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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 21.1903

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Doblinger, Max: Baindt, das Mutterkloster des Zisterzienserinnen-Nonnenstiftes Schlierbach in Oberösterreich
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Beck, Paul A.: David Furtenbachs Reise ins heilige Land
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https://doi.org/10.11588/diglit.18333#0187

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179

eigenen und ini Namen seines Bruders
(Wolfgang I.) dein Marienkloster zn Baindt
am 24. September 1269 H seinen Hof zn
.saaslanden unter genannlen Bedingungen
(° Archivalien rc." von Baindt im „D.-A."
von 1890, S. 72, Ziff. 47). Dazn
weiter: Ein Eberhard von Waise erscheint
1282 als Zeuge in Ulm bei der Schenkung
des Grafen Diepold von Aichelberg seiner
Güter zn Matzenberg an das Kloster Baindt
(a. a. O. S. 90, Ziff. 87) ; ebenso Waldsce
1286 als Schenker seiner Lehengüter zu
Rente an Baindt (S. 92, Ziff. 104).
Eine Schenkung Walthers von Tanne
an das Kloster bezeugten der miles Alber
de Walse und Eberhards III. Bruder,
Wolfgang I., zu Zell gesessen, am 18. März
1271?) Schließlich wurde das Kloster
von Wolfgang I. mit Gütern zu Gais-
beuren am 16. April b) und mehrmals von
Eberhard III. am 8. September 1286 ^)
mit Gütern zu Nent, Lehen der Grafen
von Merkenberg, beschenkt.
Damit sind die vorläufig bekannten Be-
ziehungen zwischen den Herren von Walsee
und dem Kloster Baindt wohl noch nicht
erschöpft.
Wie in anderer Hinsicht, haben die
Walseer auch bei der Gründung von
Schlierbach an die schwäbische Vergangen-
heit ihres Stammes angeknüpft, und so
dürfte es keinem Zweifel unterliegen, daß
wir in dem ihnen seit einem Jahrhunderte
befreundeten Baindt das Mntterkloster von
Schlierbach, der Stiftung Eberhards V.
von Walsee-Linz, erblicken dürfen.

-cll. David FurtcnvacW Krise inF
heilige Land.
David Fnrtenbach, Patrizier aus Feld-
kirch, Bruder des Feldkircher Stadtaminanns
(um 1562) Paul v. Fnrtenbach-Osterdorf,
von Beruf ein alter Soldat und früher Haupt-
mann, brach am 1. Juni 1561 in seiner
Heimat auf, traf in Venedig, dem gewöhn-
lichen Treffpunkte der Pilger, viele vornehme
Pilger, u. a. Sulzberg, Schömberg, einen
Erbmarschall v. Pappenheini, Grafe»
Khevenhüller, einen Bischof, dann Wall-
v idiU. VII. 50.
2) Wirtbg. Urk. B. VII. 132.
°) idicl. 425/6.
"0 Urk. im kgl. Staatsarchiv zu Stuttgart
(„D.-A." 1890, S. 92, Ziff. 103).

fahrer ans Tirol, Elsaß, Bayern, Mähren,
Thüringen, nebenWälsche», Franzmännern,
Spaniern, Burgundern, sogar „vier In-
dianern und einem Persianer", auch
etliche Frauenleute. Im ganzen kamen
410 Pilger zusammen, die am 3. Juli
absegelten; am 19. Juli erfolgte die Lan-
dung in Jaffa. Am 24. August fanden
sie Herberge im Pilgerhospiz zu Ramlah
und zogen dann, 20 Waller zu Pferd und
30 zn Fuß, nach Jerusalem, das sie am
27. August erreichten; am 31. August
bcsuchten sie Bethanien. Den 7. Sep-
tember brach ein Teil der Karawane in
Begleitung von 30 Reitern ans, um im
Jordan zu baden; am 10. September
trat ein Teil die Heimfahrt an, ein
anderer blieb zurück. Mit dem letzteren
verließ Fnrtenbach am 27. September die
heilige Stadt; während am 9. Oktober
von Gaza eine Karawane nach Algier ab-
zog, blieb Fnrtenbach und Sigmund
Rumpfs, welcher zuvor im Gefolge eines
andern Palästinafahrers, des Grafen
Bnrtholomä Khevenhüller v. Frankenbnrg
aus Steiermark gewesen war, dort zurück,
um mit noch einem Christen nach dem
Berg Sinai zu reisen. Hier erkrankte
Fnrtenbach und starb im Beisei» NumpsfenS,
des Jakob Wo(u)rmser sen. aus Slraß-
burg i. E. und des Grafen Albrecht zu
Löwenstein sowie eines gewissen Jaschaw
an der Ruhr und wurde am 2. Dezember
daselbst begraben. Fnrtenbach hat über
seine Reise bis nach Gaza eine Art Tage-
buch geführt, das wohl sein Begleiter
Rumpfs in die Heimat zurückgebracht haben
und in zwei Abschriften auf der Stadt-
bibliothek zu Lindau i. B. aufbewahrt
wird, aus welchen Nheiuwald im Jahres-
bericht der Lindauer Lateinschule, 1880,
S. 14/15, Auszüge veröffentlicht hat
(s. auch Röhricht, Libliotlrecu §so-
^ruplricm Buluestiirue, S. 722 ; Zeiischr.
f. d. d. Palästinavereiu, XVI, S. 279).
Das Sterben und Begräbnis Furienbachs
findet sich in Wormsers — im „Neyss-
buch", 1584, S. 213—235 veröffent-
lichter — Ncisebeschreibung dargestellt.
Es ist aber über diese Furtenbachsche
Pilgerreise fast 100 Jahre später zu
Stuttgart ein interessantes und ungemein
seltenes Flugblatt erschienen mit der Auf-
schrift oben: „Der heilig Berg Smay,
 
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