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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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Geschichtskalender der Reichsstadt Rottweil mit Neujahrswunsch des Gerichtsprokurators Bonaventura Schlech
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0150

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143

Kvlirad III. und Maximilian II. mit dev
Unterschrift: LoirraZuZ EaesnrsLS aulne
OonZistorium Uolvilnm IvLnstuIit ibicxus
Iulv6nvit: 1146. IVlnximillanuZ II. Iroc
i6em LonZistorium relormaviv ei coir-
8tituit 157z. Im ersten Abschnitt steht:
Der Nöm. Kay. May. rc. UnserS aller-
gnädigsten Herrn / geordnete Hoffgericht / zn
welcher Zeit / Monat vnnd Tagen / ein jedes
in sonderheit in des Heyligen Reichs Statt
Rottweil / des Sechzehenhnndert Jahrs / nach
Newem Korrigiertem / vnnd von Hvchster-
melter Kayserlichen Majestät rc. appro-
biertem Lnlenclario OiUinarie angefangen /
vnnd gehalten werden solle. Den Mittel-
ranm bezw. zweiten größeren Abschnitt füllt
in Typendrnck die Hofgerichtsordnnng nach
Wochen- und Monatstagen ans. Im dritten
Abschnitt steht: Bey oder Extraordinari
Hofgericht. Neben und zwischen obgemelten
Ordinari Hofgerichten / werde zn abhvrnng
der beschlossenen fache i Bey oder Extra
ordinari Hofgerichts Nathstäg gehalten/
Vnd was in denselben für bescheid / oder
Vrtheilen begriffen / zu nechsten daraufs
folgenden Ordinari Audientien / eröffnet
vnnd anßgesprochen. Ganz unten steht der
Name des Dedikators: „Bon«Ventura
Schlecht, deß Kays erlichen Hoff-
ger ich ts Pr 0 curat 0 r zn R 0 tt w eil,"
der das Blatt wohl auf eigene Kosten für
Vorgesetzte und Freunde als Neujahrsgrnß,
der auch seine praktische Seiten hatte, anfer-
tigen ließ. Leider ließ sich der Meister, d. i.
der Holzschneider, nicht ermitteln; vielleicht
ist er ein Glied der Rottweiler Knnstler-
familie Glyckher gewesen? Die Seiten-
nmfassnngen nehmen die Wappen von
Kastilien, Aragon, Kroatien, Jerusalem,
Sicilien, Leon, Granada, Toledo, Neapel,
Ungarn, Böhmen, beiden Oesterreich, Bur-
gund, Brabant, Tirol, Kärnten, Steier,
Schlesien ein; die beiden Frauengestalten
unten symbolisieren Macht und Recht.
Wahrscheinlich entstammt diese Umrahmung
irgend einem älteren Geschichts- oder juri-
stischen Werk.

Meine Mitteilungen.
Zeitblomiana. — Der in dem Aufsätze
über Barth.Zeitblom (iin „D.-A." XU-1894S. 88)
genannte Nachkomme des berühmten Malers,
Hans Zeitbluem, Hofmaler Kaiser Karls V.
„unser Trabant und des Reichs l. getreuer Meister",
von welchem aber bis jetzt keine Werke mehr be-

kannt sind, richtete an Kaiser Karl V. i. I. 1547
folgendes Bittgesuch: Allerdnrchleuchtigister, groß-
mechtigister, nnüberwindlichister Kaiser, aller-
gnedigister Herr! Em. kais. maj. gib ich unter-
thenigister mainung zu vernehmen, das ich kurz
verschinen Zeit Jörgen Sanier, Buechfnerer zu
Ul in, etliche gemalte buch biß in zehen stuckh,
das er mir dieselben solt verkaufen, zugestelt
und geben Hab. Wie aber jetzt gemelter Jörg
Sanier mit todt abgangen, haben die Herren
bnrgermeister und rath zue Ulm alle seine ver-
lassene Hab und guet genommen mainen glaubigern
zur gret invcntieren und beschreiben laßen. Hab
ich mein Wnar, so noch nit verkauft, wiederumb
erfordert und begert, mir dieselben zuzestellen.
So will mir doch solches bei den Herrn burger-
maistern und rath zu Ulm nit gedeihen, sondern
vermainen, mich dahin zu tringen, das ich mit
des gen. Jörgen Sanier gläubiger auch als ain
schuldner und gläubiger zugleich sollte ansteen.
Dieweil ich dann solche mein Waar dem ben.
^ Sanier nit verkauft noch zn kaufen geben Hab,
sondern im die allain vertraut, mir dieselben zu
! verkaufen, und sollich mein Waar noch vorhanden
ist und also den gemaincn geschribncn rechten
nach mir dieselben mein waar on vcrhindernus
meniglich Mich widerumb zugestellt werden soll,
demnach so gelangt an Ew. Kais. Maj. rc. mein
vnderthenigist pitten und begern, Ew. Kais. Maj.
gerueche allergnedigist bei den Herrn burger-
meistern und rath zu Ulm zn verschaffen, das
mir nbgeschribne mein waar on lengern Verzug
widerumb zugestelt und gegeben werde. Das vmb
Em. Kais. Maj. meinen allergnedigisten Herren
erpeut ich mich in aller underthenigkait zu ver-
dienen. Ew. Kais. Maj. mich hiemit nnther-
thenigist bevelchend Ew. Kais. Maj. vndertheni-
gister Diener HannS Zeitpluom von Ulm.
Bescheid darauf vom 14. August 1547:
Zuppllcat pro panvis plctis rsstltuevclis in Iierscll-
tati Zauterl repectis acl SS pertlnentldus: l. Ist
abgeschlagen, secl experiunäum jure. 2. Kaiser
Karl V. ersucht ä. <l. Augsburg 28. Juli 1548
über Fürsprache der Stadthalterin der Nieder-
lande, Königin-Witwe Maria von Ungarn und
Böhmen, den Kurfürsten von Sachsen, er möge
seinen Trabanten Hansen Zeitbluem etliche
vesten Platz stette und walstette im Voitland und
Sachsen nothdürftiglich zu besichtigen, nbzureißen
und abzukontrafekten gestatten und bi deiner lieb-
! den Haupt- und amptleuthen zu geschahen be-
l velhen und verfungen und ime hierin alle guete
furderung beweisen. (Aus den Jahrb. der k. k.
Kunstsammlungen rc. XI. 1890 2. Teil „Quellen"
S. 42/43 und 46.) -ck.
Ein Altar in der Spitalkirche
in Stuttgart.
Gabelkover, der unermüdliche Sammler, meldet:
bei diser Borkirch (der Sachßcnhaimischen, die da
ist in parts ternpli meriäionalls in Stuttgart in
der Spitalkirch) muß papatus tempore ein Altar
gestanden sein. Dann also steht gleich darneben,
da der von Sachßenhaim knüet vor Keata
virZine lVlaria, unden an dem Cranz oder Runfft:
Jerg von Sachßenhaim war Stiffter diß
Altars, dem Gott gnedig sey. Bey ihm oravte
 
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