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Beck, Paul [Hrsg.]; Hofele, Engelbert [Hrsg.]; Diözese Rottenburg [Hrsg.]
Diözesan-Archiv von Schwaben: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diözese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete — 23.1905

DOI Artikel:
Schön, Theodor: Beziehungen Württembergs zum Deutschen Orden in Preußen, [16]
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https://doi.org/10.11588/diglit.18110#0044

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'»6

44i. 3c!ion. Weziehmiürn Württinn
kirrg^ zum Deutschen Drden in
Wreuszen.
(Fortsetzung.)
In einem Vertrag wegen des Zolls zu
Oettelfingen mit der Stadt Mergentheim
heißt es Freitag nach Laetare 1512: nach-
dem etwas Spenne und Irrung zwischen
dem hochwürdigsten Fürsten und Herrn
Johann Adel mann v. Ndelmanns-
felden, Meister tentsch Ordens in T.
und W. L., n. gn. H., wegen des Ampts^ue
Nenhaußeu an einem n. s. w. (ehem. Kgl.
Arch. Mergentheim). Am 27. Dezember
1512 gnittierte Jakob Wolfs, Bürger zu
Heidelberg dem Deutschmeister Hans Adel-
m ann v. N d e l in a u n S f e l d e n die
Heimzahlnng von 700 fl. Hanptgnt nebst
Zinsen?)
Gabelkover berichtet: anno 1510 in
einem Titularbnch dem hochgebornen
Fnersten und Herren Johann Adel-
m a n n v. Adelinannsfelden, Maister
leutsch Ordens in tentschen und welschen
Landen.
Am 24. Februar 1513 widerriet der
Deutschmeister dem Hochmeister, jetzt zum
Kriege zu schreiten, teilte von Horneck
ans am 7. Mai 1513 mit, daß auf Bei-
hilfe von Kaiser und Reich nicht zu rechnen
wäre, riet, sich mit Polen gütlich abzn-
sinden. Im Jahre 1514 bat der Hoch-
meister den Deutschmeister, dem alten
Ordensmarschall Graf Will), v. Isen-
burg, der körperschwach und krank wäre,
in der Ballei Elsaß ein Haus anzuweisen,
wo er in der Nähe eines Klosters sich
aller Welthändel cntschlagend nur der
Sorge für sein Seelenheil ungestört leben
könnte?)
Der Deutschmeister schrieb am 2. Sep-
tember 1514 von Horneck ans an den
Hochmeister in Betreff der Begnadigung
des aus Preußen vordem entwichenen
Ordensritters Mathis v. Ehrend erg
und am 6. Januar 1515 von Horneck
aus an Bischof Johann v. Reval, Ge-
neralproknrator des Deutschen Ordens in
Nom betreffs dessen Konfirmation zum
Bischof und ein an ihn zu gewährendes
') lüroßh. bad. General-Landes,irchiv.
") Voigt. Gesch. Preußens 6, S. -VI1,
biH 454, 457.

Darlehen, die preußisch-polnischen Händel,
die Ordenshänser Venedig und Bologna,
das vom Landkomtnr von Utrecht gefor-
derte ckonaririm 3. Uetri, die ungehor-
samen Brüder der Ballei Lothringen und
die Ballei Apulien.
Der Deutschmeister Joh. Ndelmann
v. Adelmannsfelden starb am 7.Feb-
ruar 1515 zu Horneck. Er hatte sich
schon mehrere Jahre hindurch wenig um
die Verhältnisse in Preußen gekümmert
und, wie die Komture Burkard v. Secke n-
dorf zu Virnsburg und HanS v. Welden
zu Heilbionn am 11. Februar 1515
schrieben, nicht einmal seine Abgeordneten
ans den Tag zu Lübeck (am 2. Februar
1515) rechtzeitig abgeferligt. Am 8. Juni
1515 erließ der Hochmeister au alle Gc-
bietiger und OrdenSbeamle den Befehl zum
Begängnis des verstorbenen Deutschmeisters.
Die Siegel Johanns als Deutschmeisters
haben die Umschrift 5. jsolim. /Xclelman
precedtoris /XIamanic.
Joh. Adel »1 a n n wurde in der Bnrg-
kapelle zu Horneck begraben. Sein Grab-
stein, der in der Beilage zum „Deutschen
Herold" 1897 Nr. 8 abgebildet ist, hat
die Legende: »TXnno clm. Im. XV.
und XV Jar. Am XVll. tag . des .
inonats . Februar« Ist . der hochwirdig.
Fürst . vud . her . her . Johan . Adel-
man . teutschmeistcr . vcrschiden . dem .
Gott . genad."
lieber die Schicksale dieses Grabsteins
berichtet Graf Heinrich Adeliuaiin von
AdelinannSfelden in der Beilage zur
„Allgemeinen Zeitung", München 1896,
Nr. 90, S. 7—8: in dem unteren Stock-
werk der Bnrgkapelle standen bis vor
kurzem die Epitaphien von sechs Hoch- und
Deutschmeistern: Eberhard v. Seins-
Heim (1420—1443), Eberhard von
Stetten (1443—1447), Jost von
Venn in ge 11 (1444—1454), Andreas
v. Krumb ach (1489—1499), Hart-
inann v. Stockheim (1499—15<)0),
Johann Adelmann v. Adelmanns -
selb en. Die Grabsteine zeigen die Ge-
stalten der Ritter über Lebensgröße, im
Ordensmanlel mit Kreuz und Rosenkranz in
den gefalteten Händen. Auf der Bekrönung
sind die Familienwappen angebracht, um den
ganzen Stein läuft die Legende in goti-
schen Minuskeln. Mit Ausnahme einiger
 
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