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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [6]
DOI Artikel:
Beck, Paul A.: Die Hohenstaufengräber im Dom zu Palermo
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0096

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88

Komturs zu Balga vorkommt.') Der
Rufname Wilhelm begegnet uns mehrfach
beim württembergischen Geschlecht Sper-
bers eck.
In dem von Joachim herauSgegebeue»
Treßlerbuch beißt eS ferner S. 351 :
1405 item 1 Mark dem alden Her
Sachsenheym von der Balge (Balga)
gegeben, S. 417: 1407 item 5 Mark
Sachsenheym des Koningeö v. Ungarn
und des von Ostirreichs Herolde gegeben.
Der 1405 genannte v. Sachsenheim
ist wohl der 1381 genannte Helfart von
Sachsenheim, Pfleger von Nastenbnrg,
der 1407 genannte Herold Sachsen-
heim war wohl eine spurius.
Vom 17. Februar bis znm 20. August
1405 war Pfleger von Tapia-n Johann
Könsecke (Königs eck)?) Dieser war
der Sohn eines »ach Preußen eingewan-
derten schwäbischen Edelmanns, Eberhards
v. Königs egg zum Hatzenlurm, eines
Sohnes Eberhards v. Königs egg, ge-
nannt v. Fronhvfe n. Konrad v. K n n-
seckhen, der, wie schon erwähnt wurde,
von 1374 s?) bis 12. Juli 1376 Komtur
zu Memel war, ist wohl identisch mit dem
1348 genannten Konrad, dem Bruder
Eberhards v. Königsegg, genannt von
Fronhofen.
Schon 1399 erscheint Eberhard v. Kö-
nigsegg zum Hatzenthnrm als Lands-
schvffe in Preußen. Eben dieser Eber-
hard v. Kunscck, Ritter, stellte am
18. März 1408 auf dem Hause Königs-
berg seinem Vetter Hans v. Kunseck
einen Gewaltbrief aus über alle seine
Güter znm Hatzenthnrm (bei Wolpert-
schwende, OA. Ravensburg) behufs Tei-
lung mit seinem (Eberhards) Bruder
Ulrich. Es siegelten Bnrkart v. Sch ellen-
berg und Ulrich Gefeles, Deutsche
vrdenshauSkomtnrzu Königsberg. Zwischen
18. März 1408 und 5. März 1412 ist
Eberhard gestorben. Denn am 5. März
1412 beurkundete Ulrich v. Künsegg,
Kirchherr zu Wolpratschwendin (Wolpert-
schwende, OA. Ravensburg), daß mit
seinem Vetter Hans v. Künsegg, Beauf-
tragten der Erben von Ulrichs Bruder selig,
Ritter Eberhart v. Künsegg laut dem
von diesem ausgestellten Gewaltbrief die
0 Voigt, Namenscodex S. 100, 108.
2) Ebenda S. 104.

Güter zu Hatzenthnrm und an andern
Orlen getheilt hätte. Es siegelten seine
zwei Vettern Marqnard v. Künsegg,
Landkomtur zu Altschhausen (Altshansen)
und Lutold v. Künsegg.
(Fortsetzung folgt.)

Ucclc. Die 1)rih eil sd-IU selige ä kl vr IM
Dom zu Valermo.
Der prachtvolle, schon im 12. Jahr-
hundert im arabische» bezw. sarazenischen
Geschmacke erbaute, in „malerischer Pracht
und Hoheit" in die Luft emporragende
Dom zu Palermo, auch genannt
»iVlnckre LUiesnr, enthält bekanntlich im
rechten Seitenschiffe (links vom Südpvrtal)
mehrere kolossale Grabmale auö dunkel-
rotem Porphyr, unter welchen die Leich-
name von Hohenstaufen ruhen. An-
läßlich einer Restauration in dieser Kathe-
dralkirche im Jahre 1781 unter dem Erz-
bischof San Severino wurden die Sar-
kophage dieser schwäbischen daselbst -bei-
gesetzten Fürsten aus einer Kapelle neben
dem Chor, wo sie früher ruhten, hierher
gebracht und geöffnet; mit der Unter-
suchung des Gefundenen beschäftigte sich
eine eigens dazu verordnet?, aus dem
feingebildeten Fürsten S. Vincenzio, dem
Abbate Graviua und dem Baron Voggi-
nelli zusammengesetzte Kommission, die
»clegutati ckeltn UnbriLa cle Ouonro« ;
und die Ergebnisse derselben wurden dem
König und dem Publikum in emem
eigenen, opulent gedruckten und ansge-
statteten, mit 18 großen Knpfertafeln und
vielen Vignetten von den besten Meistern
gezierten, von dem bestens bekannten, aber
in allzu bescheidener Weise nicht einmal
genannten sizilianischeu Geschichtsschreiber
Francesco Daniele verfaßten, heutzutage
sehr seltenen Prachtwerke: »1 UeZali
Lepolcri clel Ouomo cli Unlermo. I4n-
poli. 1784.« — vorgelegt. Nach dem-
selben befanden sich die Leichen in fünf
Sarkophagen, worunter vier auö dem
schönsten roten Porphyr, jeder unter einer
kleinen Halle von Säulen stehend, größten-
teils ans den kostbarsten Steinen gearbeitet
In denselben fanden sich die Leichname
des Normannenkvnigs Roger von Sizi-
lien (j- 1154 zu Palermo), von dessen
Tochter Costanza I., Gemahlin des
Hohenstaufen, Kaiser Heinrichs VI.,
 
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