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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

DOI Artikel:
Saupp, ...: Denkwürdiges aus der Geschichte des Klosters Wiblingen, [11]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0025

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Gnian für Geschichte, AtteetumDlmde,
buttst und Ruttne der Diücese Gütteulmrel und der angrenzenden Gebiete.
kieransgeaebeii und redigiert von Amtsrichter a. D. Berti in ttaveii^lmrg.
Beiträge, Korrespondenzen w., N e z e n s i o n s - E re mp lo r e, Tnilschzeitschriften w. wolle»
stets direkt an Amtsrichter a. D. Beck in A'avensbilrg, Bestellungen und Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbanstrasze 94, gerichtet werde».

Nr. 2.
4901.


49.

GruNwurdigrd aut. drr Geschichte
deF Aloster^ Wiblingen.
Von Pfarrer Saupp in Wiblingen.
(Fortsetzung.)
Zn den bedeutenden Gelehrten desKlosterö
im Ailfang des 17. Jahrhunderts ist noch
zrr zahlen Pater Simon Grab, ein ge-
borner Ehinger, der namentlich als Chemiker
und Mathematiker einen Namen hatte und
eine Zeit lang in Salzburg erster Mache-
matikprofessor war. Cr starb i. I. 1639
zu Engelberg in der Schweiz, wo er der
Schweden wegen sich niedergelassen und
Philosophie dociert hatte. Sodann durfte
als einer der berühmtesten Männer ans
dem Fnggerscben Geschlecht noch Erwähnung
finden Jakob Fugger, Graf von Kilch-
berg und Weißenhorn, der i. I. 1604 znm
Bischof von Konstanz erwählt wurde und
hier i. I. 1609 eine Generalsynode abhielt,
auch ein Kapnzinerkloster gründete, die
Kathedrale verschönerte und ans Neichenall
eine Kirche ballen ließ; er starb i. I. 1626
all Altersschwäche.
Ans der Zeit des 30jährigen Krieges
werden noch folgende Einzelheiten nach-
getragen: Im Sommer 1640 sei die Gottes-
ackerkirche mit Turm wiederhergestellt, und
zugleich ein Gedenkzeichen der Männer und
Weiber errichtet worden, die von den
Schweden verbrannt worden seien. Sodann
sind in den Annalen die Namen derjenigen
anfgesührt, welche in der teuren Zeit nach
1635 dem Kloster Lebens- und Geldmittel
schenkten. Die Geber sind hauptsächlich
ans Ulm, Unterkirchberg, Gögglingen und
Wiblingen. — Am Pfingstmontag 1641
fand ans dem ganzeil Komitat (Kirchberg)

! eine feierliche Bitlwallsahrt ,,n6 IZ. Vir-
§inem Lbiil^nnnm" statt. Man sam-
melte sich in Donaustetten, von wo die
Teilnehmer ans einem schweren Fahrzeug
über die Donau setzten, worauf der Abt
eine Ansprache an das Volk hielt lind Gott
und der Mnttergottes alle Anliegen auf-
opferte. Bei Tischingen (Oberdischingen)
habe man eine Zeit lang gerastet und sich
mit Wasser und Brot erquickt. In der
Nähe des Heiligtnmes bildete sich eine fest-
liche Prozession. Sechs Ministranten seien
mit Engelsgewändern bekleidet gewesen,
und unter der Absingnng der Mntler-
gottes-Lilanei sei die Prozession von den
Ehinger Geistlichen und vielen Bürgern
gegen 5 Uhr abends empfangen und ins
Heiligtum geleilet worden. Nach kurzen
Gebeten sei man zur Erquickung in die
Hospize. Die meisten Teilnehmer hätten
die hl. Sakramente empfangen. Andern
Tags wurde eine Predigt über den Preis
und die Verehrung der Gottesmutter und
durch den Abt feierlicher Gottesdienst mit
Insul gehalle». Mittags 12 Uhr sei man
in gleich festlicher Weise und Ordnung
hinansgezogen und in der Pfarrkirche habe
der Pfarrer Martin Vogler in kurzer Rede
alle der Mnttergottes anempfohlen, und
mit Kreuz und Fahnen wurden sie von
den Ehinger» wieder hinausbegleitet. Auch
in die Erbacher Kirche sei man auf dem
Rückweg unter Absinge i der lanretanischen
Litanei eingekehrt und feierlich empfangen
worden. Der dorllge Pfarrer habe den
Segen gegeben, und der Baron habe Abt
und Klerus in seiner Burg bewirtet. Bei
Donaustetten sei man wieder über die
Donau gesetzt, und die Wallfahrer feien
 
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