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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 22.1904

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Pfeiffer, Bertold: Einheimische Baumeister in Oberschwaben vom Ende des 16. bis 18. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.18334#0009

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Grrrini für Geschichte, AltertnmDunde,

Annft und Aultur der Viözese Dlottentiiirg und der -iiirrrenzenden Gebiete.

herausgegeben und redigiert von Amtsrichter ci, D, Becl! in KaUcilKburg.
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stets direkt an Amtsrichter a. D, Beck in g>' a v e n s b n r g, Bestel l >tngen nnd Reklamationen a»
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Einheimische Vaumeister in Gtier-
schwaben vom Ende deF 16. vi 5
i8> Jahrhunderts.

Von Professor vr. Bertold Pfeiffer in
Stuttgart.

Die Kunstdenkmäler von Ulm, Augs-
burg und anderen Reichsstädten des oberen
Donanlandes ans dem Mittelalter und
der Renaissance beweisen, daß dein ober-
schwäbischen Volkstum eine reiche bild-
nerische Begabung innewohnt. Seit dem
Ende des 16. Jahrhunderts ist nun die
heimische Kunst Oberschwabeus in ihren
verschiedenen Zweigen ganz ungleich ge-
diehen. Die Malerei ging zwar im Be-
reich des Protestantismus zurück, in den
katholischen Gegenden aber erstanden zahl-
reiche Farbenkünstler, worunter einige in
weiler Ferne zu hohen Ehren kamen. Da-
neben wurde, zumal in Augsburg, in auö-
gedehntem Maße der Kupferstich gepflegt.
Die Bildnerei in Stein und Erz erhielt
sich nicht auf der frühereu Höhe; dagegen
hat die Schnitzarbeit Werke aufzuweisen,
deren erst in den letzten Jahrzehnten er-
mittelte Verfertiger sich ihren Vorgängern
in der Renaissance vollwertig anreihen. In
Augsburg wurde auch die Stnkkatiuknnst
von Wessobrunn aus heimisch. Kleinkunst
uud Kunstgewerbe entwickelten sich in
Augsburg u. a. O. aufs prächtigste.

Dem gegenüber fällt eS anf, daß Ober-
schwaben nach dem Äuzsburger Elias Holl
keinen Baumeister von hohem Ruf mehr
hervorgebracht hat. Denn bei der um-
fassenden, zum Teil glänzenden Bautätig-
keit, welche sich uach dem 30jährigen Krieg
eutsaltete, und die ich schon vor Jahren

übersichtlich zu schildern versucht habe,!)
standen fremde Meister im Vordergrund:
Bayern uud Vorarlberger, Graubüuduer,
Italiener nnd Franzosen. Das Wirbn
einheimischer Bauleute ist im ganzen be-
scheidener, aber doch umfassend genug, um
eine gesonderte Betrachtung zu verdienen.

Im Mittelpunkt der folgenden Über-
sicht steht das württembergische Ober-
schwaben im Süden der schwäbischen
Alb, doch erstreckt sie sich auch auf das
Bayerische zwischen Donan, Leck und
Allgäner Alpen, anderseits auf Hohen-
zollern uud den badischen Kreis Konstanz.
Der Hauptinhalt ist anläßlich meiner Ar-
beiten für das Knustinventar des württem-
bergischen Donaukieises aus gedruckten und
»och weit mehr aus ungedrucklen Quellen
geschöpft. Für das bayerische Schwaben
ist man von amtlicher Seite auf daö treff-
liche, aber uoch lauge nickt abgeschlossene
Werk von Steichele-Schröder: Das Bis-
tum Augsburg angewiesen. Das Badische
Knnstmveutar des Kreises Konstanz von
F. T. Kraus liegt seit 1887 vor, geht
aber bei aller Gediegenheit über die Denk-
mäler aus dem 17. uud 18. Jahrh. ziem-
lich kurz hinweg und nennt selten einen
Baumeister. Mehr Gewicht legt auf diese
Periode K. Th. Zmgeler im Kunstinventar
von Hohenzolleru. Weitere Literatur werden
wir nur insoweit anführe», als nicht ver-
einzelte, sondern ausgiebige Nachrichten

') B. Pfeiffer, Kultnr und Kunst in Ober-
schwaben im Barock- Mid Nokokozeitalter. Sonder-
abdrnck aus Nr. ?—l2 der Besonderen Beilage
des „Staatsanzeigers für Württemberg", Stutt-
gart, 1896.
 
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