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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Schwäbisches aus Heiligenberger Rechnungsbüchern, [1]
DOI Artikel:
Vor 100 Jahren - Aus einem alten Neresheimer Klostertagebuch, [10]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0020

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12

bezogen und hat eine „Burg" als Wasser-
zeichen.
1596/97.- Der Graf sandte ans St.
Veitstag eine Wallfahrt nach St.
Veit in Ravensburg und zahlte 5 batz.
Opfergeld und 3 batz. Zehrung.
Hans Ulr. Kl ekler (nIiL8 Glökler)
am 26. Mai vom Apostel Thoma ec. 7 fl.
Ders. am 13. Mai von 2 Engeln für den
Aliar 1 fl. 9 btz., am 23. Juli 4 Brnn-
nensäulen zu Hanen 9 fl. 5 btz., 1. Sept.
Bild Christi mit Crenz ob. auf Altar 4 fl.
7 btz-, am 21. Dezbr. Martyrium S.
Jacobi 4 fl., am 10. Novbr. 2 Engel
neben dem Crenz auf der Tafel des Hoch-
altars mit Säule, Geisel 4 fl., am 9. März
Martyrium Mathäi 4 ft.
Conrad Farentrap, Seidenkrämer zu
Ravensburg liefert um 269 fl. 9 btz.
Seide und Samt schwarz, glatt und ge-
blümt, Atlas ec.
Elias Merklin, Goldschmid von U lm,
einen hochgedeckten vergulten Becher von
neuem zu machen, ein Jägeihörnlein und
einen Borten zu beschlagen ec. 90 ft. 4 btz.
4 D.
Anderer Goldschmid Jakob Frik in
C onsta n z.
Dem Seidensticker Ezechias Fed erlin
zu Ravensburg von allerlei Arbeit
n. a. Tapetzerei 61 fl.
Einem a. Seidensticker zu Ulm um
einen Strauß 4 fl. 7 btz. 8 D.
Cour. Beck, Maler, arbeitet um 1 fl.
wöchentlich auch jetzt das ganze Jahr.
Georg Haßlander in Rav. war Hos-
schnster der Gräfinnen.
Hans Herbnrger jnn., Knpferschmid
zu Rav., macht das Tröglin znm Bronnen
im Garten (70 Schranfen auf denselben).
Ter Brunnen, der im Fasanengarten ge-
macht wird, braucht 16 Rörlin — 8 batzen.
Derselbe macht um 100 fl. das Gespreng
über den gestickten neuen Altar, die
Schrift rc.
1599/1600. Goldschmid: Konr.Eg-
loff von Konstanz von Cristallen, da-
rauf des Landgerichts ... zu faßen und
zu beschlagen 8 fl. 7 batzen; El. Märklin
von Ulm 100 fl.; Hieronym. Stenzen in
Augsburg um ein Federbüschlein mit gol-
denen Federn und Steinen versetzt 21 fl.
1 batz 12 D.; Christoph Vesenmayer von
Augsburg um einen 31 löth. vergoldeten

Hirsch 32fl.; Christoph S ch e i d em e l lin
in Augsburg um ein vergoldet „galleen"
40 fl. 3 batz. 8 D.
Für Stickerei an dem Feldzeichen des
Grafen Christoph v. F. dem Seidensticker
Federte in Rav. 14 fl. 7 batzen; zu
demselben 4 Ellen, grüner Tasfet von
Ulm beschickt 7 fl. 14 batzen.
Porträt der Gräfin Friedrich zu F.,
geb. v. Sulz, dem „Contrafeder" Fried-
rich Meyer Endriß von Buchau
6 fl.; für Conlrafed des Angesichts Christi,
wie solcher S. Veronica oc., 15 Silber-
kronen — 22 fl.
(Schluß folgt.)

Vor iOO Jahren. — AuF einem alten
KereMeimer Mostertagebuch W-
(Fortsetzung.)
Die Wachfener, welche um das Kloster
herum brannten, und das Geschrei der
wachhabenden Soldaten machten diese Scene
noch schauerlicher! Am Morgen des 19.
Dezbr. war es in Deggingen etwas ruhiger,
doch blieb die Angst wegen den getroffenen
Anstalten. Ich ging zu dem Obersten
Barbier und trug ihm die Ursache meiner
Sendung vor. Er sagte mir, daß wir
recht gethan hätten, die gestrige Requisition
znrückznweisen, indem er sie nicht an das
Kloster, sondern an das Städtchen und
Oberamt Neresheim gemacht hätte. Ich
bat ihn, unser Kloster, das schon so vieles
gelitten hätte, noch ferner zu schonen, und
er versprach es mir. Mittags zogen die
Franzosen von Deggingen ab — Oett-
iugen und dem Eichstättischen zu. Ich
kehrte ebenfalls nach Hanse zurück. Das
gute Kloster Deggingen hat durch dieses
französische Streiscorps sehr viel gelitten.
Den 20. Dezbr. Endlich erhielt ich heute
Antwort vom General Desolles ans meinen
Brief, den ich am 24. Nov. wegen des
Emigranten Pater Placidus Kallet an ihn
geschrieben hatte. Den 22. Dezbr. Ge-
schäfte und Umstände hinderten mich die
ganze Advenlszeit hindurch, meine jährliche
Exercitia zu machen. Ich glaubte, die 3
letzten Tage vor Weihnachten diesem Ge-
schäfte ruhig und ungestört obliegen zu
können, und fing heute dasselbe an, allein
schon am Abende war ich darin gestört.
Es kamen nämlich zwei franz. Soldaten
 
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