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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Giefel, Joseph Anton: Beiträge zur Geschichte der Wiedertäuferei
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Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [16]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0090

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zahlen — mit dem Bemerken angenommen
worden, daß ihm das Seinige ans der
Ebene (bei Duttenberg) und im Dentsch-
ordensgebiete folgen sollte. Nun habe er
bisher sich viel Mühe gegeben, dasselbe
zu verkaufen. Solches sei ihm aber bisher
nicht gelungen. Er bitte nun um einen
Geleitsbrief, um persönlich seine ans der
Ebene gelegenen Güter verkaufen zu können.
Orig, sine 6nto (vor 27. Nov. 1538).
Deutschmeister Walther von Cronberg
an Hans Frank zu Gnmper:
Er sei nicht schuldig ihm einen Geleits-
brief ausstellen zu lassen.
ci. 6. 1538, Mittwochs nach Katherine
(27. Nov.).
Wolf von Nosenberg, Komtur zu Horn-
egg, an Chrisiophel Capler, genannt Bantz,
zu Oedheim:
Er habe gehört, Capler beherberge etliche
Wiedertäufer bei sich in seiner Wohnung
zu Oedheim, um solche zur Arbeit hin
und wieder zu gebrauchen. Solches un-
christliches Volk und Sekte zu dulden, ver-
stoße gegen die kaiserlichen Edikte.
Da nun auch seinem Herrn, dem Ad-
ministrator und Deutschmeister es nicht ge-
bühren wolle, solchen Leuten in seiner
Obrigkeit „Unterschleifnng" zu geben, so solle
er das elende Volk entlassen und sich mit den-
jenigen behelfen, wie seine Voreltern gethan.
6. 6. 1540, 6in5tm§ nuclr )u6icu
(16. März).
Chrisiophel Capler von Oedheim, ge-
nannt Bantz, an Wvlfgang von Nosenberg,
Komtur zu Hornegg:
Er habe darüber mit dem Administrator
persönlich verhandelt, die Wiedertäufer nur
noch vier Tage zu beschäftigen und nicht
die Ostereier mit ihnen zu essen.
6. 6. 1540,^ uk iVluria, verllünckun^
(25. März).
Wolfgang von Nosenberg, Komtur zu
Horuegg, an Chrisiophel Capler:
Er warne ihn nochmals, da die Wieder-
täufer dort viel Anhänger gewinnen könnten.
cl. 6. 1540, sonntLx-s pulmurum (21.
März).

Geschichte de§ LheaterF in Alm.
Von Theodor Schön.
(Fortsetzung.)
Vom 21. Mai bis znm 8. (alias 4.)
Juni 1813 spielten in Ulm Friedrich und

Betty Moritz vom Nationaltheater in
Hannover, d. h. gaben dramatische Abend-
unterhaltnngen. Vom 18. bis znm 30. Juni,
vom 1. Oktober bis znm 29. November
1813 war wieder in Ulm Karl Hain
mit seiner Gesellschaft, 9 Herren, 7 Da-
men, 3 Kinder. Er gab n. a. Jakob und
seine Söhne, Oper in 3 Akten von Mehnl.
Auch vom 15. Oktober 1813 bis zum
9. Mai 1814 spielte er in Ulm (mit
11 Herren, 6 Damen, 5 Kindern), gab
am 26. November auf allgemeines
Begehren die Räuber von Fr. Schil-
ler, 28. November Titus von Mozart.
Am 29. November spielte der gelähmte
Hain noch mit als Podagrist, der nicht
gehen konnte, im Stück Die Indianer in
England, Lustspiel in 3 Akten von
Kotzebue. Hain gab wenig Schau-
spiele, doch am 5. Januar 1814 Wilhelm
Tell von Fr. Schiller. Hermann Geß-
ler erschien zu Pferde. Von Opern gab
er Mozarts Zanberflöte, die Entführung
aus dem Serail. Am 1. Januar 1814
war Festvorstellnng: Katharina Hain
sprach ein von Professor Weisenbach
verfaßtes dramatisches Gedicht: Die Göttin
Germania's oder Befreiung Deutschlands.
Am 11. Januar, am Namenstag der Kö-
nigin, wurde Das Freudenfest. Ein neues
Vorspiel mit dem dazu verbundenen Chor
und transparenter Piramid in 1 Abteilung
gegeben und zum Schluß Die Göttin
GermaniaS oder die Befreiung Deutsch-
lands.
Vom 11. bis zum 30. Mai, im Juli,
August, September und Oktober spielte
Karl Hain wegen der Truppendurchzüge
durch Ulm weiter. Sein Repertoire war
ein sehr gutes: Kabale und Liebe und die
Räuber von Schiller, zweimal Toni
und die Banditenbraut von Th. Körner
und Hedwig „von dem fürs Vaterland
und die deutsche Freiheit in diesem Kriege
gebliebenen, bekannten, liebenswürdigen
Dichter Theodor Körner". Ein patrio-
tisches Spiel war jedenfalls auch das am
15. Mai 1814 gegebene Der Triumph
der Alliierten, musikalisches Quodlibet in
3 Aufzügen. Auch gab er wieder Mo-
zarts Zauberslöte und die Entführung
ans dem Serail. Seine Gesellschaft, die
ans 9 Herren, 9 Damen, 6 Kindern,
1 Regisseur (Karl Friedrich Klaren-
 
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