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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 18.1900

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Kramer, Joachim: Die Reichsabtei Weingarten O. S. B. im französischen Ueberfall, [7]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Die Thätigkeit d'Ixnards in Buchau am Federsee
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https://doi.org/10.11588/diglit.15870#0191

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184

aufs neue 50 Zentner für Weingarten ein-
liefern fall; auch soll Levi 377 Zentner
52 Pfund Stroh in Augsburg einliefern.
Ferner schicken wir ihm alle Bons, die
wir in Händen haben, um sie beim Konnte
einzngeben. Diese Bons betragen
4311^2 Nationen Brot n Pfund,
32 Zentner 36 Pfund Fleisch,
73°/i2 Säcke Haber,
463 Zentner 45 Pfund Heu.
Auch liegen noch viele Bons beim
Konnte, vor dem 20. Praireal (10. Juni)
datiert, welche zu den obigen geschrieben
und über welche alle zugleich uns ein
Reccpisse ansgestellt werden solle.
Endlich legen wir ein Verzeichnis bei
von dem, was unter dem Prätext Mon-
tierung von uns und den Unterthanen er-
preßt worden.
24. Sept. Der Kriegskommissär Picot-
Belloc verlangt in einem gedruckten Zirkular,
. daß die Stände, welche mit der ersten
Requisition vom 10. Juni nach Lindau
angewiesen waren, sich mit einem vom
Oberkriegökommissär unterschriebenen Cer-
tifikat bei ihm answeisen sollen, dost sie
der Requisition Genüge geleistet hätten;
wenn dieses nicht bald geschehen würde,
so müßte er die Stände über den ihnen
angesetzten Nest (welcher bei Weingarten
durch Versehen enorm ist) und noch dazu
ein Sechstel zur Strafe excqnieren. Unser
Certifikat, das schon unterschrieben ist,
wird nun kopiert, vom Platzkommandanten
in Ravensburg vidimiert und an Picot-
Belloc geschickt. Ob er zufrieden sei» wird,
müssen wir abwarten.
Am 22., nicht am 23. hielten die
Franzosen ihr Neujahr; hier und in Ravens-
burg war alles still, aber der Platzkom-
mandant zu Buchhorn wollte ein Fest
haben und lud auch den Pater Prior und
den Konvent samt Beamtnng in Hofen
ein. Diese frngen vorerst hier an, was
rätlich sei; man schrieb ihnen, daß sie sich
znrückziehen mochten, ns scanckLirim in
popnrio oriatmr; wenn es aber bloß einen
Schmaus abgeben sollte, könne Herr Vogtei-
verwalter mithalten. Der Platzkvmman-
dant wollte ein feierliches Amt haben,
Pater Prior hält es und einige N. R. Patres
machen Musik dabei, schleichen sich aber
nach dem Gottesdienste davon. Zn Mittag
war auf dem Rathanse zu Buchhorn Tafel,

wobei die ersten Natsherren von Buchhorn,
der Vogteiverwalter, die umliegenden Am-
männer erscheinen mußten. Man schoß
mit Böllern und ans den Abend wurde
ein sog. Funken angezündet. Weil in der
Mitte des Funkens eine lange Stange
steckte, entstund die Sage von einem er-
richteten Freiheitsbanm.
Am 26. Sept. sagt ein Adjutant der
83. Halbbrigade den Bataillonschef Lacoste
zu uns ins Quartier an, mit mehreren
Offizieren und 60 Mann, welche auch nach
Mittag einrücken. Rennant ist wieder in
Ravensburg und Minal kommt nach Tett-
nang. Im Flecken bekommen sie ebenfalls
bei 60 Mann, ob sie gleich, wie wir, vom
Depot schon über 50 Mann haben.
Später kommen noch 30 Mann von einem
andern Regiment, welche aber morgen wie-
der gehen. (Fortsetzung folgt.)

Die Alhstigkeit d'ZIxn ard ^ iu Vuchau
am Ledersee.
Von Amtsrichter a. D. Beck.
Schon in einer früheren Arbeit über
den vorgenannten Baumeister (im „D.-A."
XIV. (1896) Nr. 11, S. 170 und XV.
S. 191) wurde kurz erwähnt, daß derselbe
in den Jahren 1770 -74 einen großen
Teil des zurzeit noch stehende», ehemaligen
Sliftsgebändes, des jetzigen Thnrn und
Taxisschen „Schlosses" in Buchau a.F.
erstellte, welchem er dann in den Jahren
1774—76 die ganz aparte Stiftskirche da-
selbst, die jetzige katholische Stadtpfarr-
kirche, folgen ließ. Das Stift war durch
ein Thor und eine besondere Mauer von
dem Städtchen abgegrenzt. Von diesem
Stiftsbau, über welchen bis jetzt in ge-
druckten Nachrichten, wie in der Oberamts-
und Landesbeschreibnng, in Schöttles
Gesch. von Buchau rc., nichts zu finden ist,
giebt nun ein neben anderen d'Jxnardiana
im gräfl. v. Königseggschen Archive zu
Anlendorf liegender, in französischer Sprache
abgefaßter Bauvertrag vom Jahre 1769
zwischen dem kais. gefürsteten, freiweltlichen
Damenstifte und dem Architekten d'Jxnard
Näheres, welchen wir in freier Uebersetznng
folgen lassen:
Unter dem heutigen wurde, wie hiemit
zur öffentlichen Kenntnis gelangt, ein Ver-
trag zwischen ihrer Hoheit, der hochgeborenen
 
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