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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 20.1902

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Beck, Paul A.: Korrespondenz zwischen Lavater und dem Dichter Schubart über ein Kunstwerk aus Elfenbein
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Kramer, Joachim: Die Reichsabtei Weingarten O. S. B. im französischen Ueberfall etc., [14]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18298#0101

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Vorgehen möchte. Ich vermute aus einigen
Anzeigen, daß der Kurfürst von der
Pfalz das erste Bot darauf schlage. —
Miller hat schon 8 Tage grausame
Kopfschmerzen. Er empfiehlt sich Ihnen
und wird schreiben, sobald sein Kopf
wieder hell ist. Der liebe Mann ist hier-
in großem Ansehen und das freut mich
für ihn und Ulm.— Ihren Rat in Ab-
sicht auf die Chronik will ich befolgen,
so viel's meine Kräfte und die Situation,
in der ich schreibe, verstellten. (Fort-
setzung ist in „Lavaters Beziehungen zu
Schwaben", Nr. 3/4 „D.-A." S. 39,
2. Sp. meä., „Lavaters Werke —Thränen"
enthalten.) Ich bin, kann's nicht sagen,
wie heiß und innig Ihr ganz ergebener
Diener und Bewunderer Schubart."
Darauf erhielt Schubart alsbald folgende
Antwort:
„Nur zwei Worte! Fürs erste Dank
für die schöne Nachricht von dem Christus,
an dessen Kauf des Preises wegen nie-
mand denken darf.Miller'n
Gruß. Ich habe nicht Zeit. Entschul-
digen Sie mich. Den 23. März 1776.
Joh. Kasp. Lavater."
Leider verliert sich jede Spur, wohin
dieses allem nach unvergleichliche Kunst-
werk mit der Zeit gekommen ist und wo
sich dasselbe jetzt befindet? Der damalige
Besitzer desselben wird, nach der 1881 zu
Negensburg bei Wunderling erschienenen
Reichlin v.Meldeggschen Familiengeschichte *)
vielleicht Frhr. Joh. Maria Karl Christoph
Anselm v. Neichlin-Meldegg gewesen sein,
geb. 13. Sept. 1740, Herr zu Amtzell,
Niedergundelsingen, Weiler und Jndel-
hausen, kais. Rat, knrfürstl. Pfalzbayer.
Oberjägermeister, des Hochstifts Augsburg
geh. Rat, Kämmerer, der unmittelbaren
freien Reichsritterschaft in Schwaben
(Hegau, Allgäu und Bodensee) erbetener
erster Direktorialritter, Rat, Ausschuß und
Kapitular des St. Georgenritterordens,
ch 12. Nov. 1810 in Dillingen a. D.
Er war vermählt 1769 mit Freiin Anna
v. Ow-Wachendorf und Bruder des Fürst-
abts Castolus Reichlin Freiherrn von
Meldegg zu Kempten. Als Mitglied des
Direktoriums der schwäbischen Reichs-
') Von der Familie erhielt die Red. auf zwei-
malige Anfrage an ein Glied derselben nicht ein-
mal eine Antwort!

ritterschaft hatte sich Freiherr Reichlin
v. Meldegg viel in Ulm an den Kreis-
nnd Nittertagen aufzuhalten. Oder: Frhr.
Joh. Franz Ignaz Andreas v. Reichlin-M.,
geb. 1711, P 19. Dez. 1788, welcher 1750
das Schloß Höfling in der Nähe von
Regensburg mit großem Luxus baute.

Die KeichFaütei Weingarten 0.3. U.
nn französischen Neuer fall 2c.
Nach dem Tagebuch des r. Joachim Kramer
zu Weingarten.
(Fortsetzung.)
Am Morgen des 6. März erklärte man dem
Oberst, daß man bezahlen wolle, er möchte
also die Exekution abrnfen; dies letztere ge-
schah sogleich. Es wird der Kriegskommissär
gebeten, er möchte als testis bei der Be-
zahlung, die in Ravensburg, wohin der
Oberst auf Exekution gegangen war, statt-
finden sollte, erscheinen und uns hierüber
ein Certisikat ausstellen, was er auch ver-
sprach und that. Im Ernst aber votierten
wir dahin, daß Herr Oberamtmann dahin
arbeite, a) daß man das Geld an die
Kasse in Augsburg abführen dürfe und
d) daß der Oberst keine Exekution hieher
schicke, sondern warte, bis man ihm die
Quittung vorweise. Das erste gestand er
zu, das zweite wollte er nicht zugeben,
indem er so lange exeqnieren müsse, bis
man ihm die Quittung zeige. Der Adju-
tant des Generals Martial Thomas, der
gerade in Ravensburg war, bewirkte aber
die Abrufnng der Exekution mit dem, daß
man dem Oberst die Quittung vorweise,
sobald sie ankomme. Der Martial Thomas
war einigemal ans der Reise hier und
länger in Blnmenegg, er preßte keine
Douceurs, wohl aber verlangte er ein
schönes Manuskript, das er auch erhielt.
Endlich fordert der Oberst noch die
Exekutionskosten — 200 Louisdor. H.
Oberamimann macht Vorstellungen, man
sei nicht in morn gewesen, habe also nicht
einmal eine Exekution verdient rc. Der
Quartiermeister des Obersten sagt, der
Oberst werde nicht weniger als 50 Louis-
dor nehmen — 4>. Athanas bringt selbe,
muß aber hören, daß man 150 verlangt
habe, man droht, auch diese Kosten mit
Exekution einzutreiben. H. Oberamtsrat
' bringt es mit geschickten Ränken endlich
§ dahin, daß 30 Louisdor wegsallen. H.
 
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