ihm auch von Rechts wegen nur die Pflicht
anferlegte, bei Installation neuer Aeble
und ähnlichen Anlässen am Hofe zu
Kempten seinen Dienst zu versehen, so
machten doch die Herzoge und Chnrfürsten
von Bayern wiedeiholle Versuche, die Herren
von Rodt zu weiteren Lchenspiästalionen
heranznziehen. So ist unter anderem
noch der Gestellungsbefehl vorhanden, mit
welchem Herzog Maximilian i. I. 1632
beim Einbruch der Sebweden in Cüd-
denlschland Georg Christoph von Nolt,
vormaligen wallersteinschen Pfleger zu
N.reshcim (Urgroßonkel des Kardinal-
sürstbischoss Franz Konrad von Konstanz)
zur Heeressolge anssorderte. Das vom
Kurfürsten eigenhändig gefertigte Ans
gebot enthält einen allgemeinen, gedruckten
Teil und eine handschriftliche Weisung
über die Ausrüstung des Einberufenen.
Da das Schriftstück von allgemeinem In-
teresse ist, so möge es hier im Wortlaut
folgen: „Von Gottes Gnaden / Maxi-
milian / Pfaltzgrafe bey Rhein / Hertzog
in Ober und River Bayern / re. deß H.
Nom: Reichs Ertz Trncksäß / und Chnr-
snrst.
Unfern Gruß zuvor / Besonder Lieber
und Genewer dir ist vo.hero / ohn weitere
Erinnerung genngsamb bewnst / was für-
gefährliche KriegsEmpörnngen fast aller
Orchen im H. Nom: Reich im schwnng
gehen / also daß Wir billich / und an-
tringendte Ursach / Uns / unsere Leuth
und Landten in guter Obacht / und Ver-
sicherung zu halten / Damit wir dann zu
Nett: und Beschütznng berührter unserer
Landt / und Lehenlent / ungehörigen und
Verwandten / vor unrechtmessigem Gewalt
/ seindtlichen Ueberfahl / und Beschädigung
/ gefast / und gesichert sein mögen: So
ist hiemit unser genädigstes Negern /
Ermahnen / und Erfordern dich auch
bei denen Lehenspflichten / mit welchen
Uns du / als deinem Lehensherrn zn-
gethau bist / daß du dich von stund an
/ gle ch nach Überantwortung dises unseres
genävigisten Schreibens / mit aller Notturfl
dergestalten Nisten: und gefast machen
sollest / damit tu von dato an / nach
Vier Wochen / ohne weiteres Erfordern /
mit tauglicher Nistnng / und deinen schul-
digen Pferdten / in unserer Statt Aichach
gehorsamist / und unfelbarlich / bey ver-
lieh, nng deiner von Uns habenden Lehen
erscheinen / und deine / was dir neben
anderen unfern beschribnen Lehenlenten
ansferladen würdet / nachsetzen mögest /
und sollest. Hie, an vollziechst du unfern
genädigisten Willen / und Wir seynd dir
darbey mit Genaden. Datum München den
drittelt Marlii / Anno 1632.
Maximilian.
Die Nnstnng soll sein, vorderchail oder
ein Prüft schnßfrey, das Hinterthail mag
schuß oder nit schnßfrey sein, samt einem
schnßfreyen Casqnet oder Hauben, zwo
gnete Pistoln, und einem Carbiner oder
dairckolier Nhor nach yezigem Gebrauch
und manier mit aller Zngehör, sambt eiiier
gneten gebreichigen Seilienwöhr. Es soll
auch das Pferdt also beschaffen sein, daß
eS den Mann und Nnstnng zu tragen ge-
nugsam, und nit so th'ain sey, daß maus
in der Musterung zu passieren ursach
habe."
Dieser Aufforderung gegenüber entschul-
digt sich Georg Christoph am 22. Marz
1632 damit, daß dieses kurbayerische Lehen,
das kemplische Erblrnchsessenamt, nichts
eintrage.
Allein Nnhe sollte er deshalb doch nicht
haben, denn bald darnf traf eine andere
Gestellnngsordre ein, diesmal von schwedi-
scher Seite, sie lautete:
„Woledler, Gestrenger, demselben sein
meine beflissen willige Dienst, zuvor, Son-
ders lieber Herr.
Demselben than und soll ich nicht ver-
halten, Nachdem der Khönigl. Mjst. in
Schweden rc. Unseres Allergnädigsten Herrn
vorstehende Kriegsdienste nnnmbgänglich
erfordert, der Sländt und Herrschaft Hier-
oben landts sich mehrer zu versichern und
zu bedienen, der Heer aber sich bißhero
noch nit angemeldet noch zur gebühr er-
klärt und eingestelt, Alß ist höchstermelter
Ihrer Khönigl. Mjst. gnedigster bevelch, für
mein Persohn aber, mein gebührend! ersuchen,
zur verhüetnng mehrer gefahr und seiner
und der seinigen selbs aigener conservation,
nff einliefernng diß Brieffs, alßbalden ohne
weiteren Verzug und nfshalt olhie sich ein-
zustellen, und dermaßen zu erweisen, daß
nicht noch werde, ander einsehen zne ge-
brauchen, So dem Herrn allzu schwehr,
mir auch nicht lieb sein würde; hieran be-
schicht mehr höchstermelter Ihrer Khönigl.
anferlegte, bei Installation neuer Aeble
und ähnlichen Anlässen am Hofe zu
Kempten seinen Dienst zu versehen, so
machten doch die Herzoge und Chnrfürsten
von Bayern wiedeiholle Versuche, die Herren
von Rodt zu weiteren Lchenspiästalionen
heranznziehen. So ist unter anderem
noch der Gestellungsbefehl vorhanden, mit
welchem Herzog Maximilian i. I. 1632
beim Einbruch der Sebweden in Cüd-
denlschland Georg Christoph von Nolt,
vormaligen wallersteinschen Pfleger zu
N.reshcim (Urgroßonkel des Kardinal-
sürstbischoss Franz Konrad von Konstanz)
zur Heeressolge anssorderte. Das vom
Kurfürsten eigenhändig gefertigte Ans
gebot enthält einen allgemeinen, gedruckten
Teil und eine handschriftliche Weisung
über die Ausrüstung des Einberufenen.
Da das Schriftstück von allgemeinem In-
teresse ist, so möge es hier im Wortlaut
folgen: „Von Gottes Gnaden / Maxi-
milian / Pfaltzgrafe bey Rhein / Hertzog
in Ober und River Bayern / re. deß H.
Nom: Reichs Ertz Trncksäß / und Chnr-
snrst.
Unfern Gruß zuvor / Besonder Lieber
und Genewer dir ist vo.hero / ohn weitere
Erinnerung genngsamb bewnst / was für-
gefährliche KriegsEmpörnngen fast aller
Orchen im H. Nom: Reich im schwnng
gehen / also daß Wir billich / und an-
tringendte Ursach / Uns / unsere Leuth
und Landten in guter Obacht / und Ver-
sicherung zu halten / Damit wir dann zu
Nett: und Beschütznng berührter unserer
Landt / und Lehenlent / ungehörigen und
Verwandten / vor unrechtmessigem Gewalt
/ seindtlichen Ueberfahl / und Beschädigung
/ gefast / und gesichert sein mögen: So
ist hiemit unser genädigstes Negern /
Ermahnen / und Erfordern dich auch
bei denen Lehenspflichten / mit welchen
Uns du / als deinem Lehensherrn zn-
gethau bist / daß du dich von stund an
/ gle ch nach Überantwortung dises unseres
genävigisten Schreibens / mit aller Notturfl
dergestalten Nisten: und gefast machen
sollest / damit tu von dato an / nach
Vier Wochen / ohne weiteres Erfordern /
mit tauglicher Nistnng / und deinen schul-
digen Pferdten / in unserer Statt Aichach
gehorsamist / und unfelbarlich / bey ver-
lieh, nng deiner von Uns habenden Lehen
erscheinen / und deine / was dir neben
anderen unfern beschribnen Lehenlenten
ansferladen würdet / nachsetzen mögest /
und sollest. Hie, an vollziechst du unfern
genädigisten Willen / und Wir seynd dir
darbey mit Genaden. Datum München den
drittelt Marlii / Anno 1632.
Maximilian.
Die Nnstnng soll sein, vorderchail oder
ein Prüft schnßfrey, das Hinterthail mag
schuß oder nit schnßfrey sein, samt einem
schnßfreyen Casqnet oder Hauben, zwo
gnete Pistoln, und einem Carbiner oder
dairckolier Nhor nach yezigem Gebrauch
und manier mit aller Zngehör, sambt eiiier
gneten gebreichigen Seilienwöhr. Es soll
auch das Pferdt also beschaffen sein, daß
eS den Mann und Nnstnng zu tragen ge-
nugsam, und nit so th'ain sey, daß maus
in der Musterung zu passieren ursach
habe."
Dieser Aufforderung gegenüber entschul-
digt sich Georg Christoph am 22. Marz
1632 damit, daß dieses kurbayerische Lehen,
das kemplische Erblrnchsessenamt, nichts
eintrage.
Allein Nnhe sollte er deshalb doch nicht
haben, denn bald darnf traf eine andere
Gestellnngsordre ein, diesmal von schwedi-
scher Seite, sie lautete:
„Woledler, Gestrenger, demselben sein
meine beflissen willige Dienst, zuvor, Son-
ders lieber Herr.
Demselben than und soll ich nicht ver-
halten, Nachdem der Khönigl. Mjst. in
Schweden rc. Unseres Allergnädigsten Herrn
vorstehende Kriegsdienste nnnmbgänglich
erfordert, der Sländt und Herrschaft Hier-
oben landts sich mehrer zu versichern und
zu bedienen, der Heer aber sich bißhero
noch nit angemeldet noch zur gebühr er-
klärt und eingestelt, Alß ist höchstermelter
Ihrer Khönigl. Mjst. gnedigster bevelch, für
mein Persohn aber, mein gebührend! ersuchen,
zur verhüetnng mehrer gefahr und seiner
und der seinigen selbs aigener conservation,
nff einliefernng diß Brieffs, alßbalden ohne
weiteren Verzug und nfshalt olhie sich ein-
zustellen, und dermaßen zu erweisen, daß
nicht noch werde, ander einsehen zne ge-
brauchen, So dem Herrn allzu schwehr,
mir auch nicht lieb sein würde; hieran be-
schicht mehr höchstermelter Ihrer Khönigl.