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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Schwäbische Biographien
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0041

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Orgeln für Geschichte, Mtertuinülumde,
Vrunst und Kultur der Diüeese Gotteuluirel und der angrenzenden Gebiete.
lscransgegebeii und redigiert von Amtsrichter ci. D. Bccli in Kavensünrg.
Beiträge, Korrespondenzen -c., Nezens ions - EreinPlare, Tonschzeitschristen ic. wollen
stets direkt an Amtsrichter a. D. Beck in Navensbnrg, Bestellnngen nnd Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbaustrasze 94, gerichtet werden.


1S01.

Erscheint inonntlich euunnl nnd ist halbjährlich durch die Post znm Preis von
M. 1.90 ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition um M. 2.10 (außerhalb des
dentsch-österr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehe»; einzelne Nummern 40 Pf. An-
noncen rc.. welche der Richtung dieser Zeitschrift nicht znwiderlansen, werden von
der Expedition entgegengenommen nnd pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Pf,
bnchhändlerische Beilagen, Prospekte rc. nach Uebereinknnst berechnet.


S ch w abis ch e Biographien.
Von Amtsrichter a. D. B e ck.
31. Or. Karl Lichtenstein ans Zeit,
hervorragender k ath o l i s ch er Welt-
geistlicher^) (1816 — 66).
vr. Kcirl Borr. Lichteustein war den
25. August 1816 von ehrsamen, wohl-
habenden Eltern zu Oberzeil im wnrtk.
Allgäu geboren, ch am 11. Januar 1866
in Weingarten im württ. Oberschwaben,
besuchte nach der üblichen Vorbildung an
den Gymnasien von Nottweil nnd Ehingen
die Landesnniversilät (Wilhelmsstift) Tü-
bingen. Hier griff er nach der Mitteilung
von Zeitgenossen mit urkrästigem Willen
die Wissenschaften an und bemächtigte sich
ihrer mit Ausdauer nnd Gründlichkeit.
Als Primus seiner Promotion berechtigte
er schon als Student durch Talent nnd
Fleiß zu den schönsten Hoffnungen. Seine
Studieugeuosseu, die er schon äußerlich fast
um eines Hauptes Länge überragte, stellten
ihm keine gewöhnliche Zukunft in Aussicht und
beförderten frohe Studentenkreise ihn manch-
mal zum Professor oder zu noch Höherem.
Sie anerkannten seine Ueberlegenheit willig,
denn wenn er auch hin und wieder seinem
jugendlichen Selbstgefühle die Zügel schießen
ließ, so geschah es nicht, um die Schwäche-
ren zu kränken oder gar zu drücken. Er
war vielmehr der Liebling seiner Kommili-
tonen durch seinen Frohsinn und seine
Herzensgüte, seine Noblesse, womit sich
eine stahlharte Energie des sittlichen Charak-
ters verband. Schon damals, in der Zeit

Pt Wurde zuerst in der „Allg. d. Biographie",
XVIII, S. öö-4—öötz verbstentlicht und folgt
hier etwas erweitert.

der jugendlichen Romantik, zeichnete er sich
vor anderen jungen Leuten durch ein ernstes,
bewußtes Streben und durch eine glühende
Begeisterung für seine katholische Kirche
ans. Ein Künstler hätte ihn als typisches
Vorbild des echten deutschen Studenten
brauchen können: ein hoher, kräftiger Jüng-
ling mit blühendem Angesicht und leuch-
tendem Auge, frisch, nobel, klar nnd wahr
in Wort und That, dessen ganzes Wesen
Lebensmut, hohes Streben und edle Ge-
sinnung ansspricht. Nachdem er i. 1.1837
den Fakultätspreis davongetragen und her-
nach promoviert, wurde er i. I. 1839
znm Priester geweiht. Nach einem kurzen
Vikariatslebeu, welches ihn u. a. auch in
die Residenzstadt Stuttgart führte, wurde
er Hofkaplan nnd Hofmeister bei den
Söhnen des Fürsten Konstantin von Wald-
bur g-Z e i l-Tr a u ch b nrg, des nach-
mals i. I. 1848/49 unter dem Namen
des „Schloßbanern von Zeit" bekannt ge-
wordenen oberschwäbischen Torys. Als
solcher machte er mit seinen Zöglingen
weite Reisen, so nach Belgien, Frankreich w.,
dabei auch, mit gewichtigen Empfehlungen
versehen, einflußreiche Bekanntschaften; und
hatte hier alle Gelegenheit, nicht »ur seine
Kenntnisse zu enveitern, sondern sich auch
jene weltmännische Bildung zu eigen zu
machen, welche ihm, unterstützt durch ein
imponierendes Aeußere, im Verkehr mit
Hochstehenden so wohl (instand, wie er
andererseits mit dem Mann aus dem Volke
freundlich und leutselig umzugehen wußte.
Zwischenhinein hatte der junge Priester
bereits einen ehrenvollen Ruf als Professor
an die neu gegründete kathol.-theologische
Fakultät der Universität Gießen erhalten,
 
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