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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 20.1902

DOI Artikel:
Brehm, Karl: Klosterzucht in Obermarchthal, Weißenau, Roth und Schussenried während des Mittelalters, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18298#0137

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Organ für Geschichte, MtertumDunde,
Gunst und Gultur der Diüeese Gotteulmrg und der angrenzenden Gebiete.
kseransgeqeben und redigiert von Amtsrichter a. D. Berit in Kaüenslinrct.
Beiträge, Korrespondenzen rc., Rezensions-Exemplare, Tanschzeitschriften rc. tvollen
stets direkt an Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg, B e ste l l n ng e tl nnd Reklamationen an
die Expedition des „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbanstraße 94, gerichtet werden.

Br. S>
-1602.

Erscheint inrniatlich einmal nnd ist halbjährlich dnrch die Post znni Preis von
M. 1.90 ohne Bestellgebühr; dnrch alte Buchhandlungen sotvie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition nin M. 2.10 (außerhalb des
dentsch-österr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nnnnnern 40 Pf. An-



Alosterzucht in Güermarchchal,
Weiszenau, Goch nnd Schussenried
währrnd des Mittelalters.
Von C. Br eh IN, cauck. tüeol. in Tübingen.
Die Prämoustratenserklöster, mit denen
wir uns im folgenden beschäftigen, find
nach dem Alter geordnet: Roth, Weißenau,
Obermarchlhal und Schnssenried. Für die
Reihenfolge unserer Darstellung ist aber
der Umfang des erreichbaren Materials
ausschlaggebend. Im allgemeinen stände
in dieser Beziehung Weißenau an erster
Stelle mit dem von Abt Jakob Murer
(1523—1533) kompilierten Teil der
Didri prnelntoium, der die Zeit von
1145—1533 umfaßt (Kopie im St.-A.
Stuttgart), an den sich Ambr. John,
Historin IVlinOrLriAienZiZ. Constantiae
1763, stark anlehnt. Allein da auch die
^ctn 8. Uetri in an Wert für die
innere Klcstergeschichte vor 1300 nur ent-
fernt au die prächtige UlmtoriL mona-
sterii NarclrtelnnenZis heranreichen, so
gewinnt Marchthal die erste Stelle, wenn-
gleich in der Kurzen Geschichte von dem
Prämonstrateuserstift Obermarckthal, Ehin-
gen 1835, und in Seb. Sailer, Das
jnbilnrtnde Marchthal, s. 1, 1771, von
1300 ab nur sehr spärliche Quellen fließen.
Bei B. Stadelhofer, Historin UotUermiZ.
^.riAustne Vinclel. 1787, und Friedrich
Lehner, Schussenriedtische Hans-Chronik
von 1183—1733 (Handschr. im St.-A.
Stuttgart) ist die Ausbeute ebenfalls ziem-
lich unbedeutend. Einerseits nimmt fast
ihr ganzes Interesse die ausgedehnte Güter-
geschichte in Anspruch, andererseits veran-
lassen ruhige, geordnete Verhältnisse selten

zu Aufzeichnungen, während über schlimme
Vorkommnisse vor profanen Ohren mög-
lichst zu schweigen dem Mönche die Regel
gebot.
Die Prämonstratenser sind regulierte
Chorherren, die nach der Regel des hl.
Augustinus nnd den Satzungen des hl.
Norbert leben. Sie bilden einen eigenen
Orden und gelten als eigentliche Mönche.
Sie gliedern sich in Kanoniker und Kon-
versen, Priester und Laienbrüder, denen
ein Propst oder Abt vorsteht. Wie die
anderen alten Orden legen sie die feier-
lichen Gelübde ab und leben in vollkom-
mener Gemeinschaft. Charakteristisch ist
für ste die enge Verbindung von Männer-
nnd Franenklöstern, von beschaulichem
Leben nnd Seelsorge, da sie kraft päpst-
lichen Privilegs ohne weiteres Seelsorge-
benefizien übernehmen dürfen.
M a r ch t h a l.
Marchthal, 1171 von Pfalzgras Hugo
von Tübingen gestiftet, erhielt seine ersten
Mönche von dem damals in herrlicher
Blüte stehenden Roth. Mit zwölf Klerikern
nnd Laienbrüdern sandte der tüchtige und
ordenseifrige Abt Otto seinen treuen
Schüler Eberhard v. Wolfegg dorthin, wo
er „üitlcn iamL doire vite ac Oiscretio-
nis eximie terrestribus ss Hucmi sn^elum
representat" H und seinen Untergebenen
als leuchtendes Muster jeder klösteilichen
Tugend voranging?) Gleichzeitig mit dem

U Württembergisches Urkundenbuch II, 165 sf.
Nr. 396.
2) Historire rnorinsterii Vlaredtelaneirsis eck.
I. A. Giefel in Wttbg. Geschichtsquellen her.
v. dem K. Statist. Landesamt IV (l890), 8.
 
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