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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [15]
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Ein Seelsorger über die Jesuiten als Prediger 1633
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0079

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bearbeitet und gewidmet der Familie
Besserer von Thal fingen in Illni.
Personen:
L>eb. Besserer I Diese drei An-
Konr. v. Bemmelberg , führer der Ulmer.
Ulrich Graf v. Helsensternj ^ ^
Wilh. v. Kaltenbach.
Jda, seine Tochter.
Brigitta, deren Erzieherin.
Gottfried v. Helfenstein.
1 Pilger, Landsknechte, 6 Geißlingerinnen (Katha-
rina, Ursula, Jokunde, Felizitas, Barbara,
Magdalena), 1 Bote.
Verfasser dieses Stücks, das die Zerstörung
des Schlosses durch die Ulmer, Sept. 1552, be-
handelt, mar Johann Trostel, geb. 27. Dez. 1778
in Ulm als Kürschners-Sohn, 14. Juli 1868 in
Ulm, welcher 1796 das Gymnasium in Ulm be-
suchte, dann nach Augsburg ging, mit dem Vor-
satz Schauspieler zu werden, sich aber anwerben
ließ, dann Schriftsetzerlehrling, dann Privatlehrer,
1807—1810 Schreiblehrer am Gymnasium, 1812
Lehrer an der Mädchenschule in der untern Stadt
wurde. H
So verdienstvoll die Aufführung dieses Stücks
eines heimischen Poeten war, so spielten leider
die Akteurs ihre Rollen ganz schlecht. Auch das
Journal des Ulmer Stadttheaters, Saison
1848/49, S. 4, nennt die Wagnersche Gesell-
schaft „sehr erbärmlich" und gedenkt der „Auf-
lösung der Gesellschaft". (Fortsetzung folgt.)

Sin .^eelsoriger über die Jesuiten
alF Wrediger i6zZ.
-0- Das im folgenden veröffentlichte
Aktenstück ist dem Archiv des bischöflichen
Ordinariates in Angsbnrg entnommen.
Es bildet eine gesonderte Beilage zu
einem Brief des Stadtpfarrers und De-
kans Ulrich Wall iu Kaufbeureu (1633
bis 1654) an den Generalvikar Kaspar
Zeiler in Augsbnrg vom 5. Dez. 1633
und ist vom Schreiber des Briefes in der
Form eines Postskriptums abgefaßt. Der
Verfasser giebt sich in den sonstigen von
ihm und über ihn erhaltenen Aktenstücken
als einen sehr eifrigen, frommen und bei
seiner Gemeinde beliebten Seelsorger zu
erkennen. Seine Objektivität ist im all-
gemeinen nicht anzuzweifeln, wenn ihn auch
in der hier erörterte» Frage der Umstand,
daß er orator pro domo ist, die Farben
vielleicht etwas schwarz anstrageu ließ.
Der Generalvikar stellte seinem Charakter
ein schönes Zeugnis aus, indem er ihn
in einem Schreiben an den Superior der
H Weyermann, Neue Nachr., S. 554-555,
Schuttes, Chronik von Ulm, S. 337, 443, 517.

IÜniteiirrsidenz in Kaufbeinen vom 2. Juli
1654 vir semper inte§errimus ac pien-
tissimus ueniu (Ordinariatsarchiv).
Zum Verständnis der Sachlage sei vor-
ausgeschickt, daß Bischof Heinrich von Augs-
burg i. I. 1627 iu der Reichsstadt Kauf-
beureu zur Förderung des von der pro-
iestantischen Majorität der Bürgerschaft
schwer bedränglen Katholizismus eine
Jesuiieuniederlassung gegründet und ihr die
Besorgung der Kanzel in der katholischen
Pfarrkirche Übertrager! hatte.
Ich lasse nun den Bericht selbst folgen;
er giebt das Postskriptum iu feinen wesem-
licheu Teilen vollständig; weggelafien sind
nur einige Sätze, die sich lediglich als
Wiederholungen darstellen.
Es vermaiueu ihr sürstl. gnaden, ^ es
geschehe eben der sacken genueg, darnach,
daß sie aller orten in dioecesi 7Vu§. alle
canzlen iu den stötteu nur allein den pa-
tribus societatis zue lasse; nur, so ists
woll bewußt, daß eben die patres socie-
tatis nit viel gutte Prediger haben (dieere
solituserat 6. doctorOansem) ?tu§ustae:
)esnitae non babent bonos conciona-
tores); und waß gutt ist, werden nit eben
auf dise kleine stett verordnet. Dannen-
hehro gehet eß zue Miudelhaimb, zue Land-
sperg und auch hie zue Kaufsbeureu so
schlöchlich zue, das zu erbarmen ist, und
weder trost noch schröcken das Volk zu em-
pfangen hat. Was das Principal in pre-
digen seyn solle, als eradicare vitia, plan-
tare virtutes et pravatos eorripere et
corriAsre mores et similia nanlta, riereu
sie kaum mit dem finger au, in vitia nulla
tat invectio et ne<gue clecor virtntis necsue
vitii turpituclo popnlo nn^uam osten-
ditur; traetant autena «guaestiones kere
inutiles et tempus terunt, ad rem prope
impertinentes, c^uas possent subinde in
concione ipsa interseri, non antem
tam kuse tractari, <guae ad rem vel nibil
vel parum conkerunt. Oenm testor,
daß ichs ihnen nit zue argem redt, sie
seyndt mir allzeit gutte und liebe leit ge-
wesen und noch, accepi etiam ab ipsis
multa bona. Dannoch mueß ich es röten,
') Der Augsburger Bischof Heinrich v. Knö-
ringen (1598—1646).
^) Vielleicht Or. iur. uir. Felix Gassner, sürstl.
Augsb. Rat, später Ellwangischer Rat und Kanzler
(ch 1640).
 
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