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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 19.1901

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [19]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18109#0190

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182

lveai), Halm (Griseldis), Alexander
Dumas (Kean oder Genie und Leiden-
schaft), Naimnnd (Der Verschwender).
Am 26. Dezember wurde anfgeführt Her-
zog Ulrich von Württemberg, der Ver-
bannte, Sittengemälde ans dem 15. Jahr-
hundert in 5 Akten nebst Vorspiel in
1 Akt von Dr. Karl Herzog. In der Oper
gab man Werke von Rossini (Die
diebische Elster), K. M. v. Weber (Frei-
schütz), Anber (Die Stumme von Por-
tici), Bell ini (Die Capnlels und Mon-
tagnes oder Romeo und Julia), B o i e l-
dien (Die weiße Frau).
Am 9.Oktober 1837 spielte zwischen dem
1. und 2. Akt Anton Sartor Variationen
von Mayseder aas der Violine mit
Orchesterbegleitnng. In Rossinis Oper
„Die diebische Elster" trat am 10. Nov.
1837 ein Elster auf.
Vom 4. März bis zum 25. April 1838
spielte in Ulm Jakob Winter mit seiner
Gesellschaft, 10 Herren (darunter A. von
Petrikowsky), 7 Damen (darunter Frau
S. v. P etr i ko w s ky), 2 Kindern. Im
Schauspiel gab er Nathan den Weisen
von Lessing, Alpenkönig und Menschen-
feind von Naimnnd. Am 9., 29. März
gastierte Ziegler. Am 28. März spielte
ein Theaterfreund Lanzen einen alten
Invaliden in Heinrich Franenlob. Am
16. April gastierte Eßlair, Regisseur
des königl. Hostheaters in München, als
Kriegsrat Dallner in Dienstpflicht
von Jffland, desgleichen am 18., 20.,
22., 23. März. Am 25. April gastierte
Röder, Mitglied des k. k. Theaters in
der Josephstadt in Wien.
Im Jahre 1838 wurde die Garderobe
erweitert. Da auch die Conlissen und
Dekorationen weder ans dem Theater selbst,
noch in kein Magazin genügend Platz
fanden, so wurde vorgeschlagen, den seilen
Gngenh an scheu Stadel zunächst dem
Theater anznkanfen, um diesem Bedürfnis
abznhelfen, wenn man nicht einen Neubau
in Betracht nehme.') Im Juli 1838
erklärte die Kommission, der Kronleuchter
tauge gar nichts. Dem Mangel desselben
sei durch Lampen an den Logen abzuhelfen.
Es sei deshalb ein neuer Kronleuchter
anznschaffen. Wie man gehört habe, wür-
9 „Ulmer Tagblatt" 1896, 1539.

den solche in Wien gefertigt. Man möge
sich vorher über die Leistungen derselben
unterrichten. H Im Juli 1838 wurde
auch von unbekannter Seite der Antrag
gestellt, den Vordervorhang mit den alle-
gorischen Figuren zu entfernen, da sein
ästhetischer Wert mit Mühe zu suchen sei.
Der nene Vorhang, worauf eine „rasend
machende" Ansicht von Ulm ist, dürfte zu
Ehren der Stadt wohl zngedeckt werden,
j Die Brüder Jeckle in Donaneschingen
wurden mit Malerei beauftragt. Maler
Lang nz Ulm sah sich in seiner künst-
lerischen Ehre angegriffen, denn „auch
seine Arbeiten trügen den Stempel des
Stümpers nicht an der Stirne". Der
Gemeinderat gab ihm am andern Tage
einen Verweis, indem er ihn wissen ließ,
daß es ihm frei stehe, wem er seine Ar-
beiten übertragen wolle. Die Jeckle ar-
beiteten 81 Tage, wofür sie neben Ver-
pflegung bei Schwarzochsenwirt Kid erlen
340 fl. erhielten. 2) Im Herbst 1838
wnrde der Kronleuchter durch seinen
Schöpfer Grimm einer gründlichen Knr
unterzogen, worauf er wieder wesentliche
Dienste leistete. Grimm erhielt den Auf-
trag, den Kronleuchter jede Woche zu be-
sichtigen. Dem Direktor Darben ne und
den Lampenisten wnrde ans die Seele ge-
bunden, den kostbaren Lichtspender in sorg-
fältige Behandlung zu nehmen?)
Die fümte Saison Dardennes
dauerte vom 19. Okt. 1838 bis zum 5. Mai
1839. Die Gesellschaft bestand ans 12
Herren und 6 Damen.
Im Schauspiel wurden gegeben Werke
von Th. Körner (Zriny), Naimnnd
(Der Verschwender, Alpenkönig und Men-
schenfeind), K. Töpfer (Bube und Dame,
Die Einfalt vom Lande), Goethe (Eg-
mont). Am 24. Febr. 1839 gab inan
„Lichtenstein, oder Württemberg und der
') Ebenda S. 1547.
? „Ulmer Tagblatt" 1896, S. 1557.
9 Ebenda, S. 1547. Das Journal des Stadt-
theaters in Ulm. 1857—58^ S. 1» berichtet:
Im Jahre 1838 wurde der eine Vorhang, auf
dem die Stadt Ulm abscheulich abgebildet war,
von den Herrn Gebrüdern Jäckle aus Donau-
eschingen in den roten Draperie-Vorhang umge-
wandelt. Auch wurden von diesen Künstlern
einige neue Dekorationen ausgeführt, die noch
heute zu den schönsten der hiesigen Bühne zählen.
Der Hörsaal erhielt einen neuen Kronleuchter,
der sich so wenig bewährte, als der von anno 1836.
 
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