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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

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Brehm, Karl: Zur Geschichte der Konstanzer Diözesansynoden während des Mittelalters, [5]
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Kleinere Mitteilungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0040

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32

Volumus etimu, ul clecLni clclectus
investilurLimm uobis vel nostro ve
curio inü'L meusem u scientie tem-
pore LperiLNt suis scriplis sub pemi
premissÄ.
Item stutuimus, puocl, si puis pre-
lutorum vel clericorum nostre civi-
tatis et cl^öcesis Lonstuntiensis 6e
puucuncjue iniuriu sui supecioris vel
ulterius clerici sibi puovis mo6o in
persomc vel rebus illutu ucl seculurem
cecursum liubuerlt, seculuri clomino
vel 6ominio civitatum, opi6orum vel
villurum conpuestus fuerit ecclesiu-
sticu iui'is6ictione postpositii, ipso
Irrcto sit excommuuicutus. ?er Iioc
tumen non prolnbemus, puo6 cle In^-
cis et iniuriis sb eis ipsis illutis con-
pueri possint et lu^corum contim
tnles Luxilium implone ecclesillstico
sudsiclio ipso semper sslvo.
Item stutuimus et volumus, puocl
prespiteri, cuiuscunpue Znmclus, on-
clinis, stutus vel con6icionis existunt,
ecclesius purockinles rezentes et in-
ofüciuntes, fcsui) suis 6ecunis in con-
vocutionidus et uliis omnibus clecunÄ-
tuum rebelles fuerint et ecsuuliu cum
ipsis oneru (supporture) necusuverint,
beneücüs et immunitutibus ex stututis
pne^ecessorum nostronum et nostris
provenientibus non §au6ebunt usc>ue
csuucsue, iuris communis omnibus
nostre 6^öcesis clericis semper sulvis.
Insuper octo urticulos u pre6e-
cessoribus nostris eclitos et in pre-
ceclenti s^no6o u nobis eclitos et
conürmutos ex tunc innovamus, up-
probnmus et conürmumus perpetuis,
nisi frccti et temporis ^uslitus uliucl
exe§erit, temporibus cluruturos.')
(Fortsetzung folgt.)

Lilcinere Mitteilungen.
-e-. DerSsewein—I-acrz-maeUetri
— eine Bodcnseelegende. Eines späten Abends
tninen Christus und Petrus nuf ihrer
Wanderung ganz niüd und matt »ach Lindau
im Bodensee, suchten eine Herberge, wurden aber
von den Bürgern der Stadt überall abgewiesen,
worüber Petrus sich recht härmte und fast weinte.
Vor der Stadt wohnte ei» armer Taglöhner mit
') Am Rande steht: lumntia 11r. Scbnegx.

seinem Weibe in einem kleinen Häuschen. Diese
nahmen die Gäste willig auf, setzten ihnen Speise,
wie sie eben versehen waren, vor und bereiteten
ihnen ein Lager von Heu und Stroh. Da Christus
und Petrus das spärliche Mahl genossen hatten,
gaben sie sich den biedern armen Leuten zu er-
kennen, und der Herr sprach, weil ihr so gute
Leute seid, so dürft ihr einen Wunsch aussprechen,
welcher euch gewährt werden wird. Sie besan-
nen sich nicht lange und meinten, wenn sie um
ihre armselige Hütte nur ein Gärtchen und dabei
ein kleines Gütchen hätten, wie es die reichen
Bürger der Stadt im großen haben. „Euer
Wunsch sei gewährt," sprach der Herr. Ehe noch
die armen Leute aus dem Schlaf erwacht waren,
hatten die Gaste ihre Wanderung am frühen
Morgen fortgesetzt. Als der Taglöhner und sein
Weib erwachten, war ihr erstes, sich vor ihrer
Haustüre umzusehen. Wie groß war ihr Staunen
und ihre Freude, als sie um ihre Hütte einen
großen Garte» mit fruchttragenden Baumen und
dabei Wiese» nnd Aecter mit schwere» Aehren er-
blickten ! Eben kam einer der reichen Bürger der
Stadt, welchem sie in ihrer Hellen Freude alles
erzählten. Dieser eilte sofort in die Stadt zu-
rück; der Rat versammelte sich auf das Gehörte
und faßte den Beschluß, den göttlichen Wanderern
flugs eine Deputation nachzusenden und den
Herrn auch um die Erfüllung eines Wunsches zu
bitten. Ais die so Abgeordneten die Wanderer
erreicht hatten, machten sie tiefe Bücklinge, brachten
Entschuldigungen über Entschuldigungen vor und
beteuerten, daß sie ihnen gewiß Nachtquartier
gegeben haben würden, wenn sie nur eine Ahnung
gehabt hätten, wer sie wären. Ihre Gegend sei
so schön und fruchtbar, wenn sie nur auch Re-
ben hätten! „Sie seien euch gewährt!" sprach
der Herr. Als die Abgeordneten neben tiefen
Bücklingen ihren Rückweg angetreten hatten, fragte
Petrus, der die Güte seines Herrn nicht ver-
winden konnte, unwillig: „Herr! wie magst
Du den groben Kerlen, die uns nicht
einmal e in N a ch t l a g er g ö n nt e n, Wein
w ach s en lassen?" „Beruhige dich Pe-
trus ," entgegnete der Meister, „er (derWei n)
ist darnach; es sind U-rcr). m-re Uetri!"
(Tränen des Petrus — bittere Tränen >) Bekannt-
lich ist der Seewein ziemlich sauer, der sog.
„lieber arg er" (d. h. der über dem Argensluß
wachsende) aber der allersanerste. Soweit die
Legende oder Sage! Vor ca. 400 Jahren scheint
allerdings, wenn man dem bekannten Domini-
kaner Johs. Rider aus Jsnp i. A. in seinem
»lUmicnrius- lid. I, cap. 4 Glauben schenken
darf, in Lindau nebst Umgegend, welche N.,
nebenbei bemerkt, ein „Jungfranenland", kein
Weinland nennt (s. auch „D.-A." V, 1887,
S. 16), noch kein Wein gepflanzt worden zu sein.

Gesucht!
23.—SO. Jahrgang des „Korrespondenzblattes
des Gcsamtvcreins der deutschen Gcsch. und
Altertumsvereine rc." (187S—-1902), eventuell
in Tausch.
Redaktion.

Stuttgart, Buchdruckerei der Alt.-Ges. „Teutscheö Bolksblatt".
 
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