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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

DOI Artikel:
Mayer, Franz Xaver: Schwäbische Biographien: Joh. Philipp Heinrich, Freiherr von und zur Erthal, Dekan von Comburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0121

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Grgrm für Geschichte, Altertuinülrunde,
Almst und Aultur der Vidzese Gattendurel und der angrenzenden Gebiete.
lssransgegeben und redigiert von Amtsrichter a. D. Wccll in KavenAvurg.
Beiträge, Korrespondenzen :c., Rezensions-Exemplars, Tanschzeitschriften re. wollen
stets direkt au Amtsrichter a. D. Beck in Ravensburg, B e ste l langen nud Neklamatiouen an
die Expedition deS „Deutschen Volksblatts" in Stuttgart, Urbanstraße 94, gerichtet iverden.

190Z.

Erscheint mountlich eininnl und ist halbjährlich durch die Post zum Preis von
M. 1.90 ohne Bestellgebühr; durch olle Buchhandlungen sowie gegen Einsen-
dung des Betrages direkt von der Expedition nin M. 2.10 (außerhalb des
dentsch-österr. Postgebietes M. 2.20) zu beziehen; einzelne Nnininern 40 Pf. An-
noncen rc., welche der Richtung dieser Zeitschrift nicht znwiderlanfen, werden von
der Expedition entgegengenoinnien und pro Petitzeile oder deren Raum mit 15 Pf.,
bnchhändlerische Beilagen, Prospekte rc. nach Uebereinknnst berechnet.

i, ch w ä d i sch e Bi o g r aphieu.

3>.
SatzW.

38. Joh. Philipp Heinrich, Frei-
Hcrr von und zu Erlhal, Dekan
von Combnrg.
Von F. L. Mayer, Pfarrer.
Er war geboren in Lohr (?) am 8. April
1700, wurde (der 137) Kapilnlar in
Combnrg (13. Juni 1718), zu Ellwangen
und Blecdenstatt bei Mainz und Geheimer
Rat des Kurfürsten von Mainz (Scheu
S. 19). Nach dem Tode Gutlenbergs
ch. Mai 1736) wurde er den 6. Juni
in einem Alter von 36 Jahren zum (19.
vorletzten) Dekan gewählt (cl. Dechanats-
wahl); an Philippi und Jakobi zum
Priester geweiht und am 3. September
von Bischof Bernhard von Chrysopoliö
und Weihbischof zu Würzburg znm Dekan
kousekriert (Scheu 20), als welcher er
34 Jahre und 7 Monate das Ritterstifl
Combnrg regierte bis zn seinem Tode am
21. Dezember 1770 in einem Alter von
70 Jahren 9 V» Monaten. Begraben
wurde er nach dem in seinem Testamente
ausgesprochenen Wunsch im Chor der
Stiftskirche auf der Evangeliensette gegen-
über seinem Vorgänger.
Von 1720—23 war er am Colle-
gium Germanicnm in Nom (als
Kanonikus von Combnrg). Seine An-
lagen waren nicht glänzend, aber in seiner
Führung war er ein Muster aller. (Sonn-
tagsbeilage znm „D. VolkSblalt" Nr. 28
vom 21. August 1898.)
Als Dekan hielt er von Anfang an
die Dechanatsämter oder ließ sie selber
halten. Er tat viel für die Kirche, ebenso
für seine Untertanen, welche er durch

Verordnung der Protokollierung der Käufe
au Inden gegen den Wucher derselben
schützte. Oktober 1762. (Filialarchiv.)
1 7 3 6 stiftete er einen rotgeblümten
Ornat mit goldenen und seidenen Fransen.
Unter ihm wurde die Uhrentafel 1736
erstellt, nachdem im Jahr zuvor Melchior
Doser Elw. die Turmuhr verfertigt hatte.
Das Ziffernblatt trägt das Wappen Com-
burgs, des Fürstbischofs v. Schonborn
von Würzbnrg, des 18. Propstes Joh.
Veit von Würzbnrg (1716—56) und
Erthals, des 19. Dekans (letztere beiden
unten, die ersteren a» den oberen Ecken).
DaS Wappen derer v. Erlhal ist auf
einem quadrierte» Schild: 1 und 4 zwei
silberne Balken in Not; 2 und 3 blau.
Helmzicrde: Notblaue Hörner über der
Krone.
1740 stammt von ihm die kleinste
Glocke im »öidtichcn Tnrmhelm mit der
Inschrift: „Johann Leonhard Lösch 1740
von MorSpach nach Komburg ins Stift."
Darauf ist ein Kruzifix mit Maria und
Johannes, sehr schön und zart ausgeführt,
und sein Wappen mit der Umschrift:
„Johann Philipp Heinrich von »nd zu
Erthal, Decanns Combnrg 1740."
lieber der HanStüre des Forstwächtcr-
hanses ans dem Einkorn befindet sich
ebenfalls sein Wappen mit der Jahrzahl
1745; danach ist er der Erbauer des-
selben als Mesnerhaus.
1755 schenkte er in die Stiftskirche ex
proprüs eine „schöne, kostbare Mon-
stranz", wofür am 6. Mai der Ober-
knstos v. Hettersdorf nomine Lnpituii
Dank sagt. (Stiftuugsbuch.)
1764 hatte er zwei Chorfähnchen mit
 
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