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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

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Beck, Paul A.: Altdeutsche Altarwerke in Siebenbürgen
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Die Nachweisungen über die Verehrung von St. Georg
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Beck, Paul A.: Herzog Ulrich in der Nebelhöhle?
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0023

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Gruppen (Tafel VI, Bild 3), gar etwa
an Schaffner. Eine „süddeutsche
Schule" im eigentlichen Sinn, von der
der Verfasser spricht, gibt es nicht, wo-
gegen der technische Ausdruck: „Ober-
deutsche Schule" und „Oberrheinische
Schule" eingeführt ist. Mit dem Aus-
druck „süddeutsche Schule" scheint der Ver-
fasser dahingestellt sein lassen zu wollen,
ob man an schwäbische, bayerische, fränkische,
Elsässer, Tiroler sc. Schule zu denken hat.
Die Oachweisuttgen über die Ver-
ehrung von St. Georg
in Nr. 10 d. Bl., 1904, S. 152 u. ff.
(„Ans der Welt der Heiligen") gaben Ver-
anlassung zu nachstehender Plauderei.
Seit uralten Zeiten ist der hl. Georg
Schutzpatron der Ritterschaft überbaupt:
»Lanctus OeorZius O^uitum Uakronus«.
Alt ist vie Rülervereinigung zu Sankt
Jörgenschild, und von dorther hatte
die weiland freie Reichs ritterschaft
in allen ihren Kantonen diesen Schutz-
heiligen angenommen, wie sie ihn auch
als geharnischten Reiter in ihren Siegeln
führte.
Auch die jetzige Ritterschaft beider
Konfessionen in Württemberg hat sich
längst wieder zu einem St. Georgen -
vercin zusammengetan unter dem Motto:
„St. Jörg mit uns". Im Vereinslokal
befindet sich ein großes Bild des hl. Georg
(zu Fuß) und darunter der Spruch:
Sankt Jörg, der Ritter Gottes, zwang
Des bösen Feindes alte Schlang'.
Herr Jesu, gib uns Mut und Kraft
Zu einer solchen Ritterschaft.
Als vor Jahren ein Landtagsabgeord-
neter der äußersten Linken das Lokal be-
trat, um wegen Wahlangelegenheiten zu
verhandeln, betrachtete er das Bild höhnisch
und sagte: „Der Spruch geht natürlich
auf uns". Der damalige Nitterhaupt-
mann (Obersthofmeister Freiherr v. Holtz,
P 1868) erwiderte ihm: „Nein, auf den
Unglauben und auf die Zwietracht".
Diese Erinnerung eines Ohrenzeugen
— nur wenigste sind noch am Leben —
schien dem Einsender der Veröffentlichung
nicht unwert. K-VV.

6sok. Herzog Ulrich in der Mebel-
hühle?
In Nr. 537 des „Schwäb. Merkur",
Mittagsbl. vom 17. November v. I., kommt
Herr Archivrat Schneider auf diese
Frage, bezw. auf meine Entgegnung in dieser
Zeitschrift, Nr. 11 v. 1904, S. 172/173
mit dem Hinweis zurück, daß mein „einziger
Beweis für die Kunde vom Aufenthalt
des Herzogs Ulrich aus der Zeit vor
Hauffs Lichtenstein" wieder (!) auf einem
Mißverständnisse beruhe, sofern die von
i mir bezeichnete Stelle aus dem Aufschrieb
^ eines Schultheißen in Hardt sich gar nicht
auf die Nebelhöhle, sondern auf die sog.
Ulrichshöhle bei Hardt beziehe. Wer nun
meine Erwiderung a. a. O. genan liest,
muß finden, 1. daß ich es bin, der den Be-
richt des Humanisten Nik. Win mann
über den Besuch des Herzogs Ulrich
von Württemberg in einer große» Höhle der
schwäbischen Alb vor dem I. 1530
wiederaufgefunden hat; dieser Bericht
war früher bei allen Wiedergaben der Sagen
vom Besuche des Herzogs in der Nebel-
höhle oder in einer anderen schwäbischen
Höhle nicht gekannt, der Höhlenbesuch
überhaupt bis jetzt von den Historikern
als ungeschichtlich aiigest hen, und
eö liegt — bis jetzt wenigstens — keine
Spur von einem Beweis dafür vor,
daß dieser Bericht schon einmal in früheren
Zeilen mißverstanden und auf die Tübingen
näher gelegene Nebelhöhle bezogen worden
, sei; 2. daß meine Deutung dieser von Herzog
Ulrich besuchten Höhle auf die Nebel-
höhle sich darauf stützt, daß letztere die
älteste, am längsten bekannte, und größte
zugängliche und besuchte Höhle der schwä-
bischen Alb ist; 3. daß die von Schneider
u. Gen. vorgenommene Erklärung der Ent-
fernnngsangabe »lapis ma§nu3 ckistans
-a Ulab^riar weder auf die Nebelhöhle
noch auf das von Schneider ins Auge
gefaßte Soniheimer Erdloch zutrifft;
4. daß dagegen meine Auslegung dieser
Entfernungsangabe eher auf die Nebel-
höhle als auf die Sontheimer Höhle paßt.
Damit habe ich die giößere Wahrschein-
lichkeit für die Ne be lh öhl e zu begründen
versucht und ist nicht erfindlich, inwiefern
mir hiedurch ein „Mißverständnis" unter-
laufen sein soll. Die weitere ähnliche
 
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