Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

DOI Artikel:
Litterarisches
DOI Artikel:
Kleinere Mitteilungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0136

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
— IW —

eine Kürzung oder gar Richtigstellung eintreten
zu lassen. Manches in der Schrift bedürfte einer
genaueren Fassung, z. B. die Notizen über Hem-
merlins Ende, die Tendenz von ^dessen Schrift
setzung durch Nik. v. Wyle einer Ergänzung und
Berichtigung. K. L. V, 1761. st. 8. v. Hemmer-
lin. Zu S. 54, daß es in Eßlingen wohl
ohne Zweifel auch Klosterschulen gab, ver-
mögen wir einige Belege beizubringen, die solche
bei den Augustinern und Dominikanern sicher
erweisen. So ist 1374 auf dem Generalkapitel
zu Köln der Augustiner lector ^onelus de Xss-
linAen anwesend (.Höhn, Ant., LüronoIo<fta ?rov.
Erfurt, 1744, S. 67), wird 1384 das Studium
ZrammLtice von Breisach nach Alzey und Eß-
lingen übertragen (Höhn 70), ist 1391 Eßlingen
auf dem Generalkapitel zu Würzburg durch den
lector donrud de dummerin^en vertreten (Höhn
72), präsidiert aus den Provinzialkapiteln zu
München 1397 und Lauingen 1403 ein 9el3§ius
17. de doirstantiL lector et prior XssliriAUirus
(Höhn 74 und 77), 1437 wurde indes für alle
Straßburg eingerichtet (Höhn 93). Aehnliche
Notizen gewinnen wir für Dominikanerschulen zu
Ulm, Rottweil und Eßlingen ans B. Dt. Reichert,
Akten der Provinzialkapitel der Dominikaner-
provinz Teutonia 1398 bis 1412 in „Römische
Quartalschrift" 1897, XI. Es wird darnach be-
stimmt zu Köln 1398: ln Xslivga. le§Lt et dis-
stoü. Xutirmn, quem llotrvileirciüus pro studente
ussiomamus; studenl.es Untres: X^coluus Ricü-
rnnnn; Jodocus desvvenrer; /oü. X)-2^ir>A; (fob.
Xrictz 'Winter ; folr. UiRnnUeirn (?) (R. Q. XI, 297):
zu Ulm 1400: In UUUNZN leALt et disputet
kr. X^coluus lUnnclUin: sentencins Ir. X^colnus
de Frclrn; innZistsr studenciurn Ir. Ulricus
V/nebter; studentes Untres: deorius Xrolicü;
Lnnrndns de WZIn I lUricns de Uuclrtvvgnlc;
Uetrus Xiscülirr; (soll. Otirstiu; dosXirms de
Ukorcrlreirn ; D^tricus Hole? ; Unrnpsrtus de do-
(R. Q. XI, 307): zu Antwerpen 1401: In Lsr-
1in§n 1e§nt et dispntet U. Xeuricus Onelspneü;
sententlns U. Oernrdus de puteo; maxister
(R. Q. Xl, 317); zu Augsburg 1402: In Ls-
Iiu§a le-^nt et disputet U. T^Iwnnnus de Xo-
vnnio; sentencins U. lob. Untrnnn; Magister
studenciurn kr. X. lVlanser; studentes krntres:
Wernüerus XusrucU; (soll. Xoclldork; ^oü. de
X6ner; dregorius Xsrliuger; Xeilmnnus de
de novo koro (M Q. XI, 327). — Die
vom Verfasser Seite 65 citierte Neimchronik
des Franziskanerklosters ist diesem in der That
absolut nicht feindlich gesinnt. Nach cod. Ulst.
190. 4°. pn§. 13—28 der Kgl. Oesfentl. Biblio-
thek berichtet sie Zunächst über eine Niederlassung

der Miitderbrüder außerhalb der Stadt von 1206
an (gedr. bei Pfasf, Eßlingen, 62) und deren
Uebersiedlung in die Stadt 1237. Daran schließt
sich die Schilderung des Wirkens der neuen
Mönche (gedr. bei Psasf 264), die Mayer be-
nützte, um die laxe Moral der Kirche am Ende
des fünfzehnten Jahrhunderts zu erweisen. Nach
wiederholtem Hinweis auf hohen Besuch in diesem
Kloster (bei Pfasf 63 Anm. 31 folgen beide
Stellen unmittelbar ans einander) schildert sie
Karls IV. Aufenthalt in Eßlingen 1360 im An-
schluß an die sog. Wirt. Chronik (couk. Stälin IX,
264 Anm. 4) und verbindet damit eine Geburts-
geschichte des Greiners, die alle Züge aufweist,
mit denen nun. Ztuttg. ad a. 1295 und der Druck
von 1480 bei Sattler, Grasen II Beil. 2 die
Geburt Eberhards des Erlauchten und Zimmerische
Chronik X, 174, 15—22 die Eberhards des Grei-
ners ausschmücken. 1531 wurden alle Mönche
und Nonnen in dieses Kloster verwiesen. 1548
predigte dort der Mönch Stephan Schäfer. 1555
beherbergte es das Reichskammergericht, Juni
und Oktober 1556 den nachmaligen Kaiser Maxi-
milian II. mit Gefolge und endlich 1566 die
Universität Tübingen: „Herren, die ihnen vor-
gelesen, Doktores und sonst gute Gesellen." Als
Abfassungszeit ergiebt sich sonach etwa 1566—70.
Die zweite Uebersiedlung der Universität nach
Eßlingen 1571 kennt sie nicht mehr. — Zu
Seite 69: Wie Eßlingen erhielt wohl auch Ulm
1486 Reliquien des hl. Gallus. Wenigstens ver-
spricht Abt Ulrich Rösch solche auf Bitte der
Ulmer Bürger „Michel Lampen Büchtrucker" und
„Sixten Tanhuser Büchfürer" dem Rat von Ulm,
wenn er sie durch einen Priester abholen lasse
(Pap. Orig. 1486 März 14. St. A. Kl. Söfl.
Büsch 51).
D. 0. L., stud. tüeol.

kleinere Mitteilungen.
Zur Genealogie des Rotten-
burger Chronisten Christoph Lutz
von Lützelhardt. Die Familie Lutz
von Lützelhardt besaß zu Anfang des 17. Jahr-
hunderts ein schönes Haus zu Rottenburg auf
dem Marktplatze. Des Chronisten Vater Seba-
stian heiratete i. I. 1562 die Barbara Roser aus
Rottenburg. Das Ehepaar zog aus etliche Zeit
nach Gmünd, woselbst die Frau gestorben ist.
Dasselbe hatte acht Kinder, wovon fünf unver-
heiratet starben. Von den drei Ueberlebenden
war 1. Melchior, i. I. 1613 Chorherr zu St.
Moriz in Ehingen; 2. Anna, verheiratet mit
Christoph Wendler von Bregenrot zu Nordstetten
und Eißenburg, Statthalter der Herrschaft Hohen-
berg 1571—1605 —- derselbe wurde von der
österr. Regierung als der neuen Lehre günstig
gesinnt verdächtigt, siehe Oberamtsbeschreibung
Rottenburg I, 375 —; 3. unser Chronist Chri-
stoph, verheiratet mit der Protestantin Anna,
Tochter des Hanns Werner Stüttel von Treppach,
Oberamts Aalen. Deren Kinder waren: Werner,
Hanns, Bartholomäus, Rudolf, Margaretha, Anna
und Maria Salome. Die Familie existiert heut-
zutage nicht mehr in Nottenburg. Xr. Giefel.

Stuttgart, Bnchdruckerei der Akt.-Ges. ..Deutsches Volksblatt".
 
Annotationen