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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [9]
DOI Artikel:
Doblinger, Max: Baindt, das Mutterkloster des Zisterzienserinnen-Nonnenstiftes Schlierbach in Oberösterreich
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0186

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176

Königreich Württemberg den Hochmeister-
stuhl. Ihm lag die schwere Aufgabe ob,
die grollenden Ritter nnd Städte Preußens,
die Männer meist niederdeutscher Abkunft
mit dem Regiment der Oberdeutschen zu
versöhnen. Würde ihm dies gelingen?
Das wird der nächste Abschnitt zeigen.
(Fortsetzung folgt.)

Baindt, daF Mutterlrloster des
Listerziensetiunen-Monnenstiftes
Schlierbach in Obcrüsterreich?)
Von vr. Max Döblinger.
Mit der Geschichte der Herren von
Walsee beschäftigt, glaube ich die von
K. Schiffmann ^) aufgeworfene Frage nach
der Herkunft der ersten Nonnen des von
Eberhard V. von Walsee-Linz (ff 21. April
1371) und den Seinen im Jahre 1355
gestifteten Klosters Schlierbach lösen nnd
damit einen bescheidenen Beitrag zur
Filiationsgeschichte der Klöster des Zister-
zienserordens liefern zu können.
Schisfmann hak bereits mit dem Hin-
weise ans die Abstammung Annas von
Gundelfiiigcn,°) der im Jahre 1359 ge-
nannten Priorin des Stiftes, sowie auf
die Urkunden vom 17. September 1367
nnd 28. August 1368 die Vermutung aus-
gesprochen, daß die ersten Nonnen von
Schlierbach aus der schwäbischen Heimat
der Herren von Waldsee (Walsee), nnd
zwar ans einem der dem Kloster Salem unter-
stehenden Frauenklöster, gekommen seien.
Von sämtlichen Zisterzienser-Nonnenklöstern
der. Diözese Konstanz, welche dem Abte
des auch von den Walseern bestifteten
Klosters Salem unterstanden, lassen sich
nun überhaupt nur bei dem Kloster Baindt
bei Weingarten (gegründet 1227) Be-
ziehungen zu den Walseern Nachweisen,
die gewiß noch foriwirkten, als das ge-
nannte Adelsgeschlecht seinen schwäbischen
Stammbesitz bereits längst veräußert hatte.
Bereits der Stifter des Klosters Baindt,
Konrad, Schenk von Winterstetten, gehörte
einem den Walseern benachbarten nnd ver-
') Aus den „Studien u. Mitteilungen aus
dem Benediktinerorden re.". 24. Jahrg., 1903,
S. 377—379, mit Genehmigung der Red.
st „Studien u. Mitteil. a. d. Bened.- u.
Zisterz-Orden" XIX, 97—100.
st lieber die von Gundelfingen vgl. Quellen
z. schweiz. Gesch. II.: Das habsburgische Urbar
v. R. Maag, Basel 1898, 265.

schwägerten Ministerialengeschlechte an.
Mehrfach begegnen wir den Herren von
Walsee in Schenkungsurkunden für das
Kloster nnd auch als Wohltätern des
Stiftes, in welches selbst eine Tochter des
Hauses eintrat.
Im Oktober 1241 >) war Eberhardus
(II.) de Walse Zeuge, als König Konrad IV.
das Kloster aus Bitten seines Stifters in
seinen Schutz nahm nnd von jeder Vogtei be-
freite. Derselbe Walseer bezeugte fer-
ners im April 1245 den zu Ittendorf
ausgestellten Schenknngsbrief des Grafen
ven Heiligenberg an das Kloster über
Güter in Eggenreut.
Am 28. August 1266 °) schenkte Eber-
hards II. gleichnamiger Sohn, Eberhard III.
von Waldsee, beim Eintritt seiner Tochter
Elisabeth in das Kloster demselben seinen
Besitz zu CnnenhnS. Am 18. Juni 1288
beurkundet (nach einer im Baindter Archiv
aufbewahrten, von Wolfgang v. W. und der
Aebtissin von Baindt gesiegelten Original-
urkunde) Wolfgang von Waldsee
ebendaselbst, daß er wegen der von seinem
Vater, Ederhird von Waldsee, dem
Gotteshaus Baindt geschenkten boiris Zive
posZessionibus sitis „ze dem Knn ne-
tz ns" mit der Aebtissin und dem Konvent
daselbst, welche die laut väterliche», Ueber-
gabcbri f versprochenen 9 Mark Silbers
ihm überschickt hatten, in Streitigkeiten
geraten sei, ihnen aber schließlich die
fraglichen Güter freiwillig überlassen
habe. Die Aebtissin und der Kon-
vent verpflichten sich dagegen, ihm (Wolf-
gang) und seinen Leibeserben, falls er
solche bekomme, ans Begehren diese Güter
um 11 Mark Silbers wieder zu kaufen
zu geben; erhalte er aber keine Nach-
kommen, so sollen die erwähnten Güter
dem Gotteshaus Baindt gänzlich zufallen
(„D.-A." von 1891, S. 2/3, Ziff. 109,
„Archivalien von Baindt re."). Eber-
hard III. war auch zugegen, als Heinrich
von Jngoldingen zu Gunsten Baindts am
2. Dezember 1268 H zu Waldsee gegen
geringe Entschädigung ans das Erbe seiner
Schwester Irmengard verzichtete. Im
folgenden Jahre schenkte Eberhard III. im
') Wirtbg. Urk. B. IV. 10.
2) ibiä. 89.
st Wirtbg. Urk. B. VI. 266.
st MM. 425/6.
 
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