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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

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Vor 100 Jahren - aus einem alten Neresheimer Klostertagebuch etc., [17]
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0087

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wirtshause, Xaver Durner, an zinückge-
tretenem Podagra. — Den 4. Dezember.
Da schon seit vielen Jahren die soge-
nannten Heiligen Wälder mit den Wäl-
dern des Klosters von dem?. Holzmeister
mixtim administriert wurden, so daß man
das Bauholz zn den Gebäulichkeiten der
Heil'genfabrik und des Klosters bald ans
den Waldungen des Heiligen, bald aus
jenen des Klosters nahm, ohne dem Ober-
heiligenpfleger eine genaue Rechnung darüber
vorzulegen; so trug ich in der Konferenz,
welche heute in der Abtei gehalten wurde,
darauf an, „dem U. Holzmeister, um dieser
Unordnung ein Ende zn machen, die
Weisung zn geben, jene Rechnungen natP
zuiragen, um zu sehen, ob das Oberheiligen
Pflegamt der Abtei, oder diese jenem schul-
dig sei, und dann diese Rechnungen ins-
künftige alle Jahre so fortzusetzen".
Der ?. Großkcller Karl unterstützte
meinen Antrag, aber dem gnädigen Herrn
schien er nicht angenehm zu sein, indessen
willigte er am Ende doch drein. — Den
6.-9. Dezember. Vom 6.—9. machte
der gnädige Herr seine Exerzitien. Schon im
Jahre 1796 forderte der Fürst v. Waller-
stein eine Knegssteuer von uns, von den
Zehnten, welchen wir aus seinem Gebiete,
nämlich von Neresheim und Ohmenheim
beziehen. Im vorigen und in diesem
Jahre wiederholte er diese Forderung.
Wir schlugen sie ihm stets ab, weil wir
ihm keine Kriegssteuer schuldig sind, und
diese Forderung überhaupt gegen die Neichs-
grundsätze und insbesondere gegen die
Transaktion von 1764 läuft. Nach unserer
letzten abschlägigen Antwort klagte er beim
Reichshofrate in Wien gegen uns und weil
wir diese Klage voranssahen, klagten wir
unserseits zur nämlichen Zeit gegen ihn
beim Kammergericht in Wetzlar. Der
Neichshofrat sprach günstig für den Für-
sten und den 6. d. erhielte» wir ein
conclusum, durch welches wir ncl exci-
pierrclum aufgefordert werden. Aber das
Kammergericht sprach im Gegenteil günstig
für uns und zwar einige vor dem Neichs-
hofrat, indem es den Fürsten ad exci-
piendum gegen unsere Klage aufforderte.
Nun hat also der Fürst zu exzipieren
und wir können indessen seiner Exzeption
ruhig entgegensehen. — Den 25. Dezember:
Obwohl mein Katarrh noch sehr heftig

anhielt, so hielt ich doch heute nacht um
12 Uhr das Amt, verschlimmerte aber den
Katarrh nicht wenig, besonders da ich dem
gnädigen Herrn im letzten Amte und in
der Vesper auch als Archidiakon beim
Altäre diente. Ans den Abend cehielt ich
zwei Briefe vom Oberamt NereSheim.
Einer davon war sehr höflich, und hatte
zur Absicht die Bereitwilligkeit des Ober-
amtes, die jenseitigen Untertanen und Hei-
ligenzins-Restanteu zu stellen und zur
Zahlung ihrer Schuldigkeit anzuhalte», zu
bezeugen. Der andere hingegen war in
einem beleidigenden und drohenden Tone
abgestattet. (Fortsetzung folgt.)

Llemcre Mitteillliukini.
-cl<. Schwäbische Beteiligung am
sog. „Neusser Kriege" gegen Karl
den Kühnen (1 47 2 —1 47 5).
Die „Annalen des historischen Vereins
für den Niederrhein" (49. Heft, Köln
1889, S. 1—191) (zu vrgl. Schmitz,
Ferd., „der Neusser Krieg w.", in den
„rheinischen Geschichtsblättern" u. Separat-
abdruck, Bonn bei Hanstein, 1896, 8 °, sowie
H. Die mar, „die Entstehung des deutschen
Reichskrieges gegen Karl den Kühnen ec."
in der „Westdeutschen Zeitschrift für Ge-
schichteundKunst", XV. 1896.S.60—106 ;
Stältn, württembcrgische Geschichte II.)
enthalten interessante „Akten zum Neuster
Krieg" von Or. Ad. Ulrich, an welchem
bekanntlich auch oberdeutsche Reichsstädte
und -stände auf seiten der Kölner, bezw.
des Kaisers teilnahmen. Von diesen Akten-
stücken betreffen auch einige, wenn auch
nicht viele, die süddeutschen Hilfstruppen,
so ein Ansschreiben Kölns 6. cl. 9. Jan.
1475 (a. a. O. Nr. 77; S. 49) an die
Hauptleute des Kriegsvolks von Nürnberg,
Frankfurt, Ulm, betr. Quartiere in Köln.
Die meiste Bedeutung für Schwaben haben
aber wohl der „Koblenzer Bericht über
den Feldzug und die Zusammensetzung
des Ncichsheeres gegen die Burgunder"
(Nr. 193 S. 138 ff.) sowie eine in der
fürstlich Oettiugen-Wallcrsteinschen Biblio-
thek auf Wallerstein befindliche Handschrift
(S. 194 ff. Nr. 150). Nach denselben waren
aus Schwaben an dem Kriegszug beteiligt:
Itein ez^n von ^u§8sdui'(dl, 8)rn
ko!li8cIiLf5l ^0I §6 und Ilu§0 §raven von>Verden-
dureli andern ^ren dieneren. It. e^n 1ur-;L
 
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