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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Beck, Paul A.: Beziehungen des württembergischen Herzogshauses zum englischen Hof
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Giefel, Joseph Anton: Ein uraltes Volksfest auf dem Egidienberg (Ilgenberg) Höchstberg, OA. Neckarsulm
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0114

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106

feder nebst einem Büschel schwarzer Neiher-
federn, welche alle mittels einer Reihe von
Diamanten an vem Hnte befestigt sind;
dann Kniehosen und Schnallenschuhe. Die
Chargen des Ordens sind: ein Prälat,
der Bischof von Manchester; ein Kanzler,
der Bischof von Oxford; ein Registrator,
der Dekan von Windsor; der Kniebands-
Waffenkönig und der schwarze Stabträger.
Ein uraltes VoWfest auf dem 45rli-
dieliderg(Alrleudernl) bei Hüchstderg,
OA. Keetiarsulm.
Mitgeteilt von Hosrat Dr. Giefel.
Da nach gefl. Mitteilung des Herrn
Pfarrers Schwarz in Höchstberg (woselbst
eine alte Wallfahrt zu „Maria zum Nnß-
banm") die ältesten Leute in dortiger Ge-
gend sich nur noch vom Hörensagen an
ein Volksfest ans dem Jlgenberg erinnern,
so dürfte die Wiedergabe eines ans dem
Dentschordensarchive stammenden Beschriebs
dieses Festes für die Leser des „D.-A."
wünschenswert sein.
,,Zp>ecitrcatio
wie und wasgestalten der gewöhnliche, hie-
bevor jährliche Jahrmarkttag ns dem Cgidi-
berg bei Hexberg (Höchstberg, OA. Neckar-
snlm) ligend und diser Ort samt derselben
wohnhaften Behausung war vor vielen
Jahren ein Kloster gewesen vermög des
Augenscheins ec. diser Ort noch biß dato
(c. 1523) dem hochadelichen gestrengen
Junkern Johann Albrechten von Gem-
mingen, wohnhaft zu Widdern, gehörig,
wie obgedachter Jahrmarkt ist gehalten
worden:
Erstlich hat mein gnädigster Fürst und
Herr, Herr Hoch- und Deutschmeister in
deutschen und .welschen Landen, ns Egidii-
tag, denselben Sonntag vor oder nach die
gnädigste Freiheit, zwei Tag allda nf ob-
gemellem Cgidiiberg, freien, öffentlichen
Jahrmarkt zu halten.
Znm andern wird dabei von dem hoch-
löblichen deutschen Ritterorden und von
einem Herrn Comthur zu Hornegg ein
öffentliches Freischießen gehalten, so von
uraltem Herko in men gebrä n ch l i ch
gewesen ist, und wie solches hernachfol-
gend ist abgeben und gehalten worden.
Erstlich wird acht Tage zuvor an die beiden
Reichsstädte Heilbronn und Wimpfen,wie auch
Chnrpfalz-Heidelberg, Württemberg, Chur-

! mainz, Jhro hochfürstl. Gnaden von Hohen-
lohe und dann an die gestammte hochadelige
Ritterschaft dazu nachbarlich schriftlich ein-
geladen zu obgedachtem Freischießen. Item
^ werden drei Hanptscheiben aufgehäugt,
^ darin soll ein jeder Schütz und Schieß-
i gesell in jede Scheibe zwei Trag- oder Um-
! gäng-Schieße vollbringen.
Wenn dann ein jeder Schütz seine ge-
troffenen sechs Umgäng-Schieße vollbracht
^ hat, so wird des andern Tags eine kleine
Slechscheibe aufgehäugt und jeder Schütz
einen Stechschuß darein thun und vollbringen
und das mitertheilte Kleinod und Gewinnst
ist acht Neichsthaler, welche von dem Haus
Hornegg dargeben werden und jeder Schütz
soll 30 Kreuzer zu Leggeld geben.
Item wird eine Scheibe, so mit einem
Ring um das Schwarze verfertigt, aufge-
hängt, darein ein jeder Schütz und Schieß-
gesell nach seinem Belieben seine zwei
Ningschieß vollbracht hat und von jedem
Schuß zwei Kreuzer zu Leggeld ab-
statten soll. Darein wird ein Hammel zum
Kleinod miterteilt und um denselben mit
einem nächsten Slechscknß zu gewinnen ist.
Des andern Tages
Item wird wiederumb eine Scheibe, mit
fünf schwarz bezeichnet, auf- und angehängt
und darein ein jeder Mitschütz und Schieß-
gesell nach seinem Belieben seine Schieß
zu vollbringen, biß er seine zwei Schuß
im Schwarzen hat und von jedem Schliß
zwei Kreuzer zu Leggeld geben soll. Darein
wird eiir guter Hammel zum Kleinod mil-
erlheilt werden und um denselben mit einem
nächsten Stechschnß zu gewinnen ist.
Des andern Tags (wie am Tage vor-
her).
Item und letztens wird eine bedeckte
Kartenscheibe auf- und angehängt, darein
jedem Schützen und Schießgesellen zuge-
lassen wird, nach Belieben Macht haben zu
schießen aur die obermelte Kartenscheibe
und von jedem Schuß zwei Kreuzer zu
Leggcld abstatten solle und wird auch zum
Kleinod oder Gewinn ein Hammel dargeben
werden. Solchen zu gewinnen werden des
andern Tags die Karten, welche jeder Schütz
getroffen hat, die Mehrertheils der Angen
abgeteilt, alsdann derselbe Schütz den
Hammel zu empfangen hat.
Item hinüber werden zu diesem vor-
gemelten öffentlichen Freischießen darzu
 
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