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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 22.1904

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Reiter, Joseph: Aus der Welt der Heiligen: St. Georg
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Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [14]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18334#0163

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Eine GeorgSreliquie soll Kirchberg bei
Eugendorf, Erzdiözese Salzburg, besitzen.

Ein GeorgSkreuz — rotes Kreuz auf
weißem Grund — bifindet sich ans einem
Schlußstein der Tübinger Stiftkirche, ein
Georgsbrunnen in Heilbronn.

Georgs- und Michaelsbruderschasteu
werden beispielsweise genannt von Berg-
Heim-Salzburg 1730 und der Festung
Höhen-Salzburg 1731. Die St. GeorgS-
taler spielten und spielen teilweise noch
henle eine Nolle bei den Soldaten: sie
wnrden und werden noch heute als eine
Art Amulett vou den Kavalleristen ge-
tragen, welche den hl. Georg als ihren
Patron verehren, während als Patron der
Infanteristen der hl. Michael und ins-
besondere der hl. Mauritius gelten, bei den
Artilleristen ist Patrouiu die hl. Barbara.

Angerufen wird dir hl. Georg als
Helfer in jeder Not, besonders werden
Siege über die Ungläubigen seiner Ver-
ehrung zugeschrieben, wie er ja auch dem
Heere der Kreuzfahrer bei Antiochien 1098
erschienen sein soll. Auch in geistigen
Kämpfen, namentlich bei Gefährdung deS
Glaubens, wendet man sich an den hl.
Georg. In einzelnen Gegenden hat er
eine» Namen als Helfer bei Krankheiten
der Haustiere (daher die zahlreiche»,
meist abgegangenen „Jörgenritte" in
Schwaben, so in Ertingeu, Untereschach
n. s. w.). Von de» Haudwerker» ver-
ehren rhn als ihre» Patron die Satiler
(„weil St. Georg so gut im Sattel saß") und
die Schwertseger, welche auch Eustachius
als Patron feiern.

Außerordentliche Verehrung genießt St.
Georg in Nußland, wo sein Bildnis im
Herzschild des kaiserlichen Wappens steht,
i» Finnland, wo an seinem Tage alles
mäuschenstille sein muß, uud in England,
wo der Nnf .»LnAl^ncl anci L.
Jahrhunderte hindurch das Feldgeschrei
war und sein Fest (Oxforder National-
konzil 1222) zu den gebotenen Feiertage»
gehörte. — Vo» de» Orde», welche nach
St. Georg benannt sind, nennen wir nur
deu bayerischen St. Georgen-Orden, welcher
seinem Ursprünge nach bis i» die Kreuz-
züge zurückreicht und 1729 von Karl
Albert erneuert wurde: er fordert 32
Ahne» und verpflichtet laut Stiftung seine
Mitglieder zur Verteidigung der Lehre

von der »»befleckten Empfängnis. St.Georg
nnd die Jmmaknlata! Weiter das russische
St. Georgenkreuz.

Weiter ist »ach unserem Heiligen be-
nannt das Land Georgien in Asien nnd
eine Menge von Berge» u»d Täler»,
Inseln, Bais u. s. w. Auch eine größere
Anzahl von unseren Geschlechtsnamen
weist ans den hl. Georg. In Limburg
ist derselbe Diözesanpatron.

In der uugedruckten Allerheiligenlitanei
aus der Zeit König Heinrichs II. i» Eng-
land 1154—89 (Brit. Museum zu Lon-
don) wird auch der hl. Georg angerufen.

In der Pflanzenwelt gibt eö ein St.
Jörgenkrant, desgleichen eine St. Jörgen-
wurz.

Der Tag des hl. Georg (griechischer
Name für Landmaun), in alten Urkunden
Georientag genannt, bezeichnet den Ter-
min, von welchem ab man nicht mehr in
fremde Gärten oder Wiesen treten darf.

Iii. Lclrön. Beziehungen Württem-
bergs zum Deutschen Orden in
Preuszeu.

(Fortsetzung.)

Voigt, der in seiner Geschichte Preußens
9, S. 34—96 ausführlich die Negierung
dieses dritten aus Württemberg stammenden
Hochmeisters behandelt, lobt seine Strenge
zur Anfrechterhaltnng der Orde»sz»cht,
seineu Eifer für Ordnung nnd Gesetz,
wie unter den Konventsbrüder», so uuter
den Gebietigeru uud Komturen, seine
schai fe Aufsicht auf die Verwaltung der
Ordeusbeamte», sei»e Sparsamkeit, Be-
schränkung und strenge Ordnung in der
Finanzverwaltung. Voigt bestreitet, daß
Heinrich deu Bischof von Samlaud habe
Hnngers sterben lassen. Derselbe wäre
vielmehr einer pestartigen Kran?lM er-
legen, wie Heinrich selbst am 23. August
1474 dem Deutschmeister erklärte. Für
Heinrichs Unschuld spricht auch, daß er
des Bischofs Leiche öffentlich besichtigen
ließ. Auch daß Heiurich im Wahnsinn
geendigt hätte, verweist Voigt in das
Gebiet der Sage. Die Nöffelin von
Richtenberg, denen der Hochmeister
angehörte, waren eines Stammes mit den
Soelr v. Nichtenberg.

Am 29. Juni 1470 zeigte vou Horueck
aus der Deutschmeister dem Statthalter
 
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