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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

DOI Artikel:
Bach, Max: Altertümer und Kunstdenkmale des ehemaligen Wengenklosters in Ulm
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0184

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Grgmi für Geschichte, AltertuinDmide,
Runst und Nultur der Diücese Kottendurrl und der angrenzenden Gebiete.
kseransgeqeden und redigiert von Amtsrichter a. D. Beck in KadciiKItllrg.
Beiträge, Korrespondenzen rc., Rezensions-Exemplare, Tanschzeitschristen rc. wellen
stets direkt an Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg, Bestellungen und Neklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Nrbanstraße 94, gerichtet werden.

«r. 42.
4600.

Erscheint monatlich einmal und ist halbjährlich durch die Post znm Preis bon
M. 1.S0 ohne Bestellgebühr! durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt bon der Expedition um M. 2.10 lanszerhalb des
deutsch-österr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nummern 40 Ps. An-
noncen rc., welche der Richtung dieser Zeitschrift nicht znwiderlansen, werde» bo»
der Expedition entgegengenommen und pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Ps.,
bnchhandlerische Beilagen, Prospekte rc. nach Uebereinknnst berechnet.

4S.
ahW.

Avonnelnentxienükldlmg auf i. Mnuar 1901.

Altertümer und Aunstdenbinale dcF
elieinaligen Wengeniiloster§ in Nim.
Von Max Bach.
Das Wengenklvsii'r zu Ulm, welches
jetzt als Artilleriekaserne dient, dessen
Kirche aber seit 1803 dem Gottesdienst
der katholischen Gemeinde eingeränmt ist,
bietet dem aufmerksamen Forscher noch
manches, waö an seine einstige Bestimmung
erinnert und ausgezeichnet zu weiden ver-
dient, zumal die verschiedenen Schriften
über Ulm gewöhnlich nur ganz kurz die
Baulichkeiten erwähnen.
Zunächst fällt am Eingang in die
Kirche im Bogenfeld des Portals ein
Skulpturwerk in die Augen, welches sich
auf die Grundsteinlegung der Kirche be-
zieht und die fast leere Fassade etwas in-
teressant macht. Aehnlich wie bei dem
analogen Bild im Munster sehen wir hier
den Bürgermeister Hartmanu Echinger und
seine Frau Hildegard von Mühleck in
knieender Stellung das Modell der Kirche
emporhalteu. Der Bürgermeister wird
durch den Schutzpatron der Kirche, den
hl. Michael, unterstützt.
Die Inschrift in deutlicher gotischer
Minnskelschrift lautet:
/r. O. IZ99 an Lk. Uienlrarts
Dri§ do leib Idnrtm-rim SIimZer der
UuiAermeister eien Ateir was,
mit des rnklrs Irnissen den ersten
UrinclumentstLM an dix (Zottsbus
der liereir von den Wenden.

Unterhalb dem Modell sind die Wappen
des Ehepaares.
Die Kirche ist fast gleichzeitig mit der
schon längst protestantisch gewordenen Do-
minikanerkirche in gleicher Weise nmge-
wandelt und im vorigen Jahrhundert aber
vollends i» den Zopfstil verwandelt wor-
den. So hat sie durch wiederholte Er-
neuerunge», namentlich in den Jahren
1628 und 1764, fast alles Altertümliche
verloren. Bloß die gegen die Wengen-
gasse stehende Fassadenwand drückt noch
in der Gesamtwirknng den ursprünglichen
Spitzbogencharakter aus, obgleich die jetzt
halbrund geschlossenen hohen Fensteröff-
nungen in dieser Beziehung störend wirken
und sich in ihrer ursprünglichen Form
zwischen den Strebepfeilern und über der
noch im Spitzbogen geschlossenen Portal-
lhür besser vertragen würden. Der Maler-
Martin Knen von Weissenhoin (Brnder
dcs Prälaten Michael III.) malte im letzt-
genannten Jahre die Decke, welche vor
ca. 20 Jahren H durch den Maler Wein-
maicr ans München renoviert worden ist.
Die zwischen Chor und Schiss eingebaute
Orgelempore wurde damals auch entfernt, so
daß man jetzt einen freien Blick ans den
Hanptaltar hat. Neste der Stuckdekora-
tionen und Malereien wurden ans Ver-
anlassung des Dombanmeisters Scheu er-
halten und im Hof des Gewerbemusenms
>) Die Renovation geschah in den Jahren 1877
bis k880 mit einem Aufwand von 25 000 M.,
vergl. Keppler S. 63.
 
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