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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Reiter, Joseph: Wappen und Kirchenpatrone
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Kramer, Joachim: Die Reichsabtei Weingarten O. S. B. im französischen Ueberfall etc., [10]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0096

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und S. Hugo im „Arch. f. christl. Kunst"
N. 8, Jahrgang 1898. Glasgemälde der
ehemaligen gräflich Douglasscheu Samm-
lung.) Die Sudarieu an Bischofsstäben
wollen wohl besagen, daß die betreffenden
Bischöfe aus Klöstern genommen worden
sind.
DUe luittchsulltei Deimiaitrii 0.3. L.
im französischen! Nellen fall de.
Nach dem Tagebuch des N. Joachim Krain er
zu Weingarten.
(Fortsetzung.)
Nach Kit. E. und O. wurde am 22. Ok-
tober mit Joseph Keeß von Waldsee ein
Accord aus folgende Preise geschlossen:
Weißer Wein die Pint 26 Fr.
Roter Wein die Pint 1 sl. 11 Fr.
Essig die Pint 20 ZW.
Branntwein dto. 57 Fr.
9!eis das Pflind französ. Gewicht 16 Fr.
Zwetschgen 11 Fr.
Kerzen 27 Fr.
Seife 2-1 Fr.
Baumöl 50 Zw.
Weißer Zucker 56 Fr.
Nngelnuterter dto. 54 Fr.
Honig 36 Fr.
Charpien 1 fl. 30 Fr.
Verbandleinwand die Elle 24 Fr.
Nähfaden das Loth 4 Fr.
Band vom Zwirn 2 Fr.
Nadeln pro 100 Stück 40 Fr.
Holz pro Klafter 8 fl.
Kalb- und Rindfleisch das Pfund 15 Fr.
Stroh pro Ztr. 2 fl.
Weißbrot das Pfund 10 Fr.
Am 23. Oktober brachte man es endlich
dahin, daß die bei unfern Beamten und
Bediensteten hinterlistig nnd unbefugter
Weise einguartierten Soldaten wieder weg-
geschafft wurden. Um einen nctum con-
Irnrium zn exerzieren und zu verstehen zu
geben, daß das'Gottöhaus, nicht aber der
Flecken in diesen Häusern das Recht ein-
zuqnartieren habe, und teils auch um den
Platz zu verlegen, wenn etwa dem Bürger-
meister wieder so ein Streich einfallen
sollte, sind wir entschlossen, einige von dem
honetten Apolhek- und Medizinpersonal
anszusnchen und sie in eben diese Häuser
einzuqnartieren, jedoch mit dem, daß sie
bloß Logis und etwa ein Frühstück in
ihren Quartieren zu fordern hätten; den
übrigen Unterhalt sollten sie bei dem ihnen
ohnehin im Gasthaus angewiesenen Tisch
genießen.

Am 24. Oktober schreibt Jänke zum
Baumstark ans Ulm zurück, es sei noch
nicht gewiß, ob die Festungswerke dort
demoliert werden oder nicht: Preußen wolle
es Hintertreiben, aber die französischen
Offiziere machten Anstalten, Hand ans
Werk zn legen. Jänke kam hieher, sobald
die Blockade zn Ulm aufgehoben wurde
und wollte für die ansgelegten Schanz-
gelder bezahlt sein. Diesmal fragten wir
an, ob er für uns die verlangten 73 Mann
stellen wolle? Er verspricht, es zu thnn,
er wolle aber zuwarten, bis es sein müsse,
um nicht durch Voreiligkeit Kosten zu ver-
ursachen.
Am 25. Oktober kamen ans Lindau zwei
Sekretäre desKriegskommissäröPicot-Belloc,
um zu sehen, ob die Einrichtung des
Spitals gut vor sich gehe. Dieselben be-
kamen tüchtige Vorwürfe von dem Spital-
agenten, welcher von Augsburg hieher
geschickt worden, um die Einrichtung des
Spttals zn betreiben, daß es so viele unter
der französischen Armee gebe, welche ihren
Sack mit erzwungenen Douceurs ans die
schändlichste Art ansüllen — er ziele aber
damit nicht ans ihren Herrn Picot-Belloc!
Es ist zn bemerken, daß dieser Agent,
Margarith, einer von den äußerst seltenen
Vögeln ist, 'die sich nicht wollen schmieren
lassen. Ein ihm neulich angetragenes
Douceur schlug er mit dem Bemerken aus,
man solle sein Herz nicht versuchen; ob
man ihm das Uebel, welches er, wenn er
boshaft wäre, zufngen könnte, abkaufen
wolle?
Am 24. Oktober brach in dem Städt-
chen Tettnang Feuer aus, welches 17
Firste niedergebrannt haben soll. Eine
Mutter schickle ihr Kind mit einem Licht
auf die Laube, um Kuder zn holen; das
Kind ließ das Licht ins Kuder fallen —
so erzählte man dermals. Wirklich am
26. nachmittags 4 Uhr kommt ans Telt-
uang ein reitender Bote mit einem Schrei-
ben, die Tettnanger nnd andere Spritzen
seien durch starken Gebrauch ruiniert, man
möchte zu Hilfe kommen, indem zn befürch-
ten sei, das Feuer möchte aufs neue aus-
brechen.
Ans Blnmenegg erhalten wir die An-
zeige, daß beim General in Feldkirch
30 Louisdor und beim Adjutanten ein
Douceur die Blnmeneggschen Gründe, wo-
 
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