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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Mone, Fridegar: Kritik der Wappen der Minnesinger aus Schwaben, [36]
DOI Artikel:
Vor 100 Jahren - Aus einem alten Neresheimer Klostertagebuch, [11]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0052

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44

in dem gcannlen Jahre aber Kirchen (bei
Geisingen). Der Pfarrrekior in Möhringen
scheine damals der Heinrich von Klingen-
berg selbst gewesen zn sein. In dem lider
ckecimationis heißt es: rector juratus
ckieit: sein Einkommen von dieser Kirche
betrage 11 Pfnnd, 5 Schilling Konstanzer
Währung. Dabei steht aber: alias esl
deueüciatus, d. h. er hat anch anderwärts
Pfründen. Dabei ist anch die Priorin
des Klösterchens in Brunnen (Brunnenhof
bei Möhringen) aufgezählt und wird
bemerkt: coram nodis ckicit, also in
Gegenwart von Heinrich von Klingenberg
und Walko. Von Eßlingen (L^eliuZeu
apuä XuimederZ — Nnine Konzenberg
an der Ella), das ebenfalls den Klingen-
berg gehörte, wird gesagt: valet VII
lidras, nitrit ckeclit troc anno.
Die Klingenbergischen Orte Manenheim
und Jppingen waren damals noch keine
Pfarreien und finden sich deshalb nicht im
lider cleeimationis.

Vor rvO Fahren. — Allst einem alten
Serestheiiner lilosterragevnch er.
(Fortsetzung.)
Wie sich der Herr General mit seinem
Gefolge hier betragen wird, wird ihr
längerer Aufenthalt zeigen. Indessen sahen
wir gleich in der ersten Woche, daß dieses
Generalqnartier dem Kloster große Kosten
verursache, deswegen übergab ich auch den
15. Jan. dem General ein entsprechendes
Memoire.
Der General antwortete mir mündlich,
daß er wohl einsehe, daß die Last eines
Hauptquartiers für unser Kloster sehr
drückend sei, daß er aber dasselbe da-
durch, so viel möglich, erleichtern wolle:
„1. Durch Genügsamkeit in Speise und
Trank für sich und seine Suite; 2. da-
durch, daß er unsere Landschaft von Ein-
quartierung gänzlich frei lassen werde, da-
mit dieselbe in Konkurrenz zum Unterhalte
des Hauptquartiers hieher gezogen werden
könnte." Nebst diesem forderte mich der
General noch auf, über die im Memoire
bemerkten Erpressungen von seiten des Kom-
mandanten der Partisans und des Platz-
kommandanten von Donanwörlh einen pro-
ces verdat anfzusetzen und ihm zu über-
geben, welches ich auch that. Nach der
Weisung des Generals ließen wir sogleich

Signaturen an unsere Gemeinden ergehen
und sie auffordern, etwas Bestimmtes an
Naturalien hieher ins Hauptquartier zu
liefern, indem eben deswegen, weil das
Hauptquartier hier sei, sie von der Last
und den Kosten der Einquartierung frei
geblieben. Den 16. Jan. gleich nach seiner
Ankunft erklärte der General, daß unsere
Latve §ar6e hier nicht mehr nötig sei,
daß er sie also zn ihrem Corps zurück-
schicken würde. Dies geschah auch wirklich
heute. Sie verließ mit Thräneu in den
Angen einen Ort, wo sie sich seit sieben
Monaten sehr wohl befand und bei jeder-
mann beliebt zn machen wußte. Mau gab
ihr, nebst einem Douceur von der Kanzlei
ans ein öffentliches Schreiben, d. h. Zeugnis
ihres Wohlverhaltens mit auf den Weg.
An ihre Stelle stellte der General zwei
Grenadiere als Lalve ^arcle hier auf,
welcher die abgehende ihre Ordre, die sie von
dem.General en edel erhallen hatte, znrück-
! lassen mußte. Den 26. Jan.: Tie Fort-
schicknng unserer alten Lalve §arcle gab
mir Anlaß, an den Obergeneral Moreau
nach Salzburg zu schreiben, um ihm für
dieselbe zu danken und unser Kloster bei
den gegenwärtigen, für die Klöster und
geistlichen Stände so bedenklichen Zeiten,
seinem Andenken und seinen! ferneren
Schutze zn empfehlen.
Am 25. Januar erhielten wir ein
Schreiben von dem Kreismarschkommissär
von Ulm, Bührlen, in welchem wir vor-
geblich auf Befehl der französischen Kriegs-
kommissärs mit acht Vierspännern nach
Ulm in Requisition gesetzt wurden. Zur
nämlichen Zeit bekamen wir einen Brief
von dem Kriegskommissär Benard, in
welchem er uns djA Entlassung unserer bisher
in Ulm gewesenen Vorspann-Wägen au-
^ kündet mit dem Zusätze, daß wir
künftighin keine mehr dahin zu stellen
hätte», ohne ausdrücklichen Befehl und
Unterschrift von ihm selbst. Die Bührleu-
sche Requisition kam mir deswegen ver-
dächtig vor. Ich fragte den General
Desbruslys um Rat, was in dieser Sache
zu thnu sei? Dieser riet mir, eine schrift-
liche Vorstellung an ihn zu machen, welche
er dann mit einem Empfehlungsschreiben
begleitet, an Benard abschicken würde. Ich
that dies.
! Das Schreiben schickte der General
 
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