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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Schwäbische Biographien: Anton Franz Mauldertsch, Historienmaler und Radierer aus Langenargen (1724-1796); Andreas Brugger, Maler aus Kreßbronn (1737-1812)
DOI Artikel:
Vor 100 Jahren: aus einem alten Neresheimer Klostertagebuch, [9]
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0174

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kästen ans einem Gerüste links, rechts
mehrere Volksgruppen; und nach ihm stach
eine Reihe geachteter Künstler, wie Alberti,
P. K. Fellner, Nothnagel, I. Beheim,
F. Aßner, I. Schmutzer, C. Kohl rc. —
Manlbertschs Hauptfeld war die Fresko-
malerei; man rühmt an ihm Größe und
Originalität in Komposition und Gedanken,
Genialität und Lebhaftigkeit in seinen
Figuren, reizende, manchmal etwas bunte
Farbengebung, welcher man namentlich bei
seinen spätere» Bildern das eingehende
Studium italienischer Meister anmerkt, gute
Verteilung von Licht und Schatten; seine
Zeichnung will man dann und wann etwas
manieriert gefunden haben; auch sollen
seine Arbeiten hin und wieder nicht alle
gleich gut ausgefallen und manchmal von
verschiedenem Werte sein. M. war un-
streitig ein großes Talent und einer von
den Künstlern, die in Deutschland Ende
des vorigen Jahrhunderts den Ton im
großen historischen Fach angaben. — Ein
nicht unbedeutender Schüler von M. war
der zu Kreßbronu, einem zur ehemaligen
Grafschaft Montfort gehörigen Weiler, im
Jahre 1737 geborene (1812 iu Langen-
argen gestorb.) Maler Andreas Brngg(ck)er,
welcher ebenfalls durch die Protektion des
kunstsinnigen Reichsgrafen Ernst nach Wien
kam und hier den Unterricht seines Lands-
mannes M. genoß. Durch die Muuifizenz
des Grafen Franz Xaver von Montfort
wurde es ihm später möglich gemacht, zu
seiner weiteren Ausbildung noch nach Nom
zu gehen, wo er mehrere Jahre mit Er-
folg zubrachte und auch eine» Preis er-
rang. Bei seiner Rückkehr in die Heimat,
an der er mit Leib und Seele hing, war
daselbst gerade, wie beinahe in ganz Süd-
dentschland, die malerische Ausschmückung
der Kirchen im damals herrschenden Nokoko-
stile im vollsten Gange. Wohl oder übel
mußte auch er sich dieser Kunstrichtung,
welcher sich zwar lebendige Komposition, vir-
tuose Technik, geniale, kühne Perspektive und
Farbenpracht nicht absprechen läßt, fügen;
eine Reihe von Deckengemälden in Kirchen,
so zu Norschach, Tettnang, Gattnau, Ram-
mingen (frühere Kirche) rc. sind sein Werk;
das zu Wnrzach im Mittelschiff der Hof-
kirche, ein mit allen unvermeidlichen Zu-
thalen der Zopfmalerei ausgeschmücktes
Parforcestück iu der Art des Januar Zick,

ein wahres Gewimmel von Göttergestalten,
soll er in nicht mehr als zwei Monaten
vollendet haben; in viele andere Kirchen,
wie in die von Langenargen, Weissenau,
Eugerazhofen, Oberdorf, Thaldorf, Fischbach
a. B., Buchau (?) rc. lieferte er Oelgemälde
von seiner Hand, auch nach Salmansweiler
soll er gemalt haben, wos. der junge
Konr. Huber ans Altdorf-Weiugarten bei
ihm lernte. Doch kann man eben nicht
sagen, daß diese Thätigkeit in Verbindung
mit der Abgelegenheit seines Wohnorts
von den Sitzen der Kunst und mit dem
Mangel an jeder Anregung von günstigem
Einfluß auf seine künstlerische Entwick-
lung gewesen wäre: und so kam es, daß
er, der sich aus diesem engen Wirkungs-
kreise leider nicht loszureißen vermochte,
nach und nach in seiner Kunst eher Rück-
schritte als Fortschritte machte, und nicht
das leistete, mas sein nicht geringes Talent
einst versprach.
Vor 100 Mähren. — AuF einem alten
Merechheiiner tilosrertageluich rc.
(Fortsetzung.)
Herr Ellenrieder schrieb nämlich schon
am 10. Oktober an das hiesige Ober-
amt, und beschwerte sich, daß wir aus
unser» Ortschaften Soldaten in die
Wallersteinischen Ortschaften hinüber schie-
ben und gab nicht undeutlich zu verstehen,
daß er Repressalien brauchen werde. Das
Oberamt gab ihm zur Antwort: „Daß
wir noch keine Soldaten aus unserm —
in die Wallersteinischen Ortschaften hinüber
geschoben hätten, sondern daß es die Fran-
zosen seien, welche Quartier machten wo
sie wollten." Den 12. Okt. schrieb ich
einen Brief an den Bataillonschef Brüne-
ttem nach Dischiugen im Betreffe der Ein-
quartierungen zu Steinweiler. Noch heute
abends erhielt ich Antwort darauf:
Den 13. Okt.: General Grandjean
hatte gegen den Doktor Dittl in Nörd-
lingeu schon öfters den Wunsch geäußert,
unser gnädiger Herr möchte ihm eine Chaise
schenken, oder kaufen. Doktor Dittl er-
ösfuete diesen Wunsch dem Prälaten, und
zeigte demselben an, daß in Schueitheim
eine Chaise stehe, die der General zu haben
wünsche, und 51 Louisdor koste. Der
Abt entschloß sich, dieses Opfer zu mache»,
und diese 51 Louisdor an Doktor Dittl
 
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