Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

DOI Artikel:
Schwäbische Biographien: Johannes Keck aus Giengen a. Br., Prior des Benediktinerklosters Tegernsee, und Theologe (13??-1450)
DOI Artikel:
Liebenau, Theodor von: Zur Vorgeschichte der Union, [2]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0092

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
85

in Tegernsee 24. Dezember 1598, gestorben
18. Jnli 1827.
Bruder Lukas Egckardt, geb. zu B uch n u a. F.,
25. Aug. 1820. Profeß 1. Immer 1845, Maler,
gestorben 15. Oktober 1871.
Bruder Johann Ev. Moesler, geboren zu
Schöuthal in Frauken 22. Nov. 1744, studierte
die damauivru, lernte dann die Phariuacie,
Profes; 14. Jänner 1770, Klosterapotheker; die
letzteren Jahre mußte er auch mit den Patres
den Chor besuchen, gestorben 28. April 1780.

Luv Vorgeschichte der Llniou.
Von Staatsarchivar Or. Th. v. Liebe nau.
(Schluß.)
Slnnmarischer Inhalt der Hauptpunkieii
der Neuen anfgerichteten verbündnus wieder
die Ketzer.
In der Vorrede oder eingang werden die
Ursachen vermeldet, und angezeigl, welche
den Babst beweget, solche verbünlnus zu
dieser zeit anznrichten, würdt in einer
sninina der Znstandt sowohl der Calho-
lischen Religion, alls widerwerttigen Scc-
ten beschrieben und angezeigt. Es weiden
auch die sieg und glücklicher fortgang der
Türken wider die Christen erzehlct, die
schnldt aber allein den Ketzeren zugemessen.H
Er vermahnet alle Calholischen Fürsten
zu bestendiger eiuigkeit, bittet und ver-
mahnet sie ernstlich, allen privathaß und
ncid, so sie gegen einander tragen, abzu-
legen, und das sie ihnen den gemeinen zn-
standt treülich wollen befohlen sein lassen.
Der Babst damit er die Herzen der Men-
schen wider die Ketzer desto mehr anzünde
und verbittere, biethet er vollkommenen ab-
laß und Vergebung aller sünden, in form
und gestallt eines sjubilaei allen denjenigen
an, so sich wider die Ketzer in Rüstung
begeben, oder andere beistand leisten wolle»,
ferner damit er andern mit seinem Echem-
pel aufmnntere und anreize, gibel er Kay.
May. so woln zu dem Türckenzng, als
wider die Ketzer und abtrünnigen sclris-
maticos aus dem apostolischen schätz
300 000 Kronen^» uff ein Jahr lang,
Ertzherzog Ferdinando verheißet er 200 000
Kronen und das nur uff einmal. So will
anch der Babst dem Kayser 6000 Sol-
daten zu hülff schicken, welche ein Jahr
') Glosse: Freilich die schuld den rechten ketzern.
'0 Glosse: Darnach ist nichts mehr; das thudt
nicht der Papst. Muß mehr jns buchsin blase»,
ivann er was von ihnen wil. Wirt gewis libcr
mol bleiben weder den sache» zu lecken.

lang nsf der München und Priester Kosten
erhallen werden sollen. Jnmassen er auch
Ertzherzog Ferdinando 3000 Soldaten uff
seinen eigenen Kosten zuzuschickenwillens; von
des Küngö wegen auß Hyspanien sollen
Eltzherzog Alberto in dem Monat 100000
Kronen durch die, so in dem herzvglnmb
Mrylandt und Königreich NeapoliS die
zoll einfordern, eingeantwortet werden. So
würd ihme anck anß Italien 10 000 Lol-
daien zu schreiben vergünnet, welche von
gedachter summa besoldet werden sollen.
Dem Herzogen zu Saphoy sollen die Ita-
lienischen Fürsten, nemlich der zu Parma,
Mantua und Florenz 6000 zu Fueß und
^ 500 Neütter nsf ihren eignen Kosten,
doch nach eines ieden standtS und condi-
tion (all ratum) uff ein Jahr zu
schicken. Der König anß Hyspanien würo
Ibme anch ans Piedmont und Saphoy
; 3000 zu Fneß und 200 Reisigen volgen
lassen. Er soll auch für sich und uf seineil
ersten 6000 Soldaten Hallen, damit allso
sein ganzes Heer sey 15 000 zu Fuß und
2000 Neütter. Mit dieser Kriegsmacht
und Heer soll man künftigen Sommer zu
Genfs und Bern einen einfall thu», doch
mil dieser außtrücklichen bedingnng, daß
Genf auf den Grund geschleifsi oder der
gestalt verteilet werden, damit der theil
disseits des Sees dem König in Franckreich,
der ander aber dem Herzogen in Saphoy
nberantwortt werde. H Bei dem Babst,
wie gesagt, soll die wähl stehen, die statt
entweder zu schleiffen oder aber zu ver-
lheilen. Der König anß Hyspanien soll
mit 30 Genuesischen, 15 Florenzischen,
8 Bäbstischen und 6 Maltesischen Last-
schiffen durch daz enge Meer Gibelterra
an die gegend bey Engelland überfahren,
wofern sich anderst die streisfende lürckische
armacka uff dem Tirrheuischen Meer nicht
sehen laße. Kay. May. mit aller macht
so die aufbringen können, mit gedachtem
beistand sollen den Türcken widcrstandt
lhun und zugleich in Österreich, Beheimen,
Mehren und Ungern die Römische Religion
zu Nestitniren sich unterstehen. Herzog Fer-
dinandt anß Oesterreich soll mit obbesagter
Bäbstischer entsetzung sambt 2000 und
500, so der Herzog anß Beyern und 1000
') Glosse: Ist sihther auf ein mahl geachtet;
ist nichts mehr.
s 2) Glosse: Nein »nr vß genaden vnd acl nulum.
 
Annotationen