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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

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Der Empfang des Kaisers Friedrich III. zu Ulm im Sommer 1473
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0071

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perntor Driclericus circa oclavam noctis Finnin
et idi odviavit sidi processio ciericorum »na-
cuin sciioiaridus cuin omvibus ornamentis, et
scadinatus cum canäeiis äiscrele et cievoie.
Dt ipse vexit nsgue aci portam; idi clescenclit
et peclitnvit usgue »cl ecclesiam parocirialem.
Dt Hin tempore crrcm paecla^o^us DlrNe. Dt
secum venit lilaximiiianus ülins snus et Nar-
cus') et morati luerunt acl octo clies Dirne et
omnes scöoinres serlali fuerunt. Dt cecinimus
Desponsorium : Dcce acivenit ciominator clomi-
nus"). Dt festum corporis Lllristi erat tercia
cüe post festum Viti: et graciosissimns Impe-
rator una cum popuio suo cum magno clecore
circuibat et segusdatur sacramentum etc. 147z.
Memerc Mittcüuiiiieii.
O. lieber die Beteiligung der ka-
tholischen Geistlichkeit an der Beisetzung
des P Herzogs Karl Alexander von Württem-
berg am II. Mai 1737 in der sürstlichen Gruft
zu Ludwigsbnrg enthalt die „Nene Entrevne der
Gespräche in dem Reich der Todten zwischen denen
2 letztverstorbenen regierenden Herzogen v. Wür-
temberg Herrn Eberh. Lud. und Herrn Karl
Alexander höchstrühinlichen Angedenkens, in wel-
cher die führnehmste seit des letzteren Tod in
Würtemberg passirte Neuigkeiten vorgestellet und
mit einigen Raisonnements begleitet werden
(Frankfurt u. Leipzig 1737, S. 23)" folgende, bei der
Seltenheit der ebengenannte» Schrift veröffent-
lichnngswerte Notizen: . die sämmtliche zum
solennen Leichen-Kondukt bestimmten Personen
versammelten sich in dem Fürstlichen Schloß.
Und die ganze Handlung wurde infolge der Ord-
nung vollzogen. Erstlich giengen alle anwesende
und z. Theil besonders hiezu verschriebenen Herrn
Geistliche römisch-katholischer Religion zu dem
Fürstlichen Sarg in das Paradezimmer und ver-
richteten alldorten die »ach katholischem Gebrauche
üblichen Ritus nach eigenem Gutbefinden und
Ermäßigung. Und nach deren Bollendung giengen
selbige durch das Schloß-Gebäude in die Fürst-
liche Kapelle: Der sämtliche Leichen-Kondukt
aber trat sodann in das Zimmer und rangirtc
sich daselbsten .... Wie nun unter solche» !
solenner Begleitung der Fürstliche Sarg in die
Schloß-Capellen gebracht und niedergesetzt wor-
den, so wurde auch dcrselbige von denen oben
gemeldete» Herren Geistlichen römisch-katholischer
Religion, mit gewöhnlichen rUidns empfangen
und nach eingetretenem Leichen-Condnkt vor diser
sämtlichen Versammlung das Ollicium cleluuc-
torum gehalten. Nach dessen Endigung wurde
mit einer Ragueten ein Zeichen gegeben und
die Kanonen zur Trauer also abgefeuert, daß
von den Geringsten angefangen, und mit de»
Stärksten beschlossen wurde. . . . Hierauf nun
gienge der sämtliche Leichen-Condnct in gleicher

H Calixt Osman, der Christ gewordene Halb-
bruder des Sultans Muhamed II., weilte am
Kaiserhofc seit 1469. Wachmann, deutsche Neichs-
geschichte im Zeitalter Friedrichs III. II (Leipzig
1894) 404.
-) AuS Malachias III, l.

. Weise wiederuni aus der Kirchen nach dem Pa-
rade-Saal! lind das Miiitair-Commando mar-
schirte ab mit klingendem Spiel und Trompeten.
Der ganze ActuS wurde pünktlich und ohne
einigeConfusion vollzogen! Hernach aber sämt-
lich Anwesende in dem Neuen Lnrps cle Do§is
au unterschiedlichen Tafeln tractirt. — Des Tages
darauf, als am Sonntag den 12. May, wurden
nicht allein im ganzen Herzogthum auf allen
Cantzle» besondere Leichen-Predigteu von denen
Evangelisch-Lutherischen Geistlichen, sondern auch
in der Schloß-Capelle zu Ludwigsbnrg, von dem
Hof-Caplan, ?. Joseph von Schweitz eine Trauer-
Predigt; und nach dieser das hohe Amt von
8. T. Herrn ?. Remigio, Bernhardinern und
Pflegern von Kaysersheim zu Eslingen gehalten.
Deine dincouirten der Würtenibergische Hof-
Caplan ?. Caspar und Feld-Dater Jsidorus!
lind wurde die Music von denen sämbtlichen und
zahlreichen Cammer- und Hof-Musicis aufgefüh-
ret. — Am Montag wurde das Hochamt ge-
halten, von 8. T. Herr Decano zu Neuhausen,
dem diaeonirt haben, Herr Pfarrherr von Oef-
fingen, und Herr Pfarrherr von Hofen! Gleich-
fahls mit der Music. — Am Dienstag wurde
das dritte hohe Amt mit Music gehalten, von
8. 1'. Herrn I'. Gabriel, Bernhardiner Ordens,
und Pflegern von Fürsteufeld zu Eßlingen: deine
dincouirten D. Alippius und 1'. Augustinus, beyde
Augustiner-Ordens von Weylestadt. — Uebrigens
aber wurde in diesen 4 letzte» Tagen von denen
H.Herren Geistlichen katholischer Religion von
jedem eine Seel-Messe gehalten. Und auf solche
Weise dieser solenne Trauer-Actus beschloßen."
— Bei Dizinger rc. (1. Heft, S. 61) werden die
Leichenfeierlichkeiten, die Ausstellung des Leich-
nams rc. folgendermaßen geschildert: Am 26. März
wurde der Leichnam in dem großen Ordenssaale
auf einein Paradebstte ausgestellt und hier, so-
wie vorher in dem kleinen Ordenssaal, jeden
! Morgen in der Frühe auf besonders aufgerich-
teten Altären von den anwesenden katholischen
Geistlichen Seelenmessen gehalten. — Die stille
, Beisetzung der Leiche geschah am 6. April, wo-
bei in dem Zimmer die katholische Geistlichkeit
die nach ihrer Religion gewöhnlichen Ritus ver-
richtete. Der Zug gieug dann von den: großen
Saale aus durch den inner» Schloßhof in die
Kapelle. Diesem Zug wohnte die katholische
Geistlichkeit nicht bei, jedoch wurde die fürstliche
Leiche, nachdem sie in die Schloßkapelle gebracht
war, von derselben, mit Haltung eines olücü
äekanctorum, vor deren Einsenkung in die Gruft
nach dem Gebrauche der katholischen Religion
eiugesegnet. Bei dem auf den 11. Mai festge-
setzten feierlichen Leichenbegängnis; wollte inan
zwar unter der Bedingung gestatten, daß das
Kreuz vorgetragen und die katholische Geistlich-
keit die Leiche begleite, wenn die Herzogin-We.
mittels eines verbindlichen Reverses sich dahin
erkläre: „daß sie diesen Fürgang auf keinerlei
Processionen hinkünftig ziehen, noch auch über-
haupt den reversaiidus Serenissimi cleluncti an-
durch präjudiciren wolle". Die Herzogin-We.
erklärte aber unterm 15. April hierauf: „daß sie
keine Reversalien dieserwegen und zwar um so
weniger von sich geben könne, als nicht allein
Sie in die ihr zustehende Coadministration noch
 
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