Aepyt, das
ist GolleS sonderbare Vorsicht neben wohl-
gesittete Völker, vorgestellt mit einem
Vorspiel nnd einem Zwischenspiel, Mnsik
von Lederer (Anszng auf 2 Bll. ge-
druckt). (Fortsetzung folgt.)

Lchlilordinnirr,
des N e i ch sg ottesh a u ses Wein-
gar t e n 0.3. Lerrecl. in O b e r s ch tv a b e n
pro 1 787?)
Mitgeteilt von Amtsrichter n. D. Beck.
Nachdem selbst den Unterthanen auö
mehrmaliger Erfahrung sattsam bekannt ist,
wie man von seiten der Herrschaft znm öfter» ^
in eine nicht geringe Verlegenheit versetzt!
werde, einen im Schreiben, Lesen nndi
Rechnen so geübten Mann anöfindig zu
machen, dem znm Nutzen der Herrschaft
sowohl, als des Unterthanen etwa der
Dienst eines Ammanns, eines Gerichts-
manneS, eines Waisenvogts oder Bann- !
warts sicher könne anvertraut oder über- !
geben werden, so sieht man sich nach der
jür das Wohl der Unterthanen stets fort- ^
währenden Absicht in eine pslichtmästige
Notwendigkeit versetzt, dieser schädlichen
Unwissenheit durch eine znm Besten der ^
Kinder abzielende Schnleinrichtnng in Zn- s
knnft möglichst zu steuern nnd die Unter -
lhanen zu nnnachsichllicher Erfütlung der- i
selben aufs schärfste anznhalten. Dem voi- !
genommenen Gegenstand dieser verbesserten
Schnleinrichtnng zweckmäßig zu entsprechen, ^
wird in derselben die genaueste Erfüllung j
folgender drei Hanptabsichten gefordert nnd i
nachdrücklichst betrieben werden:
1. Die Beförderung der Ehre Gottes.
2. Der Wohlstand einer bürgerlichen
Gesellschaft.
3. Die eigene Glückseligkeit eines Schul- !
kindes.

>) Der Text wurde in moderner Schreibweise
gegeben, im übrigen sonst unverändert gelassen.

Die erste Absicht oder die Beförde-
rung der Ehre Gottes wird erzielt,
wenn die Schulkinder durch eine echte und
deutliche Erlernung der GlaubenSwahr-
heiten eine wahre Erkenntnis ihres Gottes
erlangen nnd durch diese die Erkenntnis
ihrer selbst, wodurch sie hernach durch
eigene Empfindungen, von dem Dasein
ihrer Seele, von dem Vorzug derselben
vor dein Körper nnd von dem Unterschied
des Verstandes nnd Willens überzeugt, zu-
gleich lernen, die Schwachheiten dieses
doppelten Vermögens täglich in acht zu
nehmen nnd sich vor jedem Falle sorgsäl-
tigst zu hüten.
Der Wohlstand einer bürger-
lich e n G e s e l l s ch a f t oder Gemeinde
als die zweite Absicht wird dadurch be-
fördert, wenn die Erlernung der zum ge-
meinen Wesen im täglichen Umgang not-
wendigen Dinge, als des Lesens, Schrei-
bens, Rechnens festgesetzt und nachdrücklich
betrieben wird. Durch Erlernung des
Schreibens erhält man nicht nur das Ver-
mögen, Abwesenden wegen weiterer Ent-
fernung manchesmal wichtige Dinge, oder
selbst eigene Anliegenheiten schriftlich zu
entdecken, sondern als Hausvater, Hand-
werker, Zehcutmann, als Drescher, ja selbst
als Knecht bei auswärtigen Fuhrwesen,
wegen Schwachheit des Gedächtnisses ein
und das andere gehörigermaßen zu be-
rechnen nnd aufzuschreibeu oder in Ein-
nahme und Ausgabe bringen zu können,
besonders, wenn jemandem, wie oben ge-
meldet worden, öffentliche nnd wichtigere
Amtsgeschäfte von der Herrschaft sollten
aufgetragen und anvertraut werden. Die
Kenntnis, gut lesen zu könne», ist zum
Schreiben fast unumgänglich notwendig,
und dient vorzüglich noch dazu, daß man
zu müßigen Stunden, besonders an Sonu-
und Feiertagen seinen Verstand und Willen
mit Lesung anständiger Bücher stets ver-
bessern und immer mehr Geschicklichkeit er-
halten kann, wohl zu denken, richtig zu
handeln, seinem Hauswesen mit mehrere,»
Nutzen vorzustehen und endlich seine Pflichten
gegen Gott und den Nächsten auf eine ver-
nünftige Art wahrzunehmen und zu er-
füllen. Kommt nun zu den zwei vor-
gehenden Absichten vermittels deö Schul-
unterrichtes eine gute Anleitung zu einer
ordentlichen Lebensart, wodurch die Kinder
 
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