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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

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Beck, Paul A.: Die Geistlichen etc. an der ehemaligen katholischen Hofkapelle zu Stuttgart
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0121

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Organ für Geschichte, NltertuiiiMmde,
Kunst und Kultur der diücese Kotteudurg und der angrenzenden Gebiete.
!)erausgegeben und redigiert von Amtsrichter cr. D. Becli in Kaven^luirg.
Beiträge. Korrespondenzen ic., Nez en s ion s -Exemplcire, Tailschzeitschriften re. tvollen
stets direkt an Amtsrichter a. D. B e ck in Ravensburg, Bestellnngen nnd Neklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbanstraße 94, gerichtet werden-

Br. S.
-1601.

Erscheint monatlich einmal nnd ist halbjährlich durch die Post znm Preis von
M. 1.90 ohne Bestellgebühr; durch alle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition um M. 2.10 (außerhalb des
dentsch-österr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nummern 40 Pf. An-
noncen rc., welche der Richtung dieser Zeitschrift nicht zuwiderlansen, werden von
der Expedition entgegengenommen nnd pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Ps.,
buchhändlerische Beilagen, Prospekte rc. nach Ikebereinkunft berechnet.

-IS.
ZahW.

Die Geistlichen rc. an der ehemaligen
lratholischen Dofliapelle zu Stuttgart
(s. „D.-A." II, 1884, Nr. 6—8 und III
Nr. 9 und 10, zweiter Nachtrag).
Von Amtsrichter a. D. Beck.
Weniger bekannt ist, daß außer dem
Banger Benediktiner nnd Gelehrten ?.
Jldeph. Schwarz, hernach noch ein anderes
Mitglied dieses Klosters, der bekannte nach-
malige Apostat und Professor der Philo-
sophie zu Jena, Kr. Roman Joh. Bapt.
Schab (geb. 11. Noo. 1758 zu Mürs-
bach, zwischen Kobnrg und Bamberg in
Oberfranken, 1798 ans seinem Kloster
entwichen rc.), um das Jahr 1789 und
zwar höchst wahrscheinlich als Ersatz für
den nach Bonn abgehenden Eulog. Schnei-
der (s. „D.-A." XVIII, S. 65-72),
einen Nus mittels eines eigenhändigen
Briefes des Herzogs Karl Eugen von
Württemberg, welcher Fürst im Frühjahr
1785 Kloster Banz selbst besucht, hiebei
wahrscheinlich Schad persönlich kennen ge-
lernt hatte und welchen Sch. in seinem
im Jahre 1804 in der Henningsschen Buch-
handlung zu Erfurt erschienenen zwei-
bändigen Klosterroman, „Das Paradies
der Liebe", einen „Freund des Lichtes"
nnd einen humanen, aufgeklärten Fürsten
nennt, als Hofprediger nach Stuttgart er-
hielt. Lassen wir Schad über diese Be-
rufung und deren Vereitelung in seiner
interessanten „Lebens- und Klostergesch.",
II. Bd., Erfurt in der Henningsschen Buch-
handlung 1804,') selbst das Wort: Als
ich dieses Schreiben, mit dem noch ein
1) Dem I. Bande (1803) ist das von F. W.
Nettling gestochene Brnstbildnis des Verfassers
Leigegeben; eine neue Auslage erschien 1828.

Brief von dem Hofprediger Werkmeister
(dem Exbenediktiner von Neresheim) ver-
bunden war, las, siel ich unwillkürlich ans
die Kniee nieder und dankte der Vorsehung,
die mich ans eine so unerwartete Weise
ans der Mönchshölle, ans der keine Er-
lösung mehr zu sein schien, erretten wollte.
Der Herzog wünschte, daß ich sogleich nach
Stuttgart abreisen möchte. Diesem
Wunsche zu entsprechen, wurde ich durch
mein Schicksal von selbst angetrieben. Ich
packte daher meine Sachen ein nnd war
entschlossen, in einigen Tagen abzureisen.
Aber der Neid der Mönche zu Banz sah
sich durch diesen ehrenvollen Nnf, der mir
zugekommen war, auf das empfindlichste
angegriffen (?). Man hatte mir öfters
ins Gesicht gesagt, man wünsche von
Herzen, daß ich aus dem Kloster auf
irgend eine Art kommen möchte, weil ich
in einem heiligen Lande allen Guten znm
Aergernis wäre. Ich vermutete also nichts
weniger, als daß man meine Abreise ver-
hindern würde; vielmehr glaubte iw, man
würde mir dieselbe selbst erleichtern, nur
um meiner los zu werden. Aber ich
täuschte mich sehr. Bei dieser Gelegenheit
ward es recht offenbar, daß man jenen
Wunsch, ich möchte ans dem Kloster
kommen, nur ans der Absicht unaufhörlich
gegen mich äußerte, um mich zu kränken.
Ich war einmal zur Mönchshölle bestimmt;
es sollte mir nie gut gehen; mau war
daher fest entschlossen, mich ans keine Art
aus den Klanen, womit man mich festhielt,
um mich nach Belieben zu quälen, durch
eine fremde Hand reißen zu lassen. Man
wollte sich des Vergnügens nicht berauben,
seine Nachgier an mir täglich zu kühlen,
 
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