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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 22.1904

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Zur Geschichte von Gemeinde und Pfarrei Mühlhausen, OA. Tuttlingen, [1]
DOI Artikel:
Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [10]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18334#0046

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— 38 —

betrug 18 Schill. H (Freib. Diöz.-Arch.
1896, S. 146.)

Im lid. vÄnnÄl. von 1324 ist unsere
Pfarrei aufgeführt mit 6 Schill. Bannal-
geldes (Freib. D'ö?.-A>ch. IV, S. 47)
und im üb. mzrcsrum von ca. 1360
bis 1370 wird sie zn»i Dekanat Tainingen
(Thnningen) oder Meringen gezählt
(Ebend. V, S. 96).

Bis ca. 1500 sind nnr ganz wenige
Pfarrer von Mühlhansen bekannt. Als
erster ist der schon genannte Pfarrer
Baldmar von 1275 überliefert, zugleich
Pfarrer vou St. Johann in Reichenau.
Ums Jahr 1330 wurde die Pfarrei er-
ledig! uno nnn nahm Ulrich von Hohen
kräen, Kleriker der Diözese Konstanz,
die Piarreieu Friedman und Mülhausen,
deren Einkünfte auf 45 M. Silbers ge-
schätzt wurden, vor E>ntrttt in das kano-
nifche Aller und vor Empfang der Weihen
in Besitz, ohne dort zu residieren. Daher
erteilte Papst Johann XXII. am 7. Febr.
1330 den Pröpsten der Kirche zn Kon-
stanz und zu S, Verona in Zurzach und
Heinrich von Steinegg, Kanonikus zu
Konstanz, den Auftrag, geu. Kleriker vou
dem dadurch auf sich geladenen Makel zn
befreien und ihm den Ersatz der genossenen
Einkünfte zu erlassen, unter der Bedingung,
daß er die Pfarreien verlasse. Nach ihm
scheint Ulrich von Fried in gen Pfarrer
zu Mühlhausen geworden zu sein, wenig-
stens war dieser noch hier im Jahr 1341.
Er stammte ans einer im Kampf gegen die
Feinde des römischen Stnhls erprobten
Familie und im genannten Jahr wurde
ihm ein Kauonikat zu Konstanz in Aus-
sicht gestellt, welches der damalige Bischof
Johann von Straßburg inne gehabt hatte. ^
Bischof Nikolaus von Konstanz hatte sich beim
Papst sür Ulrich von Friedingen ver-
wendet, da dieser sein Blntsverwandter
uud Kaplau war. Es ward aber zur Be-
dingung gemacht, daß Ulrich die Pfarrei
Mühlhausen aufgebe. Am 27. Juni 1341
providierte wirklich Papst Benedikt XII.
deu Mühlhauser Pfarrer mit jener Dom-
herrnstelle (Württ. GeschichtSqnellen II
S. 395 und 411' reZ. ep. Lonst. II,
Nr. 4616). Wer sein Nachfolger wurde,
ist nicht bekannt; überhaupt kennen wir
aus dem 14. Jahrhundert keinen Pfarrer
vou Mühlhansen mehr und auch aus der

ersteu Hälfte des 15. Jahrhunderts ist
nns keiner bekannt. 1483 war hier Pfarrer
Auberoth, dessen Name n»s anläßlich
des oben erwähnten Zehntstreites über-
liefert wnrde; er war vom Kloster Amten-
hansen dahin präsentiert worden. Im Jahr
1498 erscheint Pfarrer Albrecht von
Mnhlhansen als Urknndsperson.

Sonst ist über die ältere Geschichte der
Pfarrei Mühlhansen den uns znr Ver-
fügung stehenden Akten nichts von Be-
deutung zn entnehmen; anfügen wollen
wir noch, daß (nach der vorhandenen
Pfarrchronik) 1440 die kleine, 1450 die
große Glocke daselbst gegossen wurde;
eine alte Kirchennhr stammte ans dem
Jahr 1509. (Fortsetzung folgt.)

Id. Scüön. Veziehmnien Württem-
bergs zum Deutschen Grden in
Vreuszen.

(Fortsetzung.)

Dritter Abschnitt. Von 1441
bis 1 525.

Am 12. April 144l wnrde zum Hoch-
meister des Deutschen Ordens erwählt
Konrad v. Ellrichshansen (E r l i ch s -
Hausen), ein „schöner, ansichtiger Mann
mit gelben Flachshaaren und kurzem Bart,
gottesfüichiig und fromm, ein Friedens-
fürst in seiner Gesinnung." ^) An dieser
Wahl uahmen anch teil Joh. v. Nippen-
burg, Komtur zu Heilbronn, und Jost
v. Venningen, Komtur zu Mergent-
heim. Er (Konrad) war ein Sohn Kon-
radö v. Ellrichshausen (-j-1424) nnd
der Katharine v. Seckendorfs, .war
1I1Z—1418 unterster Kompan des Hoch-
meist rs Michael Küchm eist er von
Sternberg/) der ihn in einer am
12. September 1415 zn Thorn ausge-
stellten Urkunde: Conrad v. Egl y (n) g s -
hnwzen, unser» Eompan, nennt.^) Am
18. November 1417 war bei dem zu

-) Voigt, Geschichte Preußens VIII, 45 (alte
preuß. Chronik p, 46; Ordeußchconik p, 179).
Man vergleiche über ihn allg. deutsche Bio-
graphie 6, 223—224; scriplores isr. pruss. III,
397, 20t, 5^6, S37, 644, K4ö, 647, 678, 704,
705. IV, 36, 39, 43, 57, 64—66, 77—82, 95,
113, 114, II 5, 145, 267, 268, 406, 407, 423,
427, 473. V, 37, 127—130, 18S, 220, 630
631.

2) Voigt, VIII, 5; ders. Namenskodex S. 113.

°) U.-B. des Bist. Kulm I, 397.
 
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