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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0135

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„von dem Philosophen Solomon Trißmosin, dem
Präceptor des großen Philosophi und Medici
Theophrasti Paraeelsi" verdeutscht und jetzt von
einem der Kunst-Liebhaber gesammelt und heraus-
gegeben wurde. Wie lauge sich diese N. Drnck-
stätte erhielt, konnten nur bis jetzt nicht ermitteln.
Im vorigen Jahrhundert, in dessen 2. Hälfte,
mar auch in dem Ulmischen Städtchen Weiß-
lingen a. Staig zeitweilig eine von DeschampS !
nicht aufgeführte Druckerei etabliert; und hieß der
Drucker G. P. Tilger. Bei demselben erschien
u. a.: Europäisches Staats- und Adreßbuch, auf ^
d. I. 1770, hernusgegebcn von G. P. Tilger.
Weißlingen (1770); Staats- und Adreßhandbuch
des schivüb. Crnyses auf d. I. 1706, 1780, 1788,
1701 und 1798. Nebst Anhang: Die unmittel-
bare frepe Ncichs-Nittcrschaft in Schwaben, hcr-
nusgcgeben von G. P. Tilger, Weißlingen.
Ein weiterer bis vor kurzem noch unbekannter
Druckort im 16. Jahrhundert war das Schwarz-
waldstüdtchen Pillingcn. Der erste und viel-
leicht einzige und wahrscheinlich im dortigen Bene-
dittincrklostcr entstandene Druck ist: Digasser.
Mart. Ein Geistlich zeuchhauß oder Nüst-Kammer
s. d. Ordens- und Closterleuth, Darinnen unfnl-
bare Waffen zu finden, wider allerlei) Versuchung.
2 Theile. Gctruckt in der Oesterreich. Statt
Vi klingen vor d. Schwnrtzwald 1596. Niit
2 Holzschnitten nach H. Schäufelcin (von Anti-
quar Rosent h a l in München in Kat. 7, S. 94,
NKv 770 zu 30 M. ausgeschrieben). — Wangen
i. Allg. ist auch ein weniger bekannter Druckort,
aus welchem u. n. hcrvorging: Lerurcius
Helga, O. Ikeveck., apusculu, pars I: mecli-
lalioves cle tempore, pussione et 8unctis etc.
ex recevs. O. UaceUvi, XVairgev, 1673. 16".
Eine gariz und gar unbekannte Druckstätte ist
aber daS unterhalb Memmingen gelegene früher
Fuggcr-Babcnhnusensche Dorf Boos, ivoselbst
u. a. folgendes Werk gedruckt wurde: Held,
Willib., O. l'raemnnstr. Lanov. Uotdens. Lapi-
lularis (nachmals Prälat), Znispruclenlm vni-
versalis ex jurid. cannnico, civili rnmano et
germavico tam pndlieo quam privalo, seuclali et
crimlvali coli. 5 partes. Ikons prope dlem-
miirgen 1768—1773. (Von L. Nosenthal in
Kat. 41, Kath. Theol., S. 227, Ziff. 3880 zu
15 M. ausgeschrieben.)
Weitere N a v e n S b tirge r Drucke (zu „D -A "
XII. 1804. Nr. 1, S.' 2): Ignatius cle
Ooz'ola, 8. s. Vitae, passionis ac resnrrect.
m^sleiiu sesu Liirisli nreckitalt. expns. ^cc.
evang.dist. ckisposilio.Kavenspurg, 1627(1 Iti pp.),
32", cle Ikaclcer VK p. 449. Ixlessel, (lall.,
O. 14aemonstral. Oiva VIeclitatt. sirnilituckinuin,
senteutiarum coneeptuum, Itavenspurg 1665.
Weitere Altdorfer Drucke: 8eIre ick-
lin, tV, cle sanetornm s. ^Vpostolorum snrtilius
ex inspectione 8. Ikilrliorum. iVItclorsf 1686.
16". (Zweifelhaft ob Nltdorf-Weingarten oder
Altdorf bei N'ürnberg gemeint ist?) — Sulger,
Arsen, o. Ikenecl,, ^rmariolum spirituale pro
exlrema mortis lucia. rVIlclorüi. 1693. 12".
Speth, Eng., o. List., Itiscussio apolo-
getlea lilielli tamosi: Ikxenleratio iutitulati cle
clericorum sacultate testaucli bacta ex s 8crip-
lura. 8. 8. Lanniridus, Lnncilüs, I'atrilrus

acceclents InuocenlH XII lrulla contra Xepn-
tisnum. rVItclnrll ack Vineas. 1695.
Z u „M archthal als Druckstätte reck' im
„Diöcesan-Archiv" XII>., 1895, S. 146 ff. ist als
weiterer (10.) Mnrchthnler Druck zu verzeichnen:
soannes a sesu Itlaria, o. Larmel., 8>imu-
lus conrpunclionis et soliloquia verdis s. scrip-
lurae inlerlexta conlessionale II. '1 Ir o m a e cle
rVquivo. 2 partes, i vol. Ilclitio nnvissinra. Tp-
pis Vlarclrlallensidus. ?er blatlraein» 8clrmiclt !),
anno ItlllLLI (- 1701). 12°. (Frühere Aus-
gaben von diesem Buch erschienen zu Köln,
1611 in 12"; z» Lublin, 1600 in 16°, ipp.
colleg. s ) ; und zu Nom, Turin und Bassano,
s. a., 274 126 SS., in 24".) IV Ikeclc
Nochmals Eulogius Schneider (zu
„Diöcesan-Archiv" S. 65—72). Mit dem auf
S. 68 etwas von uns bezweifelten Religions-
unterricht Schneiders an einem Mädchen-
institnte z» Stuttgart köuutc cs doch seine Nichtig-
keit haben und dies an der 1774 auf der Soli-
tude gegründeten, schon das Jahr darauf aber
nach Stuttgart verlegten, paritätische», 1. Juni 1787
wieder aufgehobenen ,,11cols cles Ilemniselles"
der Fall gewesen sein, sofern Schn, schon zu An-
fang des I. 1786 nach Stuttgart kam. In der
übrigens nicht vollständigen „Gesch. einer schwäb.
Erziehungsanstalt" von Snlzmann (S. A. ans den
„N. Bl. aus Süddeutschlaud f. Erziehung" re.),
Stuttgart 1886, bei Belser, ist Schn, allerdings
als kath. Religionslehrer nicht vermerkt, sondern
bloß zum I. 1774 als solcher Hofkaplan Professor
Miller. — Nach PfafsS Zeugnis (Gesch. von
Württemberg, II. S. 603) suchte Herzog Karl die
aufgeklärtesten katholischen Geistlichen an seinen
Hof zu ziehen, „deren Predigten durch Rede-
kunst, Geschmack und Zierlichkeit ausgezeichnet, auch
von Protestanten häufig besucht wurden". Der
bekannte Lehrer Schillers an der Knrlsschule,
Ink. Fried. Abel, ein unbefangener protestan-
tischer Philosoph und Theologe (ch 1829 als Prälat),
war mit den katholischen Hofpredigern von Stuttgart
aufrichtig befreundet. — Ende dieses Jahrhunderts
wurde Schn, wiederholt und zwar durch Frnuen-
hand zun, Gegenstände hist. Erzählungen, bezw.
eines Romans gemacht, so von A. Hinnius
in ihrem Roman: „Schloß Geisberg", und von
Erika Grup e-Locher in dem Roman: „Der Ro-
bespicrre Straßburgs" (ebendas, bei Fr. Büll,
1800), wobei der Wüterich schlecht genug weg-
kommt. — Schließlich möchten nur noch, dem
Wunsche des Vf. des eit. Merkurartikels, H.
Archivrat vr. K. Obscr in Karlsruhe nachkommend,
zu S. 66 berichtigen, daß die hier dem Schn,
gewidmeten Epitheta nicht dem IV F. Bleibim-
haus, als deren Urheber in den Mund gelegt werden
wollten, sondern ausdrücklich dritter Seite, von wel-
cher Blcibimhaus sie dann bloß verzeichncte. Ik e c b.
O. No ch m alsHerzo g K n r l A loxander
von Württemberg >zu Nr. 6 S. 03—05).
Altivürttembergischcrseits erklärt auch der bekannte
Publizist Christoph Fr. Karl Kölle in seinen
„100 Paragraphen über Schwaben re., tz 20"
die katholische Komplottsage, daß der Herzog das
Land habe katholisch machen wollen, für eine
j Fabel nnd für undiskutierbar.

Stuttgart. Buchdruckern der Akt.-Ges. ..Deutsches Volksbkatt".
 
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