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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

DOI Artikel:
Reiter, Joseph: S. Amandus
DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [19]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0189

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— 181

führt habe», und zwar beeinflußt von
jenem Hans Philipp Nothaft, welcher in
der Amandnökirche zu Urach ein fchönes
Grabdenkmal gefunden hat.
Wie ist nun aber S. Amandus nach
Urach gekommen?
In Nr. 2 der „Reutlinger Geschichts-
blaitee" von 1901 wird auf den inneren
Zusammenhang zwischen der Einführung
der Kongregation von WiudSheim und der
Kirchenrestanranon hingewiesen und die
Vermutung ausgesprochen, daß der heute
in der Regel allein genannte Schutzheilige,
der in den Jahren 1479/99 erbauten
Kirche, der hl. Amandus, erst damals zu
den wahrscheinlich schon der alten Kirche
angehörigen Patronen, Maria und Andreas,
durch Graf Eberhard im Bart hinzuge-
wählt worden sei. Wie das von dem hei-
ligen Bischof gestiftete Kloster St. Amand
für ganz Belgien eine Pflanzstätte christ-
licher Kunst und Wissenschaft wurde, so
sollten auch die Kappeuherrn, welche aus
den nahen Niederlanden stammten, nach
dem Beispiele des hl. Amandus als Vor-
kämpfer für christliche Zucht und christ-
liche Sitten thätig sein im Gegensatz gegen
das seinen Aufgaben entfremdete Mönch-
tum. Diese Annahme hat vieles für sich,
und wenn das Bild des hl. Amandus,
welcher aus einem Schlußstein grüßt, eines
von den gewöhnlichen Attributen zeigt,
(Kette, Drache, Schlange, Kirche in der
Hand), so kann an der Nichtigkeit der-
selben kaum gezweifelt werden. Immerhin
aber bleibt es auffallend, daß in einer
Urkunde vom 17. Mai 1477 (Schäfer,
Geschichtsquellen, B. II, S. 522) der
hl. Amandus als Patron der Kirche ge-
nannt wird, da unter obiger Voraussetzung
vor der im Jahre 1480 erfolgten Er-
hebung zur Stiftskirche nur Maria und
Andreas genannt werden sollten. Wenn
sodann der gedachte Schlußstein in der
Amanduskirche keines der angedeuteten
Attribute anfzuweisen hätte, dann könnte
man noch fragen, welcher hl. Amandus,
ob der Bischof von Mastricht oder der
Bischof von Straßburg, als Schutzheiliger
auzusehen sei. Bei den Beziehungen, welche
zwischen unserem Lande und Mömpelgard
und Elsaß bestanden (Grafschaft Horburg;
württemb. Städtchen Reichenweier, wo
Herzog Ulrich geboren wurde; Otto von

Hohenstaufen, Bruno von Hohenberg,
Gebhard von Urach und Berthold von
Teck waren Bischöfe von Straßbnrg), ließe
es sich leicht denken, daß der hl. Bischof
Amandus, welcher in Straßburg und im
Elsaß überhaupt eine große Verehrung
genoß, auch in Württemberg zu besonderen
Ehren gekommen wäre.
Geschichte deF <LheaterF in Alm.
Von Theodor Schön.
(Fortsetzung.)
Am 3. Nov. 1836 gab der Musikus
Anton Sartor ein großes Vokal- und
Jnstrumentalkouzert im Stadttheater unter
Mitwirkung von Nuthardt und Gebrüder
Sieß. Am 10. Dezember war musika-
lische Abenduuterhaltuug von Heine-
fetter und Gebrüder Endres, Mit-
glieder des Mainzer Nationaliheaters. Am
12., 14., 15. März 1837 gastierte der groß-
herzoglich hessen-darmstädtiscke Hofsänger
Sesselmann, am 27., 28., 29., 30.,
31. März Seydelmann, königl. Hof-
schauspieler und Regisseur des Schauspiels
in Stuttgart.
Am 24. Juni 1837 starb in Gmünd
die Gattin Karl dn NoyerS, Charlotte,
geb. Schöuseld, im 24. Jahre, seit drei
Jahren beim Stadttheater in Ulm. Sie
entfaltete als Künstlerin ein schönes Talent.
Ihr Gatte Karl du (v.) Noyer war am
30. Januar 1798 in Ulm geboren als
unehelicher Sohn des k. k. Obersten
Charles Kavier dn Noyer und der Marie
Anette Bakel manu aus den Nieder-
landen, weshalb er März 1819 als Mi-
litärpflichtiger vom Oberamt Ulm Unbe-
rufen wurde. In seinen alten Tagen war
er Chorsänger in Stuttgart, wo am 14. Mai
1872 seine zweite Frau Wilhelmine Bez-
ner, 54 Jahre 9 Monate alt, starb.
Die vierte Saison Dardennes
dauerte vom 1. Oktober 1837 bis zum
25. Februar 1838. Die Gesellschaft be-
staub aus 19 Herren, 8 Damen und
2 Kindern.
Am 1. Ottober 1837 war Nachfeier
von Königs Geburtstag.
Im Schauspiel gab man Werke von
Fr. Schiller (Jungfrau von Orleans,
Kabale und Liebe, die Räuber, Wallen-
steins Lager), Shakespeare (König
 
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