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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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Schwäbische Biographien: Johannes Keck aus Giengen a. Br., Prior des Benediktinerklosters Tegernsee, und Theologe (13??-1450)
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0088

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Organ für Oeschichtr, AltertninDunde,
Aiinft und Nultur der Diärese Licittendnrg und der angrenzenden Oeüiete.
Ecraiixaeaebeu und redigiert ro>i Auitsrichter a. D. Beck in KavenSülirg.
Beitrüge, K o rr e sp onde u z c n rc., Neze n sions - E x e mplnre, Tcmschzeilschi istcn ?c. ivvlleu
stets direkt an Amtsrichter n. D. Beck in Navensbnrg, B e ste l l >> u g cn und Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen VolkSblattL" !„ Stuttgart, llrbanstrahe 94, gerichtet werden.

M'. S.
-1600.

Erscheint nionntlich eininnl nnd ist halbjährlich durch die Post zum Preis bon
Nt. 1.90 ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition um Nt. 2.10 (ansterhalb des
dentsch-vsterr. Postgebieics Ni. 2.20) zu beziehen; einzelne Nummern 40 Pf. An-
noncen rc., welche der Richtung dieser Zeitschrift nicht znwiderlansen, lverden von
der Expedition entgegengenommen und pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Pf.,
buchhändlerische Beilagen, Prospekte rc. nach Uebereinknnst berechnet.


Abaunrmknrricinladnna au! i. 7!ul! iooo.

F, ch w üü i s ch e Bi o grap h ie».
-rlc. 21. u. Johannes Keck ans
Giengen a. Br., Prior des Bene-
dikt i n erkl o st er s Tegernsee, nnd
Theologe (13??—1450).
Johann K e ck, zu Giengen, einem Neicbs-
städtchen in Schwaben, Augsburger Bis-
tums, Ende deS 14. Jahrhunderts —
das nähere Gebuitsdatnm hat sich bis
jetzt nicht erheben lassen — geboren,
widmete sich dem Pricsterstan.de, wende
„Magister nitium et 8. TlreoInAiae
maxister et Oecretorum cloctor" und
trat dann als Wcltpriester, müde der
Eitelkeiten dieser Welt, „ex praeclnrri
rloetrinA ipsn^ue unimi konit-rte", nnler
der Negiernngszeil des Papstes Enge» IXi".,
also nicht vor 1431, in das Venedikunei -
kloster Tegernsee ein. (Um das Jahr 1430
war Keck — nach Aschbach, Geschichte
der Universität Wie», I S. 442 — Lehrer
an der Universität Wien, an welcher damals,
nach Aschbach, a. a. O. S. 608, vgl. 526 s.,
verschiedene Giengener, vornehmlich Ga.
Tndel, der Verfasser von kulturgeschichtlich
wertvollen Predigten, als Lehrer wirkten.)
Es machten sich damals wegen derAnsartung s
des Klerus und anderer Gebrechen der christ-
lichen Welt große n. gefährliche Bewegungen
gellend, welchen sich solche berühmte nnd
gelehrte Männer ohne Zweifel zu entziehe»
trachtete», da ihnen weder an den öffent-
lichen Schulen noch an den Fürstenhvfcn
daS geboten und gesichert schien, was sie s
nach ihrem besten Wisse» und Gewissen s

feslhalten wollten („. . . . cum iis ncczue in
sclrolis puUlicis nac prinaipum nulis
Imtrim sntis esset: i6, ezuoel ex conscienUa
rectaegue ratione et juclicio nmxime
vellent trieri"). Nachdem er diese für
Pflege der Frömmigkeit nnd wahre innere
Ruhe so geeignete Stätte sich ansgcwählt,
stellte er sich ganz in den Dienst des
Klosterlebens nnd machie bald darin solche
Fortschritte, daß ihm fast niemand darin
gleichkam. Seine feierliche Proscß legte
er an Mariä Empfängnis, 8. Tez. 1442,
unter dem beiühmlen Abte Kaspar Ayn-
dorffcr ab nnd zwar als der erste,
welcher, was von großer Tragiveite snr
die Zukunft des KlostcrS, aus dem
Bürg er st an de im Kloster von T. zur
Profeß zngelassen wurde. Bald wurde
er daselbst znm Prior erwählt; nicht lange
war indes seines Bleibens im Kloster.
Als mau in ganz Deutschland nach ge-
lehrten, tauglichen, ehrwürdigen Männern
Umschau hielt, welche auf dem Konzil zu
Basel das Vaterland ruhmvoll vertreten
könnten, durfte Keck nicht fehlen; nnd
wurde er mit seinem Mitbrnder, dein be-
rühmten U. Ulr. Stöckl, dem nachmaligen
Abte von Wessobrunn, vom Kloster dahin
abgcordnct. Auf dieser Kirchenversamm-
lnng stellte er daun auch seinen Mann,
und trug das Seinige zur Ausrottung des
drohenden, verderblichen SchiSmaS sowie
zur Besserung des herabgekommcne» geist-
lichen StaneeS bei, wie er auch hier
Privatangelegenheiten seines Klosters mit
Glück nnd Erfolg behandelte. Seine
 
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