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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [18]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0177

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der Stadt um 70 fl. den Kronleuchter
samt 12 Lampen au, die nach langem
Sträuben darauf einging, da eine Besich-
tigung ergeben hatte, daß diese Gegen-
stände statt der früher sehr stark leckenden
Unschlittkerzen sehr zweckmäßig seien.*)
Vom 24. Oktober 1834 bis zum
24. März, vorn 14. bis zum 29. Juni
1835 war I. D a r d e n n e Direktor des
Ulmer Stadttheaters. Seine erste Saison
umfaßte die Zeit vom 24. Oktober 1834
bis zum 21. April 1835. Seine Gesell-
schaft bestand ans 11 Herren, 6 Damen,
4 Kinder, 1 Regisseur (du Noyer, ein
geborener Ulmer), 1 Musikdirektor Hof-
mann, 1 Souffleuse, 1 Theaterfrisenr,
1 Theatermeister (I o ß). Zettelträger und
Requisiteure nahm er ans der Stadt.
Mit einem von Direktor Dardenne
gesprochenen Prolog ward am 24. Oktober
das Theater eröffnet. Im Schauspiel gab
er Werke von Charlotte Birck - Pfeiffer
(Hinko, die Walpurgisnacht, Pfefferlösel),
N aupa ch (Müller und sein Kind), K.
Toepfer (Der beste Ton, Gebrüder
Foster), Fr. Schiller (Wilhelm Tell,
Fiesko , Kabale und Liebe), Goethe (Götz
von Bellichingen), Th. Koerner (Zrinh),
A. M ü llner (Die Schuld), Holte!
(Die Wiener in Berlin, Der alle Feld-
herr), Nestroy (Lnmpacivagabnndns), in
der Oper Werke von K. M. v. Weber
(Freischütz, Precosa), Mozart (Don
Inan, Belmente und Constanze), Mehnl
(Jakob und seine Söhne), Ander (Fra
Diavolo, Maurer und Schlosser), Herold
(Zampa).
Am 2., 3., 9. März 1835 war musikalische
Produktion der Familie G r a ß l. Am
17. Juni 1835 wurde vorgetragen „Das
Lied von der Glocke, komponiert von
A. Romberg. Die Einnahme ist zum
Denkmal Schillers bestimmt. Er ist
uns Lehrer, Freund, Tröster geworden;
seine Schriften Halen uns erheitert, ver-
edelt und unser Gemüt in seinem Innersten
beglückt; so darf man wohl anfallgemeine
Teilnahme hoffen."
Vom 5. bis 17. Mai 1835 spielten
in Ulm Eckhardt mit Familie und
v. Pinz (wohl der frühere Direktor
Sigm. v. Binst).

0 Ulmer Tagblatt 1896, 1547.

Dardenn es zweite Saison war vom
25. Oktober 1835 bis zum 27. Januar
1836. Seine Gesellschaft bestand ans
12, später 14 Herren, 7 Damen, 3
Kindern, 1 Musikdirektor und 1 Souffleuse.
Im Schauspiel gab man Stücke von
Charlotte B i r ch - P s e i f f e r (Johannes
Gnltenberg, Der Glöckner von Notredame,
Die Walpurgisnacht), K. Toepfer (Des
Königs Befehl, Gebrüder Foster, Nehmt
ein Exempcl daran), Angely (Der Pole
und sein Kind), Banernseld (Die
Bekenntnisse), Ranpach (Der Müller
und sein Kind), N e st r o y (Der böse
Geist Lnmpacivagabnndns) und Fr. Schil-
ler (Die Jungfrau von Orleans), in der
Oper Werke von Anber (Fra Diavolo),
Rossini (Die Italienerin in Algier,
Tancred, Der Barbier von Sevilla),
Mozart (Don Inan, Zanberflöte),
K. M. v. Weber (Freischütz), Boieldien
(Die weiße Frau), Herold (Zampa).
Auch wnrde N a i m nndS Alpenkönig und
Menschenfeind anfgeführt. Am23. Jannar
1836 heißt es ans dem Zettel der Zanber-
flöte: „Die Garderobe ist neu verfertigt".
Das Journal des Stadttheaters in
Ulm 1857/58 von Franz Michaelis,
Druck der Wagnersehen Bnckhandlnng,
S. 10 berichtet: Im Jahre 1836 winde
der Hörsaal, welcher seit dem Ban des
Theaters, also in 55 Jahren nicht mehr
restauriert worden war und wie ein Nanch-
fang anösah, von Herrn Maler Lang
neu gemalt. Die Malereien waren 20 Jahre
lang eine Zierde des Theaters. Der
Hörsaal erhält wieder einen Kronleuchter.
Die alten Malereien, ohne Zweifel von
V. Heidelofs, waren sehr schön, §ber
nur noch an einzelnen Stellen dem Auge
sichtbar. Seit 1836 sind von Herrn
Lang mehrere ältere Dekorationen über-
malt und verschiedene Prospekte und Ver-
satzstücke neu angefertigt worden.
Die 1836 erschienene alle Oberamts-
beschreibnng Ulm weiß (S. 1836) ^n be-
richten von einem gut gebauten <L>chan-
spielhause, in dem jährlich von fremden
Schanspielergesellschaften Vorstellungen ge-
geben werden.
Die dritte Saison Dardennes
währte vom 30. Oktober 1836 bis zum
7. April 1837. Die Gesellschaft bestand
 
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