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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Beck, Paul A.: Beziehungen des württembergischen Herzogshauses zum englischen Hof
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0105

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Organ für Geschichte, AÜtertnniDnnde,
Amist und Aultur der Diücese Gottenünrg und der angrenzenden Gebiete.
^ermlsqegebeii und redigiert von dlmtsrichler ci. D. Becs, in N.lven^üurF.
Beiträge, Korrespondenzen re., N e z e n s i o n s - E xe in p la r e, Tanschzeitschristcn :c. wollen
stets direkt nn Amtsrichter a. D. Beck in Nnvensbnrg, Bestellnngen und Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbanstrasze 94, gerichtet werden.

Nv. r.
-1S01.

Erscheint monatlich einmal nnd ist halbjährlich dnrch die Post zum Preis von
M. 1,90 ohne Bestellgebühr; dnrch alle Bnchhandlnngen sowie gegen Einsen-
dnng des Betrages direkt von der Expedition nm M. 2,10 (anszerhalb des
dentsch-vsterr, Postgebietes M, 2,20) zn beziehen; einzelne Nnnnnern 40 Pf. An-
noncen w„ ivelche der Nichtnng dieser Zeitschrift nicht zuwiderlanfen, werden von
der Expedition entgegengenonunen nnd pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Pf,,
wichhändlerifche Beilagen, Prospekte rc, nach Uebereinknnst berechnet.

IS.


Beziclilingpn des wurttvmllergische11
Hcrzogcchause»» znm englischen Dos
— Herzog Friedrich von W. in
d e n „L tlstigen Weiber n" von Will.
Shakespeare?)
Von Amtsrichter a. D. Beck.

Schon von allen Zeiten her war der
wüitteinbergische Hos dein englischen nicht
fremd, hatte doch bereits Herzog Christoph
nm die Mitte des 16. Jahrhunderts in
protestantischem nnd wnrttembergischein In-
teresse seinen Nat Ahasverns Allingazn
der jnngfränlichen Königin nach England
gesandt, um sie zur Heirat mit Kaiser
Ferdinands Sohne, Erzherzog Karl, zn
berede», welchen Vorschlag sie nicht ungut
ansnahm, wenn auch nach der Hand nichts
ans der Sache wurde. Mit Christophs
Nachfolger, dem Herzog Ludwig v. W.,
war Königin Elisabeth gleichfalls hin nnd
wieder in Verkehr gestanden. Dessen Nach-
solger, Herzog Friedrich v. W. (1593
bis 1608), der zweite, seit 1581 mit
Sibhlla, Tochter des Fürsten Ernst von
Anhalt, verehelichte Sohn des Grase»
Georg von W. ans der Mömpelgarder
Linie (geb. zn Montbeliard am, 19. August
1557), der bekannte Alchimist, ein sehr
antotratischer Herr, m't dem berüchtigten
Kanzler Matthäus Enzlin zur Seite'
hatte sich dnrch viele Reisen, u. a. i. I.
1580 dnrch Deutschland nach Dänemark,
Ungarn w., dann n I. 1592 nach Eng-

0 Erschien erstmals in der Beilage zur„Augs-
mrger Postzeitnng" Nr. 40 vom 7. August
! tw ""v I dH Aufschrift: „Herzog Friedrich
v. -v-, amu. Shakespeare und der englische
..wMbandorven" und folgt nun hier umgearbeitet
und sehr erweitert.

land, woselbst er die damals iin Glanze
ihrer Macht stehende Königin sah, ans
seinen Herrscherbernf vorbereitet. Sein
Reisebegleiter, der in Straßbnrg i. E.
geborene Kammersekretär Jak. Rathgeb,
hatte die Neisebeschreibnng, die bekannte
„Baden fahrt" unter dein Titel: „Knrtze
nnd warhasfte Beschreibung der Baden-
fahrt: welche der . . . Fürst und
Herr . . . Fridrich, Herzog zn Württem-
berg . . . ili negst abgelosfenei» 1592 Jahr
von Mümppelgart anß, in das weitberümbte
Königreich Engellandt, hernach iin
Znrückziehen dnrch die Niederland, biß
widernmb gehn Mümppelgart verrichtet
hat . . . von Tag zn Tag verzeichnet
(mit 3 Tafeln nnd PorträiS). Gedruckt
zn Tübingen bey Erharde Celli» 1602.
M" (siehe darüber auch w. Bibliographie
von Heyd, I S. 105 Ziff. 990/991),
hernach heransgegebcn. Nach dieser „Ba-
denfahrt" gab die Königin bezw. deren
Faktotum, der „Gras von Exces" (!),
dem „Mömpelgarden" einen „alten vor-
nehmen englischen Herrn" znm Geleite,
der ihn in den Tiergärten zwischen Neading
nnd Windsor jagen ließ nnd ihm auch hier
die Burg nebst der Kapelle zeigte, wo die
Insignien der Ritter des kgl. Ordens In
Omrtiere" genannt, hängen — „ist ein
in England hochgehaltener Orden, den
nicht Männiglich bekommen kann". Nichts
Geringeres, als diesen nicht leicht erhält-
lichen Orden zn erwerben, war auch der
Hauptzweck der Reise des Mömpelgarder
Grafen, wovon allerdings in der „Baden-
sahlt" kein Wort steht. Diese hochnationale
Auszeichnung (orcler ob tlie Onrter oder
tu Arretiere, auch Ourterii oder
 
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