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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Vor 100 Jahren - Aus einem alten Neresheimer Klostertagebuch, [10]
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Nachtrag zu den Kunstbeziehungen zwischen Schwaben und Tirol-Vorarlberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0023

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sich den ei sten Tag sehr schlecht betragen hatte,
ans meine Drohung aber, sie zu verklagen,
ruhig und ordentlich sich verhielt. Den
7. Jan. abends kam ganz unvermutet der
Brigadegeneral DesbruSlYs hieher und
übernachtete bei uns. Am 8. früh reiste
er wieder nach Nördlingen, Oellingen ?c.
cib, und hinterließ mir die Erklärung, daß
er wieder zurückkomme uud alsdauu hier
vielleicht sein Hauptquartier aufschlagcu
werde. Deu 10. Jan. kam er auch wirk-
lich mit seinem Adjutanten Firoche wieder
hieher zurück und erklärte entschieden, daß
er während des gegenwärtigen Waffenstill-
standes mit seinem Gefolge hier bleiben
werde. Dieses Gefolge bestand 1. in einem
Adjutanten Firoche, 2. zweien Sekretairen
Debose und Louis, 3. dem Grenadier-
Hauptmann Duburquois, 4. einer Wache
mit 5 Grenadieren, 5. einer Ordonanze
von drei Kavalleristen, 6. 5 Bedienten und
7. zwölf Pferden. Die Grenadiercompagnie,
welche der General mit sich brachte, wurde
in dem Städtchen Neresheim einquartiert,
nachher aber der größere Teil davon auf
die Ortschaften Ohmenheim, Kösingen und
Dorfmerkingen verlegt. (Forts, folgt.)
Sachtrag zu den Aunstdezieliungen
zwischen Schwaden und Liral-
Vorartderg
(Diöcesanarchiv XVII. Jahrgang, 1899,
S. 21.-28 und 192).
Von A.-N. a. D. Beck.
Zu den Bildhauern uud Malern:
der zu Bruueck am 26. April 1756 ge-
borene, den 8. Oktober 1809 -s Bild-
hauer Jak. Phil. Sanier, welcher im
Jahr 1782 nach Stuttgart kam und
hier schon plastische Arbeiten von aner-
kannter Meisterschaft lieferte; in den Jahren
1785—88 kam er auch noch in andere
größere Städte Süddeutschlands. — Aus
der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts
wird auch noch ein Maler (Glasmaler?!)
HanS v. Bludeuz genannt, mit welchem
um das Jahr 1424 die Abtissin Ursula
von Sonnenburg (Hall?) wegen Verglasung
der Kirchcufenster ein Abkommen traf.
^ Zu d e u B a u m e i st eru rc. „Maurer"
Feld aus Bezau im Bregenzer Walde
erbaute um das Jahr 1735 das Nathans
zu Rotten bürg a. N., einen stattlichen
Nenuaissancebau mit großen Thorbögen,

Balkon und Mittelrisalit vor dein hohen
Walendach und erhielt 1200 Gulden (!)
dafür.
P e t e r H art e ub (p) e ck (h) aus S ch w.
Gmünd muß Ende des 16. Jahrhunderts
ein bedeutender Münzeisen - undSie -
gelschneider u. drgl. gewesen sein. Nach-
dem derselbe über zehn Jahre in Spanien
bei dem neuen Kgl. Mnnzbergwerke als
Siegel- und Eisenschneider gedient batte,
kam er (nach deu im 17. Bd. des Jahr-
buches der Kunstsammlungen des a. h.
Kaiserhauses ec. veröffentlichten „Quellen",
S. 32 ff.) i. I. 1594 bei Erzherzog Fer-
dinand in Innsbruck um Bedienstnng bei
der Münze in Hall a. I. ein, woraus man
sich zunächst über seine Persönlichkeit in-
formierte und sich von ihm Proben geben
ließ. H. wurde dann auch unterm 13. Jan.
1595 an Stelle Wolsgang Eggels, welcher
nicht entsprach, um den Jahressold von
150 fl. bei der ged. Münze angestellt
mit der Verpflichtung, nicht bloß Präg-
eisen für doppelte, einfache Halb- und
Viertelthaler, sondern auch Stöcke und
Stöße, wie Ober- und Untereisen für
kleines Geld neben deu Prägeisen für die
gemeinen Rechenpfennige und überhaupt
für alles, was in Hall gemünzt werde, zu
liefern. Am 3. Dez. 1603 frägt H. (nach
p. 51 a. a. O.) bei der oberösterr. Kammer
au, wie er das Gepräge zu deu Doppel-
thaleru verfertigen solle, worauf letztere
am 23. Jan. 1605 dem Haller Münz-
meister Ferd. Löffler ein Paar Thaler-
wellen mit den: Aufügen sendet, der Ensis-
heimsche Eisenschneider Hans Molvente r
befinde sich gegenwärtig in Prag und mau
wisse nicht, wann er zurückkommeu werde.
Unter dem 10. Jan. genehmigt Erzherzog
Maximilian, daß der Sohn der Judith
Vogler, nachdem er sich bei dem Aetzer,
Bossierer und Goldmaler Hans Wander -
eisen wohl augelasseu, nun in Hall bei
! Peter Hartenbeck das Münzprägeisen-
schneiden erlerne und daß für ihn gezahlt
werde (ebendas. x>. 68). Vor dem 1.1619
muß dann H. entweder, was wahrscheinlich,
! gestorben oder ans dem Dienste gekommen
sein, denn unter dem 30. Jan. d. I. er-
^ halten die Münzbeamteu in Hall von der
oberösterr. Kammer den Auftrag, dem
Bossierer und Siegelschneider Jakob Krei-
!ser von Kirchheim (welches unter deu
 
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