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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 20.1902

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Schön, Theodor: Geschichte des Theaters in Ulm, [20]
DOI Artikel:
Reiter, Joseph: St. Eucharius
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https://doi.org/10.11588/diglit.18298#0036

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28

Im Schauspiel wurden gegeben Werke
von Halm (Der Sohn der Wildnis,
Griseldis), K. Gutzkow (Das Urbild
des? Tartnfse) , Charlotte Birch-
Pfeiffer (Pfefferrösel oder die Frank-
fnrter Messe im Jahre 1297), Wangen-
heim (Die Juristen), Fr. Schiller
(Die Näriber), Grillparzer (Ahnfran).
Auch' wurde wieder das Werk eines ein-
heimischen Dichters gegeben am 12. Jan.
1846: Der Soldatensohn, Lustspiel von
Or. Schlnmberger.
In der Oper wurden ansgesnhrt Werke
von Krentze r (Nachtlager von Granada),
K. M. v. Webe r (Freischütz)- Lortzing
(Czar und Ziinmermann, Die beiden
Schützen), Boieldien (Die weiße Frau),
H erold (Zampa) , Mozart (Den
Inan, Zauberflöte), Donizetti (Tochter
des Regiments).
Am Schluß der Saison am 1. April
1846 erfolgte das Gastspiel der könig-
lichen Hofsänger Madame Dietz und
Herrn Siegl im neuen für sie geschrie-
benen Singspiel 's letzt! Fensterte. Das
Hans war überfüllt. Aenßerst brillant
wurde gespielt. Am 4, April war die
letzte Vorstellung.')
Am 25. August 1846 berichtete Sladtt
banmeister Thrän, der Kronleuchter
müsse repariert werden, wenn man ferner
unter ihm sitzen könne, „ohne von Oel-
tropfen ganz beschmutzt zu werden". Von
der geplanten Einrichtung mit Gasbeleuch-
tung möge man vorerst noch absehen, bis
größere Geldmittel flüssig seiend)
Die 13. Saison Dar den »es dauerte
vom 23. Sept. 1846 bis zum 5. März
1847. Kapellmeister war Schmitt,
Souffleur Karl Sch an mb erg. Unter
den Mitgliedern waren Fräulein A. und
M. Seele. Am 27. September 1846
war Festvorstellnng zum GebnrtSsest des
Königs und Vermählring des Kronprinzen
Karl.
Am 5. März 1847 erfolgte der Abzug
des seit 14 Jahren iir Ulm ansässigen
Schanspieldirektors Dardenne nach
Regensbnrg. Vorteilhafte Anerbietungen
voir da und die Mißhelligkeiten mit einem
Teil der städtischen Deputierten, welche im
') „Schwab. Chrowk" 1846, S. 889.
D „Ulmer Tagbtatt" 1896, S. 1547.

Theater einen Luxusartikel jähen, ver-
trieben ihn von Ulm?)
Am 3. März 1847 war vom Oberamt
Ulm die Ausführung der Karleschüler von
Laube, welche am 5. März im Theater
stattfinden sollte, untersagt worden?)
Dardenne und seine auf seiner Bühne
mitwirkenden Kinder Margot, Marie, Elise
und Konstantin Dardenne blieben noch
lange in Ulm im guten Gedächtnis. Sein
Abgang war für die Ulmer Bühne von
keinem geringen Nachteil. Wieder begann
der fortwährende Wechsel der Direktionen.
An ein Ensemble ist nicht mehr zu denken.
Vorübergehend tauchte Dardenne noch
einmal 1852—1854 in Ulm als Direktor
auf, ohne sich, wie früher, zum Besten des
Stadttheatcrs in dieser Stellung behaup-
ten zu können. Dardennes Weggang
von Ulm 1847 bildet demnach einen
Wendepunkt in der U lmer Theater-
geschichte.

F>t. Luchariuch.
Von Pfarrer Reiter.
Der hl. Eucharius war Patron in
Spielbach, OA. Gerabronn, sowie in
Enchariusrod, jetzt Obereichenroth,
welches zum Gemeindeverband Spielbach
gehört. Daß Obereichenroth seinen Hei-
ligen von Spielbach erhalten habe, darf
mit Sicherheit angenommen werden, wie
aber letzteres zu demselben gekommen,
läßt sich nicht leicht ermitteln. St. Eucha-
rius (8. Dezember) war der erste Bischof
von Trier (St. Eucharius von Mastricht
wird kaum in Betracht kommen), und so
will sein Patronat ans die Encharinskirche
— jetzt Mathiaökirche in Trier — Hin-
weisen. War wohl einmal ein Geistlicher
von Spielbach au einer Kirche der alten
Römerstadt angestellt? Oder hat viel-
leicht früher das Stift oder die St. Matthias-
abtei zu Trier Besitzungen in Spielbach
gehabt? — Mitpatron ist der hl. Eucharius
in der Schloßkapelle zu Weikersheim,
wo auch Maria und Margareta gnädig
sind. (Eine EnchariuSkapelle bei St. Aegidien
in Nürnberg.)
lieber das Frankenland hinaus schien
sich die Verehrung des hl. Euckarins bei

') „Schwöb. Chronik" 1847, S. 153.
2) ebenda S. 261.
 
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