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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 20.1902

DOI Artikel:
Mayer, Franz Xaver: Zur Geschichte der Gegenreformation in den Komburgschen Pfarreien Steinbach (b. Schw. Hall) und Gebsattel, [2]
DOI Artikel:
Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [20]
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.18298#0034

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26

oder guetlicheu vergleich diser Neligion-
streitt zur NichtiKkheit khommeu, Alsdann
wollen Sie der o b s i g e nd l e n P a r t h e y
in puncto reli^ionis allen
vnd(er)thenig(en) gehorsam von Herzen
gerne laisten. vnnd habe man vernünftig
wol zu erachten, wie schwer es Ihnen,
den vnderthonen, falle, daß sie yetzt in
werendem Neligionstrit Catholisch werden,
vnd darneben täglich mit gefahr gewertig
sein sollen, wann Nottenburg obsige, einen
Predicanten in das do>sf setzen, vnd sie
alßdann rnit gewalt u. großem
Jrem schimpf widernmb zu der angs-
pnrgischen Lonfe8sion angehalten werden
müssen. Derowegeu sie die begerte Catho-
lische Religion diser zeitt weder mit
Ja noch Rain zu beantworten bedacht,
sonnder Ir erkhlerung biß aufs fernere
Richtigkheit hiemit eingestelt haben wollen.
Die dritt Parthey hat nachuolgender
gestalt erkhlert, nämblich do sie der Reli-
gion halber wider Ir Obrigkhait zu
streben nit legeren, wolten auch Jnns-
khünfftig den Catholischen Glauben anzu-
nemen kheinen scheuchen (— Scheu) tragen,
da es mit dem reliZion wesen ein gantz(es)
gemacht, vnd die Chombergischen Vnder-
thonen zu Gebsattel alle zu der gehorsam
gebracht werden möchten, das (— ß) aber
sie allein sich ietzt einstellen vnd zwahr
die ersten sein sollen, falle Ihnen zn
schwer, dann sie von allen benachbarten
alß Papisten geschmecht, darzne auch von
den Vngehorsamen allerlei) Verfolgung
hon, vnnd Spottwort gewertig sein müssen.
Es hoben auch die Vnderthonen ein
aridere beschwernuß für sich selbsten
moniert, nemblich von dem alten vnnd
neuen Ca len der (der neue Kalender
von Papst Gregor XIII. 1582 eingeführt,
aber von den protestantischen Ländern erst
1700 und von den Russen heute noch nicht an-
genommen ; Differenz nach dem alten:
13 Tage).
(Fortsetzung folgt.)

Geschichte deF LcheaterF in LUm.
Von Theodor Schön.
(Schluß.)
Am 2. November 1842 gastierte
Demoiselle Penz, königlich hannö-

verische Hofsängeriu, als Romeo, am
28. Dez. Maier juu., großh. badischer
Hofschauspieler, am 18. April 1843 Aug.
Gerstel, herzoglich nassauischer Hof-
schauspieler, als Melchior in Nestroys
Einen Jux will er sich machen, am
19. April als Valentin in Raimunds
Verschwender, am 21. und 26. April als
Philipp Rüstig in „Der 100jährige
Greis" von Angely und als Banquier
Müller in Bauer nfelds Liebesproto-
koll, am 23. und 24. April als Damian
in N e st r o y s Zu ebener Erde und
ersten Stock, am 26. April als Peter im
Kapellmeister von Venedig, am 28. April
als Walheim in Holteis Leonore, am
30. April als Schelle in Nanpachs
Schleichhändler und Johann inAngelys
beiden Hofmeister. Er gastierte auch am
6. Mai. Zu der am 3. Februar 1843
gegebenen Novität: Robert der Teufel
hatte Dar den ne neue Dekorationen und
Garderoben angeschafft.
Die zehnte Saison Dardennes
währte vom 5. September 1843 bis zum
24. April 1844. Die Gesellschaft bestand
aus 12 Herren (darunter v. Holz), 10
Damen, 4 Kindern, 1 Musikdirektor
(Kunz), 1 Inspizient, 1 Souffleur, 1
Dekorationsmaler (Schober), 1 Kassier,
1 Garderobier, Theatermeister Jooß mit
5 Gehilfen, Friseur mit 1 Gehilfen,
Reichte „Herr des Lichts und der Fin-
sternis mit 3 dienstbaren Geistern", 2 Re-
quisiteure und Ztttelträger.
Am 5. September 1843 wurde das
Theater eröffnet und fand namentlich die
Oper vielen Beifall?) Am Königs-
gebnrtstag am 27. September wurde ein
Festspiel: „Deutsch Gesicht und deutsch
Gedicht" von Or. Vogel aufgeführt.
Im Schauspiel wurden gegeben ein
Stück von Nestroy (Einen Jux will er
sich machen). Im Student von Ulm trat
am 31. Januar 1844 als Treumund auf
und wurde gerufen der in Reutlingen ge-
borene Sohn des Musikdirektors Diesfen-
bach er in Ulm und einer geborenen
Kalbfell: Friedrich Die ffenbach er.
Er war in der Theaterschule in Stutt-
gart ausgebildet und wurde zunächst am

-) Schwab. Chronik 1843, S. 1349.
 
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